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Vampir-Expreß

Vampir-Expreß

Titel: Vampir-Expreß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Splittern und kleinen dunklen Fetzen. So sah das Ende eines Blutsaugers aus.
    Ein donnerndes Krachen lieg Frantisek Marek herumfahren. Er schnellte dabei auf die Füße und erkannte mit Schrecken, dass das gesamte Dach des alten Bahnhofsgebäudes einfiel.
    Marek dachte sofort an Suko, der auf dem Dach gesessen hatte und sich um einen Vampir kümmerte. Von dem Chinesen war nichts mehr zu sehen, ebenso von der Fledermaus.
    Staub wallte hoch. Die Träger der Veranda zitterten, als hätten unsichtbare Fäuste gegen sie geschlagen. Auch das Dach wackelte, aber es hielt dem Druck noch stand.
    Marek bekam nichts mehr mit. Nur Staubwolken wallten auf ihn zu, und sie vermischten sich mit dem Staub, den der von ihm erledigte Vampir hinterlassen hatte.
    Noch hatte er es mit zwei Gegnern zu tun. Der Pfähler wusste nicht, an wen er sich zuerst wenden sollte. An die beiden Vampire oder an Suko. Er suchte nach den Vampiren. Sie waren verschwunden. Die über dem Ort liegende Dunkelheit schien sie regelrecht verschluckt zu haben. Frantisek Marek dachte mit Schrecken daran, dass Suko noch nicht wieder aufgetaucht war. Wenn ihm tatsächlich nichts passiert war, dann hätte er erscheinen müssen.
    Als Marek zum Wartesaal hinschaute, sah er nur die verschlossene Außentür. Mehr nicht…
    Sein Herz klopfte plötzlich schneller. Er spürte den Schweiß unter den Achseln und musste daran denken, dass auch ein Mensch wie Suko nicht unsterblich war.
    Holztrümmer hatten ihr Gewicht…
    ***
    Ich hatte Mühe, meinen rechten Zeigefinger zurückzuhalten und dem weiblichen Vampir nicht eine Kugel auf den Pelz zu brennen. Bisher hatten wir das Chaos verhindern können, nun sah es so aus, als wäre alles umsonst gewesen.
    »Gebissen!« flüsterte Ada wieder. »Ich habe gebissen. Boris hat mich zu einem Vampir gemacht. Mein größter Wunsch ist damit in Erfüllung gegangen. Lange Jahre habe ich darauf gewartet, endlich ist es geschehen. Ich ernähre mich vom Blut anderer Menschen, und ich muss sagen, dass es köstlich schmeckt. Wirklich köstlich, Sinclair.« Sie kicherte und drückte sich dabei am Sargrand in die Höhe, um sich zu voller Körpergröße aufzurichten.
    Ich zielte auf sie. Mein Gesicht glich einer Maske. Die Beretta in der rechten Hand zitterte um keinen Deut. Nie würde ich zulassen, dass dieses Weib entkam. Der Zug fuhr nach wie vor bergab, legte sich in Kurven. Die alten Wagen ratterten und schwankten, die Glühbirne an der Decke machte die Bewegung mit und zauberte ein Schattenspiel an die Decke.
    Einmal wurde das Gesicht des weiblichen Blutsaugers in das Dunkel getaucht, um im nächsten Augenblick wieder mit einem helleren Schein übergossen zu werden. Ein Wechselspiel des Schreckens.
    »Ich habe keine Angst vor deiner Waffe!« hauchte sie. »Du kannst mir nichts anhaben, Sinclair…«
    »Stopp«, sagte ich hart. »Jetzt rede ich. Diese Waffe, die du als lächerlich empfindest, ist mit geweihten Silberkugeln geladen. Ich kann die Blutsauger schon gar nicht mehr zählen, die ich durch meine Pistole erledigt habe, und auch du, Ada Bogdanowich, wirst einer Silberkugel nichts entgegenzusetzen haben. Sie zerstört ein untotes Leben, und wenn die Kugel nicht reicht, kann ich auch den Silberdolch nehmen. Falls du aber auf andere Art und Weise sterben willst, gewissermaßen klassisch, steht mir noch das Kreuz zur Verfügung. Du kannst es dir aussuchen, Ada.«
    »Lüge, nichts als Lüge!«
    »Das sagen meine Gegner immer. Denk aber daran, aus welchem Grunde ich die Fahrt mitgemacht habe. Ich bin gewarnt worden, dass etwas Schreckliches passiert, und man nennt mich nicht umsonst den Geisterjäger. Ihr wollt die Hölle errichten, ich halte dagegen, Ada Bogdanowich.«
    Unsicherheit zeichnete sich auf ihren Zügen ab. Ich sah, dass sich die Haut auf ihren Wangen bewegte und sich dadurch das verschmierte Blut noch mehr verteilte.
    »Willst du es darauf ankommen lassen?« fragte ich lauernd.
    »Ja, du kannst schießen.«
    Jetzt erst bewegte ich mich. Einen Schritt ging ich auf Ada Bogdanowich zu, die nicht zurückwich. Ich winkelte meinen linken Arm an, öffnete zwei Hemdknöpfe und holte das hervor, was die Vampire so fertig machte. Mein Kreuz! Vor meiner Brust ließ ich es baumeln. Lichtschein erfasste es, und es funkelte an verschiedenen Stellen auf. Dieses Funkeln war wie eine Warnung.
    Jetzt wusste Ada Bescheid, dass ich nicht geblufft hatte. Sie zuckte zurück. Ich ging vor und ließ sie nicht aus den Augen, auch nicht, als sie beide

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