Vampiralarm (German Edition)
schluchzende Lara auf die Füße. "Und wir sollten uns ebenfalls schleunigst aus dem Staub machen, wenn du mich fragst. Komm. Wir suchen uns einen sicheren Platz, an dem wir die Nacht verbringen können." Und ihre Stimme zitterte vor Wut und Abscheu, als sie sagte: "Und dann werden wir uns überlegen, was wir gegen diese monströse Brut unternehmen können!"
9. Kapitel
"Mein Gott, was sollen wir denn jetzt bloß machen?", stieß Lara zwischen zwei Weinkrämpfen hervor. "Sag, dass das alles nur ein böser Traum ist. Sag, dass wir jeden Moment aufwachen und feststellen werden, dass nichts von alledem wirklich geschehen ist."
Tröstend legte Colleen ihrer Freundin eine Hand auf die Schulter. "Sorry, aber das kann ich nicht. Weder Pris, noch Jake oder irgendjemandem sonst ist geholfen, wenn wir hier herumsitzen und darauf warten, dass wir aus diesem Albtraum erwachen und die Welt wieder in Ordnung ist. Ich glaube nämlich nicht, dass das geschehen wird, so sehr ich es mir auch wünschen würde. Und wenn wir jetzt einfach die Hände in den Schoß legen, dann ist es am Ende zu spät."
Lara schluchzte noch einmal, dann nickte sie tapfer. "Du hast Recht. Wir müssen uns etwas einfallen lassen. Wenn ich doch nur ein bisschen Hoffnung hätte, dass wir es mit diesen Monstern aufnehmen können! Du hast doch gesehen, wie brutal die sind. Die machen uns fertig, Colleen! Ohne mit der Wimper zu zucken!"
Nachdenklich ließ sich Colleen neben ihrer Freundin auf einen Heuballen fallen. In ihrer Verzweiflung hatten sie Zuflucht auf dem Heuboden einer Scheune nahe dem Ortsrand gesucht. Denn in Jaspers Landing selbst war niemand mehr seines Lebens sicher. Die Stadt war wie ausgestorben gewesen, als sie das Palace verlassen hatten. Auch nach ihrem Grandpa hatte Colleen vergebens gesucht. Alle Einwohner schienen spurlos verschwunden zu sein.
Aber das konnte doch nicht sein! War es denn wirklich möglich, dass sich bereits alle in Damians Bann befanden? Alle außer Lara und sie, Colleen?
Wenn dem so war, dann war im Grunde alles aussichtslos. Sie und Lara würden es zu zweit niemals schaffen, Damian die Stirn zu bieten. Selbst wenn ihnen endlich eine Möglichkeit einfallen würde, wie man ein Wesen wie ihn bekämpfte.
"Dieser Typ", sagte Lara jetzt. "Der ist ein Vampir, oder?"
Colleen hob die Schultern. "Ich denke schon. Scheint jedenfalls so. Aber auf keinen Fall ein normaler, wenn du mich fragst. Oder können normale Vampire einfach aus einem Film steigen?" Colleen lachte freudlos. "Aber was ist schon ein normaler Vampir? Bis heute hätte ich nie gedacht, dass es so etwas überhaupt gibt!"
"Und die anderen, die im Saal waren?", wollte Lara wissen. "Die Bewohner unserer Stadt? Sind das jetzt auch alles Vampire?"
Colleen schüttelte überzeugt den Kopf. "Nein, ganz bestimmt nicht. Zumindest noch nicht. Mir kam es so vor, als befänden sie sich in einer Art Zwischenstadium. Als wäre die Verwandlung noch nicht komplett abgeschlossen. Und gerade deshalb müssen wir dringend etwas unternehmen. Vielleicht können wir sie noch retten. Wir müssen …"
Ein leises Rascheln ließ sie verstummen. Neben ihr schnappte Lara scharf nach Luft, doch Colleen legte beschwörend einen Finger an die Lippen.
Leises Gemurmel erklang. Es waren mehrere Personen, so viel stand fest. Colleen fluchte stumm. Ihre schlimmsten Befürchtungen schienen sich zu bewahrheiten: Man suchte bereits nach ihnen.
Vorsichtig, um jedes noch so kleine Geräusch zu vermeiden, zogen sie und Lara sich hinter einem Stapel Heuballen zurück. In Laras Augen funkelte aufkeimende Panik.
"Sind SIE das?", flüsterte sie atemlos.
Colleen zuckte mit den Schultern. Sie wusste es nicht – noch nicht. Auf Händen und Knien robbte sie ein kleines Stückchen hinter ihrer Deckung hervor. So konnte sie im Licht des Mondes, das durch das offene Scheunentor fiel, sehen, was da unten vor sich ging, ohne selbst entdeckt zu werden. Zumindest hoffte sie das. Das leise Klappern von Laras Zähnen erschien ihr in der Stille ohrenbetäubend laut.
Der Schatten eines Riesen erschien auf dem staubbedeckten Boden der Scheune. Colleen schluckte schwer. Wenn SIE es tatsächlich waren, dann standen ihre Chancen hier oben mehr als schlecht. Noch einmal würden SIE sie nicht entkommen lassen. Jetzt, wo ihr Herr und Meister sich wahrscheinlich nicht mehr in der Nähe aufhielt …
"Scheint, als wäre die Luft rein", hörte sie plötzlich ein zartes Kinderstimmchen rufen. "Kommt, Leute. Einen
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