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Vampirdämmerung / Roman

Vampirdämmerung / Roman

Titel: Vampirdämmerung / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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Dämonenkräfte hätte er Sylvius nicht retten können. Lehnte er diese Seite an sich konsequent ab, würde er damit den Burgbewohnern den Rücken zukehren, die einen Beschützer brauchten, wie beispielsweise die Höllenhunde und deren gestrandete Familienmitglieder. Und was war mit dem vermissten Avatar? Was war mit Connie?
    Wenn Dämonen zerstörten, wie kam es dann, dass er so verflucht hilfsbereit war? Höhlenmensch hin oder her, Macs Verwirrung erstreckte sich über Ebenen seines Bewusstseins, deren Existenz er nicht einmal erahnt hatte.
    Er schaltete die Kaffeemaschine ein und ging ins Bad, um zu duschen. Erst nachdem er sich angezogen hatte, fiel ihm der Anrufbeantworter wieder ein. Sämtliche Nachrichten stammten von Holly. Er rief sie zurück.
    »Ach, Mac, der Göttin sei Dank, dass du anrufst! Warst du in der Burg?«
    »Ja.«
    »Hast du Ashe gesehen?«
    »Nein.«
    »Verdammt!«
    Mac erinnerte sich an Ashes Reaktion auf die Tür. Die hatte er im Trubel der letzten Tage völlig vergessen. »Wie konnte sie dort einbrechen?«
    »Gar nicht. Alessandro hat sie reingesteckt.«
    »Autsch!«
    »Das ist nicht witzig, Mac.«
    Er räusperte sich. »Nein, natürlich nicht. Hatte er einen bestimmten Grund, oder wollte er sie bloß ein bisschen in Urlaub schicken?«
    Während Holly redete, wanderte er mit dem Telefon auf den Balkon hinaus. Unten brummte der Verkehr. Ein Teil von Macs Gedanken schweifte unwillkürlich zu Connie ab und fragte sich, was sie damit anfangen würde. Wahrscheinlich hatte sie noch nie ein Auto gesehen.
    Das werde ich ändern.
Sein Dämon räkelte sich, erhitzte seine Haut und befeuerte seine Phantasie.
O ja!
    »Als wir dich nicht erreichen konnten, ging Alessandro selbst in die Burg«, erzählte Holly gerade. »Er musste heute Morgen wieder zurückkommen, weil ihm die Munition ausging. Und er hat Ashe nicht gefunden.«
    »Keine Sorge!«, beruhigte Mac sie. »Ich suche deine Schwester. Wahrscheinlich kenne ich mich da drinnen inzwischen besser aus, und vielleicht habe ich ja mehr Glück.«
Caravelli hat Ashe also nicht umgebracht, obwohl sie versucht hat, ihn zu pfählen. Wird er jetzt vor lauter häuslichem Glück zum Weichei?
»Wenn ich sie finde, verklickere ich ihr, dass sie sich zu benehmen hat. Mir gefällt nicht, dass sie mit spitzen Gegenständen in der Burg herumläuft. Da könnte jemand ein Auge verlieren. Und wenn sie brav bitte sagt, lasse ich sie womöglich raus.«
    Holly seufzte. »Danke, Mac. Ich schulde dir echt was.«
    »Nee, ich bin dir einiges mehr schuldig. Und wo wir gerade dabei sind: Ich wollte dich um noch etwas bitten. Es mutet reichlich banal an, bedenkt man, was mit deiner Schwester ist, aber, ähm, wo kaufen Frauen eigentlich hübsche, na ja, Anziehsachen für Dates?«
    »Huch! Das kommt darauf an, was ihnen gefällt. Mac, was hast du vor?«
    »Ich möchte ein Geschenk kaufen.« Da Lor bei ihm einzog, blieb Mac ein klein wenig Geld für Extras – zumindest genug für eine vergnügliche Nacht.
    »Mhm. Was für eine Art Geschenk für was für eine Art Frau?«
    »Die betreffende Dame steht auf Retro-Look.«
    Und auf Blut. Konnte das problematisch werden? Nein. Schließlich wäre sie mit ihm zusammen. Und falls es doch übel wurde, schleppte er sie eben in eine dieser abgedrehten Bars, in denen sich die Vampire an den Willigen und Blöden nährten. Dort wussten sie bestimmt, wie man mit einem neuen Vampir umging, oder?
    »Wie retro?« Hollys Neugier troff förmlich aus dem Hörer. »Soll es für deine holde Maid aus der Burg sein?«
    Mac grinste. Es tat ihm gut, über sie zu sprechen. »Sie hat diese uralten Modehefte aus den Dreißigern und Vierzigern, so Greta-Garbo-mäßig. Wenn ich was Modernes finden könnte, das sich gleichzeitig anfühlt wie …«
    »Hast du ihre Größen?«
    »Nicht direkt, aber die kriege ich raus.«
    »Ja, das sagen alle Männer, was Quatsch ist. Eure Phantasie geht zu schnell mit euch durch.«
    »Ich habe ein hervorragendes Gedächtnis für räumliche Verhältnisse.«
    »Mac!«
    »Ich sage ja bloß …«
    »Begib dich vertrauensvoll in meine Hände.«
    »Dann köpft Caravelli mich.«
    »Okay, ich formuliere es anders. Vertrau mir als deiner Shopping-Beraterin. Ich bin eine Frau, und ich bin eine Hexe. Bis wann brauchst du die Sachen?«
    »Ich sage dir zeitig Bescheid. Erst mal muss ich einen Zauberer wegen einer Burg treffen.«

[home]
18
    L or hatte Mac beschrieben, wie er zu Atreus gelangte.
    Nun linste Mac um eine Ecke in eine große

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