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Vampir à la carte (German Edition)

Vampir à la carte (German Edition)

Titel: Vampir à la carte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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okay. Ich habe mich am Glas geschnitten, als ich von der anderen Seite in den Wagen geguckt habe. Das tut noch etwas weh.« Sie richtete sich weit genug auf, um nach draußen sehen zu können, da sie hoffte, dass jemand auf dem Highway auf den Unfall aufmerksam wurde und anhielt, um ihnen zu helfen. Doch da war niemand zu sehen. Auf dem Highway selbst waren zwar ein paar Fahrzeuge unterwegs, aber offenbar musste niemand diese Ausfahrt nehmen. Sie würde ein ganzes Stück zurückgehen müssen, um sich bemerkbar zu machen.
    »Cale.« Sie drehte sich zu ihm um und stutzte, als sie ein seltsames Rascheln hörte. Sie richtete wieder den Strahl der Taschenlampe auf ihn und sah, wie er sich auf seinem Platz wand. Er schien schreckliche Schmerzen zu haben.
    »Oh Gott, Cale«, hauchte sie und streckte die Hand aus, um wieder über seine Wange zu streichen und ihn zu trösten. Dann sagte sie mit lauterer Stimme zu ihm: »Liebling, ich muss irgendwo Hilfe holen. Ich werde mich beeilen und …«
    Abermals stöhnte Cale und drückte sein Gesicht in ihre Hand. Diesmal sah sie, dass er mit der Zunge über ihre blutige Handfläche leckte. Trotz der entsetzlichen Umstände hatte diese Berührung etwas Erregendes, was bei ihr augenblicklich ein grenzenlos schlechtes Gewissen auslöste. Der Mann war so gut wie halb tot, und sie stand daneben und fand das auch noch erregend! Sie konzentrierte sich auf Cale, da er auf einmal ihre Hand wegdrückte.
    »Kofferraum«, keuchte er.
    »Kofferraum?«, wiederholte sie unsicher.
    »Mietwagen … Kühlbox …«, brachte er heiser hervor.
    Zweifellos befand er sich in einem Delirium, überlegte Alex. »Liebling, ich kann dir jetzt kein Bier bringen. Du brauchst Hilfe.«
    »Die Kühlbox«, beharrte er und klang mit einem Mal verzweifelt. Dann lenkte ein eigenartiges Geräusch ihren Blick zurück auf seine Beine, und sie sah, dass er versuchte, sich aus eigener Kraft aus dem eingedrückten Wrack zu befreien … so als wollte er aus dem Wagen klettern und selbst die Kühlbox holen. Das nächste Geräusch klang nicht so, als würde bloß der Stoff seiner Hosenbeine zerreißen: Der Mann fügte sich mit seinen Bemühungen nur noch schlimmere Verletzungen zu.
    »Ist schon gut, ich hole die Kühlbox«, sagte sie hastig, um ihn zu beruhigen. »Hör du nur auf, dich zu bewegen. Du tust dir bloß unnötig weh.«
    Zu ihrer großen Erleichterung hielt er inne und sank in sich zusammen, wobei er murmelte: »Brauche sie.«
    »Okay, okay, ich hole sie, aber du bleibst, wo du bist.« Sie zog sich aus dem Wagen zurück und richtete sich auf, dann lief sie zurück zum Mietwagen, so schnell sie konnte. Der Schnee am Fahrbahnrand lag über einen halben Meter hoch, und da Alex wusste, wie mühsam dieser Weg war, beschloss sie das Risiko einzugehen, über die Fahrbahn zu laufen. Dort kam sie aber auch nicht bedeutend schneller voran, da der Asphalt stellenweise vereist war, sodass sie nur vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzen konnte. Bei jedem Schritt musste sie befürchten auszurutschen und hinzufallen, wobei sie sich möglicherweise so verletzen konnte, dass sie selbst Hilfe benötigte.
    Als sie den Wagen erreicht hatte, verlor sie zusätzlich Zeit. Aus Sorge um Cale hatte sie den Mietwagen angehalten und war losgelaufen, obwohl der Motor noch lief und die Fahrertür weit geöffnet war. Also steckte der Zündschlüssel noch, und sie musste sich doch durch den Schnee kämpfen, um auf die Fahrerseite zu gelangen, weil sie nur von dort an den Zündschlüssel herankam. Sie drückte auf einen Knopf an dem schwarzen Schlüsselanhänger und hörte, wie alle Türen und auch die Kofferraumklappe entriegelt wurden. Schnell begab sie sich nach hinten, machte den Kofferraum auf und holte die kleine Kühlbox heraus.
    »Hier ist die Kühlbox«, sagte Alex beschwichtigend zu Cale, als sie durch Eis und Schnee endlich zu ihm zurückgekehrt war. Sie stellte die Box in den Fußraum vor dem Beifahrersitz, dann hielt sie die Taschenlampe wieder auf Cale gerichtet. Nur mit Mühe konnte sie ein entsetztes Aufstöhnen unterdrücken, als sie sah, dass er in der Zwischenzeit doch weiter versucht hatte, sich aus dem Fahrzeugwrack zu befreien. Zum Teil war ihm das auch gelungen, da er seine Beine ein Stück weit herausgezogen hatte. Ein schöner Anblick war das nicht, da die Schienbeine eine einzige blutige Masse waren, und wenn sie sich nicht täuschte, konnte sie an einer Stelle sogar Knochen durchscheinen sehen.
    »Oh mein Gott, Cale!

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