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Vampiralarm (German Edition)

Vampiralarm (German Edition)

Titel: Vampiralarm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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Schlimmeres verhindern wollen."
    Colleen und Lara nickten. Es war immerhin eine Chance, so winzig und jämmerlich sie auch sein mochte.
    Ohne ein weiteres Wort und ohne einen Blick zurück stiegen die zwei Freundinnen Hand in Hand die Stufen zum Podium vor der Leinwand hinauf. Noch einmal atmete Colleen tief durch, dann machte sie gemeinsam mit Lara den entscheidenden Schritt hinüber in die andere Welt.

10. Kapitel

 
    "Also, wohin jetzt?"
    Colleen zuckte mit den Schultern. Alles in ihr schrie danach, einfach umzudrehen, zurückzulaufen in die Welt, die sie kannte. Denn hier, an diesem verfluchten Ort, war alles anders. Nein, nicht anders – falsch.
    Es wehte ein schneidender Wind, und die Luft war so eisig, dass der Atem der beiden Mädchen vor ihren Lippen kondensierte – und das, obwohl es eigentlich Hochsommer war!
    Und dann die Farben. Bäume, Sträucher, einfach alles wirkte seltsam blass, irgendwie … tot – doch selbst das traf nicht wirklich den Nagel auf den Kopf. Sterben konnte nur etwas, das einmal gelebt hatte. Und nichts von dem, das in dieser Welt existierte, atmete auch nur einen Hauch von Lebendigkeit. Es war die pure Abwesenheit von Leben. Kalt, steril, bar jeder Natürlichkeit.
    Damians Reich.
    Colleen schüttelte sich angewidert. Je eher sie aus diesem Albtraumland wieder herauskamen, desto besser.
    Suchend ließ sie den Blick über die karge Landschaft schweifen. Hier bestand alles nur aus nacktem Fels, lebloser schwarzer Erde und den Gerippen kahler Bäume, deren Rinden wie blankpoliert zu sein schienen. In der Ferne türmten sich schroffe, scharf gezackte Berge einer fahlen Pseudosonne entgegen, deren Leuchtkraft kaum den dichten grauen Wolkenteppich durchdrang, der drohend am Himmel hing.
    Und dort, auf einer spitzen Felsnadel, entdeckte sie etwas, das ihr das Blut in den Adern stocken ließ. Es war ein Schloss – doch keines, wie man es aus Märchen oder von Ansichtskarten aus fernen Ländern kannte. Nein, dieses Schloss glich in nichts dem, das Colleen jemals zuvor gesehen hatte. Wie ein pechschwarzer Schandfleck, der abweisend über der Landschaft thronte, wirkte es eher wie eine Festung, einem Bollwerk, errichtet zum Schutz gegen die Angriffe feindlicher Heerscharen.
    Colleen schluckte hart; dann deutete sie mit der Hand in Richtung des Kastells. "Dort entlang."

 
    Schweigend marschierten die beiden Freundinnen nebeneinander her. Es schienen Stunden vergangen zu sein, seit sie diese lebensfeindliche Welt betreten hatten. Aber ein Blick auf ihre Armbanduhr verriet Colleen, dass es gerade einmal eine halbe Stunde her war. Die Zeit schien anders abzulaufen in Damians Reich.
    Sie waren bisher keiner Menschenseele begegnet, und das, obwohl sie auf ihrem Weg bereits zwei Orte durchquert hatten. Jedes Mal war Colleen froh – beinahe erleichtert – gewesen, den Orten den Rücken kehren zu können. Denn hier hatte sie nicht das Gefühl gehabt, dass sie gleich zu Beginn ihrer Reise durch Damians Reich beschlichen hatte. Hier hatte einmal wirkliches Leben existiert. Sie spürte es überall, es war in den Straßen, drang aus den leeren Fensterhöhlen und den verrammelten Haustüren. Doch es waren bloß Schatten von etwas, das schon lange Zeit vergangen war.
    Und das machte es beinahe noch schlimmer.
    Auch Lara fühlte sich mehr als unbehaglich. Dieser Ort war nicht dazu bestimmt, menschliches Leben zu beherbergen. Er verwandelte es in etwas anderes, Fremdes. Und was sich ihm widersetzte, wurde gnadenlos vernichtet.
    Das Schlimmste aber war, dass sie mit jedem Schritt, den sie taten, deutlicher spürten, dass sie ihrem Verderben entgegenliefen. Und doch schleppten sie sich weiter, die Lippen fest aufeinander gepresst, und versuchten, nicht darüber nachzudenken, was ihnen bevorstand.
    Plötzlich stoppte Colleen.
    "Was ist los?", fragte Lara.
    Colleen atmete heftig, als hätte sie einen Dauerlauf hinter sich, und in ihren Augen irrlichterte fassungsloses Entsetzen. Stumm deutete sie auf ein Schild, das ankündigte, dass sie in Kürze auf eine weitere Ortschaft stoßen würden.
    Uns als Lara den Namen dieser Ortschaft las, schwanden ihr beinahe die Sinne. Denn was sie da las, war der pure Wahnsinn:
    Herzlich Willkommen in Pinewood Creek. Einwohner: 568.
    Lara brach in ein irres, hysterisches Gelächter aus, das ihr die Tränen in die Augen trieb und erst abbrach, als Colleen ihr mit der flachen Hand eine Ohrfeige verpasste. Dann atmete sie tief durch und versuchte ein Lächeln, das

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