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Vampir sein ist alles

Vampir sein ist alles

Titel: Vampir sein ist alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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hellen Teint und der Zweihundertdollarfreizeitkleidung - eher gewollt als cool wirkte. „Aber warte mal, bis er merkt, dass ihn eine Frau nicht ausreichend versorgen kann, selbst wenn sie es wollte, was ich bezweifle. Sie verlieben sich nie in eine von uns, ist dir das schon mal aufgefallen?“
    Alison wollte offenbar gar keine Antwort, denn sie redete ohne Pause weiter. „Jedenfalls wette ich, dass er jetzt seine Runden dreht, weißt du, und eine nach der anderen abserviert. Weshalb hast du mich eigentlich angerufen? Ist eine von uns ausgerastet, oder was? Müssen wir ihn retten?“
    Sie sprach so schnell, dass mir ganz schwindelig wurde. „Glaubst du, eine von den anderen hält Sebastian gefangen oder so?“
    Plötzlich stutzte sie und sah mich fragend an. „Ist das nicht der Grund, weshalb du mich angerufen hast?“
    Ich wusste auf einmal wirklich nicht mehr, warum ich sie angerufen hatte. „Äh, nein, er ist doch erst seit vorgestern weg.“
    Alison musterte mich prüfend, dann fragte sie: „Also bin ich diejenige, die ihn als Letzte gesehen hat? Willst du mir irgendwas unterschieben?“
    Ich wusste nicht, was ich antworten sollte, doch zum Glück musste ich auch gar nichts sagen.
    „Hör mal, das ist ja nun völliger Unsinn“, beantwortete Alison ihre Frage selbst. „Ich würde Sebastian niemals etwas zuleide tun. Weißt du, wer es war?“ Das wusste ich nicht, aber sie würde es mir bestimmt gleich sagen ... „Ich glaube, es war Traci. Diese Frau ist wahnsinnig. Das ist garantiert ’ne weiße Rose. Meinst du nicht?“ Ich? Ich hatte keine Ahnung, was eine weiße Rose war. Aber bevor ich fragen konnte, antwortete Alison für mich. „Doch, auf jeden Fall!“ Dann
warf sie einen Blick auf meine Frisur und mein blutrotes T-Shirt, auf dem in Brusthöhe eine Vampirfledermaus prangte. „Nichts für ungut.“
    „Ist schon okay“, sagte ich leichthin, denn ich wusste ja nicht, wie schwer sie mich beleidigt hatte. Dass Alison die Namen der anderen kannte, überraschte mich. Hatten sie so etwas wie einen Newsletter? Eine LiveJournal-Community?
    William kam mit einer Bücherkiste aus dem Lagerraum. Er schaute flüchtig in unsere Richtung, dann stutzte er und schaute noch mal hin. „Ali?“
    William kannte eine von Sebastians Blutspenderinnen? Wollte ich überhaupt wissen, woher?
    „Oh, William, hey“, sagte sie und zog die Nase kraus, als missfiele ihr etwas an ihm.
    Unbeeindruckt von der klaren Abfuhr kam William auf uns zu. „Hast du noch Kontakt zu Feather? Wie geht es ihr?“
    Natürlich! Ich hatte ganz vergessen, dass Williams Exfreundin ein Biss-Junkie war. Zählte Feather etwa auch zu Sebastians Blutspenderinnen?
    „Sie ist vor ein paar Monaten nach Chicago gezogen“, sagte Alison. Dann fügte sie hinzu, als befürchtete sie, wir würden automatisch daran denken, dass es dort mehr Vampire gab: „Wegen der Uni.“
    „Natürlich.“ Aus Williams Ton war herauszuhören, dass er ihr auch nicht glaubte.
    „Aber ich darf nicht mehr mit dir über die Sache sprechen, das weißt du doch?“
    Nicht mehr? Ich sah William fragend an. Er schaute schuldbewusst weg und kratzte sich am Nacken. Ich erinnerte mich vage daran, dass er irgendwann einmal beinahe Sebastians Zauber erlegen war. „Du hast dich doch nicht ...? Von Sebastian, meine ich?“
    William hob die Hände. „Nein! Das würde ich dir niemals antun! Ehrlich. Es war Parrish.“
    Als William erfahren hatte, dass es Vampire wirklich gab, hatte er sich die Haare schwarz gefärbt und einen auf Goth gemacht, aber ich hatte nicht gewusst, dass er auch Blutspender gewesen war - noch dazu der meines Exfreundes Parrish. Eine schreckliche Vorstellung! Es wäre fast besser gewesen, wenn er gesagt hätte, er hätte sich von Sebastian beißen lassen, denn der war immerhin ein Gentleman und hätte ihn gut behandelt. Parrish war durch und durch verdorben.
    „Können wir uns irgendwo unter vier Augen unterhalten?“, raunte Alison mir verschwörerisch zu. „Er gehört ja nicht mehr zu uns.“
    „Äh, klar.“ In Williams Richtung sagte ich mit stummen Lippenbewegungen: „Später!“
    „Ja, also ... War schön, dich zu sehen, Ali“, meinte William und verschwand im hinteren Teil des Ladens, wo wir eine kleine Ecke mit wiccafreundlichen Kinderbüchern hatten.
    Alison und ich schauten ihm nach. „Schade, dass er nicht mehr dabei ist“, sagte sie. „Wie ich hörte, war er immer sehr gefragt. Er sähe wirklich ganz süß aus, wenn er mal was mit seinen

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