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Vampir sein ist alles

Vampir sein ist alles

Titel: Vampir sein ist alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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nur Klamotten aus Hanf und anderen Naturfasern getragen hatte, und versuchte inzwischen, die Leute nicht nach ihrem Fahrzeug zu beur teilen. Schließlich fuhr Sebastian einen Wagen, der lange vor der Einführung von Abgasuntersuchungen gebaut worden war. SUVs gingen mir allerdings gewaltig gegen den Strich.
    „Klingt super!“ Ich setzte ein Lächeln auf und zeigte zur Tür. „Bitte, nach dir!“
    Es hatte aufgehört zu regnen, und der Himmel war drosseleiblau. Als wir in die Sonne traten, kniff ich die Augen zusammen. Die Wärme fühlte sich gut auf meiner klimaanlagen-gekühlten Haut an. Es roch zwar nach Stadt und Staub, doch ich musste einfach stehen bleiben und erst einmal tief Luft holen. Alison setzte sich eine riesengroße Sonnenbrille auf.
    Sie führte mich um die Ecke zu einem Cadillac Escalade, einem riesigen, blitzblank polierten schwarzen Ungetüm. Bevor wir es erreicht hatten, ließ sie bereits den Motor per Fernbedienung an, und schon stiegen die Auspuffgase in den blauen Himmel.
    Göttin, man konnte ja förmlich sehen, wie das Ding den Regenwald zerstörte!
    Im Inneren des Wagens roch es etwas nach Essen von McDonald’s und Leder, doch die Luft wurde sofort von der auf eiskalt eingestellten Klimaanlage wiederaufbereitet. Als ich mich anschnallte, begann ich augenblicklich zu frösteln.
    Alison machte sich startklar und schaute in den Rückspiegel. „Okay, wohin müssen wir?“
    Ich las Tracis Adresse vor.
    Alison fädelte sich rasant in den fließenden Verkehr ein, und ich umklammerte den Türgriff so fest, dass meine Fingerknöchel weiß hervortraten.
    „So, erzähl mal“, sagte sie verschwörerisch und warf einen Blick auf das Adressbuch, das ich auf dem Schoß liegen hatte. „Woher hast du es? Hast du es ihm geklaut?“
    Tja, irgendwie schon. Es hatte nicht gerade offen herumgelegen, und ich hatte es ohne Sebastians Erlaubnis eingesteckt. „Ja.“
    „Cool“, sagte sie und nickte anerkennend. Dann der nächste Gedankensprung: „Ist schön, endlich mal jemanden persönlich kennenzulernen. Die anderen kenne ich nur vom Internet.“
    Oh, grundgütige Göttin, sie hatten wirklich eine Yahoo!-Community. Wie hatte man sich so etwas vorzustellen? Wie eine Art MySpace für Vampirfans? „Wie bist du überhaupt an Sebastian gekommen?“, fragte ich.
    Sie zuckte mit ihren schmalen Schultern. „Auf die übliche Tour.“ Zuerst dachte ich, sie würde es nicht näher erklären, doch dann fügte sie hinzu: „Du weißt schon, eine Freundin hat mich ihm empfohlen.“
    Ich fragte mich, wie dieses Bewerbungsverfahren wohl aussah. Was musste man im Lebenslauf stehen haben, damit man von jemandem als ideale Kandidatin für regelmäßiges Blutsaugen empfohlen wurde?
    „Und du?“, fragte Alison.
    Ich überlegte, ob ich lügen sollte, aber auf die Schnelle fiel mir nichts Plausibles ein. „Er kam eines Tages in meinen Laden.“
    Sie verschluckte sich fast an ihrem Latte, und ich befürchtete schon, wir würden auf dem Mittelstreifen landen. Als sie sich wieder gefasst hatte, musterte sie mich kurz von der Seite, bevor sie wieder auf die Straße schaute. „Er hat dich aufgerissen? Im Ernst? Oh, mein Gott, du bist ja ein richtiger Glückspilz! Davon habe ich zwar schon mal gehört, aber ich habe es immer für ein Märchen gehalten. Du bist ein echtes Dornröschen!“
    Und was war Sebastian dann? Mein vampirzahnbewehrter Märchenprinz?
    „Du musst dich unbedingt unserer Gruppe anschließen“, sagte Alison. „Die Mädels würden deine Geschichte bestimmt furchtbar gern hören. Sie würde sie inspirieren, besonders wo er doch jetzt vom Heiraten redet ...“ In diesem Moment machte es bei ihr klick, und ihre Miene verfinsterte sich. „Du Miststück! Du hast mich glauben lassen, du wärst eine von uns, aber das stimmt gar nicht! Du bist die Normalo-Tussi! Du bist diejenige, die er heiraten will, verdammt!“, fuhr sie mich an. „Nicht zu fassen, dass mir der Klunker nicht früher aufgefallen ist!“
    Unwillkürlich zog ich meine linke Hand zurück. Dann wurde mir mit einem Mal bewusst, dass ich mit einer durchgeknallten Fremden durch Madison raste, und plötzlich kam mir der riesige SUV viel zu klein und eng vor. Ich bekam es mit der Angst zu tun.
    Alison redete in einem Streifen weiter, doch nach einer Weile schien sie wenigstens ein bisschen herunterzukommen. „Natürlich, so bist du an das Buch gekommen - du schläfst mit ihm!“
    Ich fragte mich, ob man aus ihrem verbitterten Ton schließen konnte,

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