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Vampir-Expreß

Vampir-Expreß

Titel: Vampir-Expreß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hier im Zug gesehen hatte, zweifelte ich weiterhin offiziell. Dragan Domescu wollte nicht mehr in das Abteil zurück. »Lassen Sie uns in den Speisewagen gehen!« schlug er vor.
    »Schon wieder essen?«
    »Wir können ja auch etwas trinken.«
    Der Vorschlag war gut.
    Zum Glück hatten wir einen Tisch reserviert. Der wurde auch freigehalten. An den übrigen Tischen saßen die Passagiere und hoben bereits die Tassen. Die Müdigkeit der Nacht war abgeschüttelt worden, wir fuhren durch den späten Nachmittag, und allmählich wurde es draußen noch dunkler.
    Eine Nacht stand bevor.
    Und der Übergang nach Rumänien. Wir mussten die Visa und Pässe bereithalten. Die Kontrolle lief schnell ab. Die Beamten waren höflich und zuvorkommend. Eine Stunde später schon rollten wir weiter.
    »Jetzt werden wir bald die Karpaten sehen«, sagte Dragan und deutete aus dem Fenster.
    »Bei Dunkelheit wohl kaum.«
    »Stimmt auch wieder.«
    Ein Ober kam und fragte nach unseren Wünschen, wobei er gleichzeitig die Speisekarte überreichte. »Wir essen später«, erklärte Dragan.
    »Zunächst möchten wir etwas trinken.«
    Wir entschieden uns für Wein. Beide nahmen wir einen feurigen Tokayer. Mir war er ein wenig zu süß, aber das ist bekanntlich Geschmackssache. Leicht stießen wir an. Dragan lächelte.
    »Was haben Sie?«
    »Meinetwegen könnte schon alles vorbei sein.«
    »Ich denke ebenso.«
    »Wartet in Petrila tatsächlich Ihr Freund?«
    »Ja. Zusammen mit Marek, dem Pfähler. Auf beide ist Verlass.«
    »Das hoffe ich auch.« Dragan nahm wieder einen Schluck. »Hoffentlich war es kein falscher Alarm.«
    »Lieber ein Alarm zuviel, als zuwenig.«
    Dragan wollte etwas antworten, verschluckte die Worte jedoch.
    »Was ist los?«
    »Da kommt die Alte.«
    Ich drehte mich nicht um. Sekunden später rauschte sie an uns vorbei, ohne uns einen Blick zu gönnen.
    »Wo kann die nur hinwollen?«
    Ich lächelte schief, bevor ich antwortete. »Vielleicht zum Gepäckwagen.«
    In den Augen des jungen Rumänen blitzte es auf. Er wollte in die Höhe springen, ich aber legte ihm eine Hand auf den Unterarm. »Nein, lassen Sie die Frau!«
    »Aber wenn sie die Vampire befreit…«
    »Werden wir zur Stelle sein.«
    »Wie Sie meinen, John« Er hatte sich halb erhoben und setzte sich nun wieder hin, griff nach seinem Glas, trank aber nicht, denn abermals weitete sich sein Gesicht vor Staunen.
    Ich saß ungünstig und konnte deshalb die Tür nicht sehen. »Was ist denn schon wieder?«
    »Vera kommt!« zischte er mir zu. Das war in der Tat eine Überraschung. Diesmal drehte auch ich mich um. War Ada Bogdanowich an uns wie eine Furie vorbeigerannt, so trat bei Vera das glatte Gegenteil ein. Sie war unsicher und zögerte, sich in Bewegung zu setzen. Scheu schaute sie sich um. Dabei machte sie den Eindruck einer Frau, die sich ihrer Sache überhaupt nicht sicher war. Dragan ergriff die Initiative, indem er aufsprang und zu ihr eilte. Ich hörte, wie er mit ihr sprach.
    »Wollten Sie zu uns, Vera?«
    »Ja, aber eigentlich…«
    Er ließ sie nicht ausreden, sondern fasste ihre Hand. »Kommen Sie, Vera, bitte!«
    »Ich… ich weiß nicht…«
    »Sie wollten doch zu uns.«
    Ich hatte mich erhoben. Eine Geste, die auch eine Einladung sein sollte und ebenso verstanden wurde, denn Vera kam auf unseren Tisch zu. Dabei hatte ihr Dragan eine Hand gegen den Rücken gelegt und rückte ihr nun einen Stuhl zurecht.
    Vera nahm Platz. Dies geschah sehr vorsichtig, als hätte sie Angst, sich hinzusetzen. Sie blieb auch auf der Kante sitzen und nagte an ihrer Unterlippe, wo kein Tropfen Blut mehr zu sehen war.
    »Möchten Sie auch ein Glas Wein?« fragte ich.
    »Ich… ich weiß nicht.«
    »Er schmeckt Ihnen bestimmt besser als das, was Sie vorhin im Abteil getrunken haben.«
    »Wenn Sie meinen.«
    Dragan bestellte.
    »Aber lange kann ich nicht hier sitzen. Meine Tante, Sie verstehen, dass sie…«
    »Sind Sie nicht erwachsen?« fragte Dragan.
    »Schon, nur…« Sie senkte den Blick. Ihre Hände spielten mit einem Taschentuch. »Wenn Sie wüssten, was alles geschehen ist.«
    Der Ober kam, stellte das Glas hin, und erst danach konnte sie wieder reden.
    »Meine Tante hat mich erzogen, wissen Sie. Von klein auf. Ich weiß überhaupt nicht, wer meine Eltern sind. Sie hat es mir auch nie gesagt. Ich geriet unter ihre Fuchtel. Sie kümmerte sich um meine Erziehung, besorgte mir einen Privatlehrer. Eine Schule habe ich von innen nie gesehen.«
    »Und gab Ihnen Blut zu trinken, nicht

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