Vampir à la carte (German Edition)
Unwillkürlich musste er lächeln, als er an ihre Reaktion auf seine Bemerkung dachte, es hinge ganz von ihr ab, ob er hierbleiben würde oder nicht. Sie hatte keine entsetzte Miene gemacht, und das gab ihm ein gutes Gefühl, was ihre gemeinsame Zukunft anging.
Jetzt, da er sie mit der Möglichkeit vertraut gemacht hatte, sich hier niederzulassen, beabsichtigte er, jede freie Minute mit ihr zu verbringen und das Thema immer wieder anzuschneiden, bis sie sich nicht nur an diese Vorstellung gewöhnt hatte, sondern sich auch gar nichts anderes mehr wünschte. Heute und morgen hatte Alex frei, und Cale beschloss, diese zwei Tage zu seinen Gunsten zu nutzen. Er würde sie lieben, bis sie sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte, dann würde er arbeiten, während sie schlief, und gleich nach seiner Rückkehr konnte er sich ihr erneut widmen. Das bedeutete, dass er deutlich mehr Blut trinken musste. Er kam zwar eine Weile ohne Schlaf aus, doch zum Ausgleich musste er mehr trinken, und wenn …
Plötzlich stutzte er, da ihm ein dunkler Pick-up auffiel, der hinter ihnen aus einer Seitenstraße gefahren kam. Alex hielt gut zwei Fahrzeuglängen Abstand, und diese Lücke nutzte der andere Wagen, um sich zwischen sie zu setzen.
Auf den Straßen war nicht viel los, doch einige Leute fuhren auch um diese Zeit noch durch die Stadt. Cale überlegte, ob er die Kontrolle über den Verstand des Fahrers übernehmen und ihn veranlassen sollte, auf die andere Fahrspur zurückzukehren, damit er Alex wieder unmittelbar hinter sich hatte. Dann jedoch entschied er sich dagegen. Der Pick-up würde sicher in Kürze abbiegen, und selbst wenn Alex ihn aus den Augen verlor, kannte sie ja schließlich den Weg zu ihr nach Hause.
Also konzentrierte Cale sich wieder auf die Straße, während er überlegte, ob er nicht irgendwo an einem Coffeeshop anhalten und den Kaffee holen sollte, von dem Alex gesprochen hatte. Offenbar war der Kaffee bei ihr ganz in Vergessenheit geraten, als er in Aussicht gestellt hatte, womöglich für immer in Kanada zu bleiben. Dabei wäre ein heißes Getränk jetzt sogar eine gute Idee … und vielleicht auch noch ein Sandwich dazu. Von Emiles Gerichten hatten sie nur ein paar Happen gegessen, ehe sie wieder übereinander hergefallen waren, während das Essen kalt wurde.
Na ja, überlegte er grinsend. Eine halbe Dose Sprühsahne hatte er auch noch verzehrt. Es war Alex, die die Sahne entdeckt hatte. Sie war damit beschäftigt gewesen, von einer Erdbeere zu knabbern, als sie Brickers Einkäufe begutachteten. Dabei fiel ihr Blick auf die Sprühdose, und sie gab etwas von der Sahne auf die Erdbeere. Dann bot sie Cale Erdbeeren und Sahne an, doch als der die Sprühdose an sich nahm, fiel ihm Brickers Bemerkung ein, Alex zu seinem Dessert zu machen. Genau das tat er dann auch, indem er die Sprühsahne zum Einsatz brachte, dabei aber auf das Obst dazu verzichtete. Nur Augenblicke später hatten sie beide sich dann mit Sahne besprüht auf dem Fußboden in der Küche gewälzt.
Sein Lächeln wurde etwas schwächer, als er daran zurückdachte, wie sie versucht hatte, ihm die Sahne vom Körper zu lecken, und wie sie dabei genau die Lust verspürt hatte, die sie ihm hatte bereiten wollen. Zum Glück war er jedes Mal rechtzeitig darauf aufmerksam geworden und hatte sich sofort intensiver um ihr eigenes Vergnügen gekümmert, um von sich abzulenken. Er konnte unmöglich erklären, was genau sie da eigentlich erlebte, wenn er nicht gleichzeitig auch enthüllte, was er in Wahrheit war – und er hatte nicht das Gefühl, dass Alex dafür schon bereit war. Deswegen hatte er sie auch davon abhalten müssen, ihn mit dem Mund zu verwöhnen, als sie im Speisesaal damit begonnen hatte.
Er wusste, dieses Problem würde immer wieder auftauchen, aber damit konnte er sich erst befassen, wenn sie wusste, was er war. Bis dahin würde es nur so sein, dass er sie verwöhnte, was ihr den Eindruck verschaffte, dass sie die in Wahrheit gemeinsame Lust ganz allein erlebte. Wenn er sie gewähren ließ, würde sie unweigerlich merken, dass etwas ungewöhnlich war, dachte Cale, während er die Auffahrt zum Highway nahm, um an das andere Ende der Stadt zu gelangen.
Unzählige Geschichten hatte er im Lauf der Zeit über die mentale und körperliche Verbundenheit gehört, die es so nur zwischen Lebensgefährten gab, aber als er es endlich am eigenen Leib erfahren durfte, da hatte es ihm förmlich die Sprache verschlagen. Jede sexuelle Erfahrung, ob mit
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