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Vampir-Legende

Vampir-Legende

Titel: Vampir-Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Richtung!
    Hatten sie ihn gesehen? Ja, das mußten sie, wenn sie nicht blind waren.
    Er dachte nicht mehr weiter darüber nach. Der Spalt schloß sich, und somit war dem Sheriff die Sicht genommen.
    Die Hände, die das Glas hielten, sanken nach unten. Wie eine Statue hockte der Mann auf dem Sitz. Er mußte etwas unternehmen, und er hatte auch schon einen Plan.
    Er würde aussteigen und zum Haus gehen. Er mußte einfach wissen, was sich hinter diesen Fenstern abspielte. Es ging bestimmt nicht mit rechten Dingen zu. Da war alles sehr geheimnisvoll gewesen.
    Ducesse nahm den Telefonhörer aus der Halterung und stellte eine Verbindung zu seinem Office her. Die müde Stimme seines Vertreters Peter Dawson meldete sich, bekam aber einen anderen Klang, als der Mann hörte, wer da anrief.
    »Was gibt es denn, Chief?«
    »Nichts Besonderes. Ich wollte dir nur sagen, daß du noch die Stellung halten kannst.«
    »Dann kommen Sie nicht zurück wie besprochen?«
    »Nein, den Zeitpunkt kann ich nicht halten. Ich werde später im Office sein.« Ducesse wußte, daß sein Vertreter vor Neugierde platzte, aber er dachte nicht daran, ihn einzuweihen. Dawson konnte froh sein, im gemütlichen Office zu sitzen und den lieben Gott einen guten Mann sein zu lassen.
    Ducesse stieg aus und setzte den Hut auf, weil die Sonne blendete.
    Ducesse konnte offiziell oder ein wenig inoffiziell vorgehen. Er entschied sich für den zweiten Weg. Es machte einfach mehr Spaß und erinnerte ihn auch an die alten Zeiten, wenn er sich, damals war er Streifenpolizist, an gewisse Orte angeschlichen hatte.
    Es gab einen Weg, der zum Haus hinführte. Die Brüder hatten ihn erst vor kurzem anlegen lassen. Die schmale Straße war mit Kies bestreut, der unter den Füßen des Sheriffs knirschte, und das wollte er nicht, deshalb näherte er sich dem Ziel über den Rasen. Die Bäume gaben ihm zum Teil Schutz, der allerdings in der unmittelbaren Nähe des Hauses verschwinden würde.
    Aus der Ferne hatte der Bau alt ausgesehen. Das traf bei näherem Hinsehen nicht mehr zu. Da war schon zu erkennen, daß die Steine nicht aus dem letzten Jahrhundert stammten, sondern diesem nachgebaut worden waren. Auch der frische Anstrich paßte nicht zu einem sehr alten Gemäuer, es war auch kleiner als das erste Gebäude, meinte der Sheriff zumindest. Er suchte eben nach irgendwelchen negativen Dingen, um für sich selbst eine Entschuldigung zu finden.
    Immer wieder blickte er gegen die Fenster, um zu sehen, ob sich hinter den Scheiben etwas bewegte.
    Er sah nichts, was seinen Verdacht erregt hätte. Zumindest nicht am Haus. Einem Impuls folgend, drehte er sich blitzartig in die andere Richtung, nach rechts, wo die Bäume ziemlich dicht beisammen standen, und dort sah er die Bewegung. Da stand ein Mensch!
    Oder?
    Der Sheriff zwinkerte, denn dieser Mensch war im nächsten Augenblick wieder verschwunden. So schnell, daß der Sheriff jetzt an eine Täuschung glaubte.
    Er grinste. Sein Herzschlag hatte sich beschleunigt. Als er seine Hand auf den Revolver legte, fühlte er sich wieder etwas besser. Keiner würde es wagen, ausgerechnet ihn anzugreifen. Er war eben etwas überreizt.
    Seine Nerven hatten ihm einen Streich gespielt. Wäre tatsächlich jemand in der Nähe gewesen, hätte er ihn längst vom Wagen her gesehen. Das redete er sich zumindest ein.
    Der Eingang des Hauses lag nicht mehr weit entfernt. Es war keine Tür, schon mehr ein Portal, zu dem breite Stufen hochführten. Der Säulenvorbau, wie man ihn früher gehabt hatte, fehlte bei diesem Haus.
    So konnte Ducesse geradewegs auf die Tür zugehen, und er blieb davor stehen. Öffnen, hineingehen und sich umschauen. Es war alles so leicht oder wäre so leicht gewesen, doch der Mann zögerte.
    Ihn hielt etwas zurück. Er konnte nicht sagen, was es war. Vielleicht ein Gefühl, eine innere Stimme, etwas, das er nicht beschreiben konnte, jedenfalls fühlte er sich mehr als unwohl, und er brauchte eine Weile, um sich zurechtzufinden und die innere Belastung von sich abzuschütteln.
    Er mußte es tun, er war kein Feigling, und nach dem innerlichen Ruck streckte er den Arm vor, wobei die Hand zielsicher eine gebogene Klinke umfaßte, die ziemlich schwer war und sich nur mühsam bewegen ließ.
    Die Tür klemmte etwas. Zudem roch sie noch nach Farbe. Er zerrte daran, dann schwang sie auf, und der Sheriff mußte einen Schritt zurückgehen, um nicht von der Tür selbst erwischt zu werden.
    Er drängte sich um sie herum und konnte endlich in

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