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Vampiralarm (German Edition)

Vampiralarm (German Edition)

Titel: Vampiralarm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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Abend war die Vorstellung bis auf den letzten Platz ausverkauft. Jock schüttelte ungläubig den Kopf, als er im Kassenhäuschen die Einnahmen des heutigen Tages zählte.
    "Wie sieht’s aus, Grandpa?", fragte Colleen. Neugierig versuchten sie und Jake, ihm über die Schulter zu schauen.
    Jock lachte. "Wie’s läuft? Mein Gott, ich glaube, es ist noch nie so gut gelaufen, seit ich das Palace besitze! Ich kann’s noch immer kaum glauben! Und ich Trottel hätte den neuen Film um ein Haar gar nicht genommen!"
    Er klopfte Jake und seiner Enkelin dankbar auf die Schultern. "Mensch Kinder, ihr wisst gar nicht, wie froh ich bin, dass ihr so hartnäckig gewesen seid. Ohne euch würde ich mir noch immer jeden Abend beim Anblick der Einnahmen die Haare raufen!"
    "Wir freuen uns für dich, Jock", sagte Jake lächelnd. "Schön, wenn’s für dich endlich mal wieder gut läuft."
    Er und Colleen gingen zurück ins Foyer, genehmigten sich eine eiskalte 7Up aus dem Automaten und unterhielten sich. "Ein bisschen merkwürdig ist es ja schon", meinte Jake irgendwann, mehr zu sich selbst als zu Colleen.
    "Merkwürdig? Was denn?"
    "Na ja, ich hatte eigentlich nicht wirklich damit gerechnet, dass dieser Vampirstreifen so einschlagen würde. Die Leute scheinen ja regelrecht verrückt danach zu sein." Er lachte. "Dieser Kopek war ja von Anfang an davon überzeugt, dass sein Film ein Erfolg werden würde. Scheint, als sollte er damit Recht behalten."
    "Kopek …" Colleen hatte den komischen Kerl schon völlig vergessen, doch jetzt, wo Jake ihn erwähnte, fröstelte sie plötzlich. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm, davon war sie nach wie vor überzeugt. Ob er vielleicht irgendetwas mit den seltsamen Dingen …
    Nein, sie schüttelte den Kopf. Sie fing an, Gespenster zu sehen! Sicher, Kopek war ein eigenartiger Kauz, aber sie konnte ihn wohl kaum für das seltsame Verhalten von ein paar schlecht gelaunten Jugendlichen verantwortlich machen.
    "Woran denkst du?", riss Jake sie aus ihren Gedanken, ohne jedoch eine Antwort abzuwarten. "An diesen Kopek, stimmt’s?" Er seufzte. "Mir ist dieser komische Typ ja auch nicht gerade geheuer, aber von Filmen scheint er echt Ahnung zu haben, wenn du mich fragst. Das Publikum ist auf jeden Fall begeistert."
    Colleen wollte gerade etwas entgegnen, als sich die Türen des Vorführraums öffneten. Es war wie ein Déjà-vu. Mit vergnügten Kinogängern hatten die Leute, die jetzt ins Foyer traten, nicht mehr die entfernteste Ähnlichkeit. Stumm und mit glasigen Augen strömten sie, mehr wie Automaten denn menschliche Wesen, auf den Ausgang zu.
    Schaudernd blickte sie zu Jake, der die schweigende Prozession mit gerunzelter Stirn betrachtete. "Das ist doch echt nicht mehr normal!", flüsterte er, und Colleen konnte ihm nur zustimmen. Das Benehmen der Leute, es handelte sich vor allem um Jugendliche aus der Gegend, konnte einem wirklich ganz schön Angst einjagen.
    Als endlich auch der Letzte gegangen war, schüttelte Jake den Kopf. "Was ist hier los? Ich kenne die Hälfte dieser Leute, aber so habe ich sie noch nie gesehen!"
    Colleen nickte. Aber ihr war noch etwas anderes Interessantes aufgefallen: "Ein paar von den Besuchen waren gestern auch schon hier", sagte sie. "Und diese Freundin von Pris und Lara, Julie Parson, war auch dabei."
    "Julie? Ja, und?" Jake musterte sie eindringlich. "Hör mal, ich merke doch, dass hier irgendwas nicht stimmt. Und du hast es doch auch gespürt, oder nicht?"
    "Es muss nichts bedeuten …" Colleen hob die Schultern.
    "Egal, erzähl’s mir trotzdem!"
    "Na ja, ich war heute mit den Zwillingen bei ihr und … Ach, ich weiß auch nicht. Sie war total eklig zu den beiden."
    "Julie Parson?" Nachdenklich kratzte er sich am Kopf. "Das passt überhaupt nicht zu ihr …"
    "Ich bin jetzt auch bloß drauf gekommen, weil du meintest, dass sich ein paar Jugendliche hier in der Gegend seltsam aufführen."
    Jake stampfte ärgerlich mit dem Fuß auf. "Mist! Ich würde echt einiges dafür geben, zu erfahren, was hier abgeht!"

 
    "Was? Schon halb eins?", rief Colleens Großvater, nachdem er einen Blick auf seine Armbanduhr geworfen hatte. "Also, wenn du willst, kannst du gehen, Jake. Den Rest schaffe ich auch allein." Dankbar klopfte er dem ihm auf die Schulter.
    Jake unterdrückte ein Gähnen. "Ist echt nicht nötig. Die paar Minuten kann ich auch noch bleiben."
    "Nun geh schon. Man sieht doch, dass du dich vor Müdigkeit kaum noch auf den Beinen halten kannst."
    Das stimmte allerdings.

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