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Vampirdämmerung / Roman

Vampirdämmerung / Roman

Titel: Vampirdämmerung / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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stets höher, als wir denken. Wir bezahlen ihn mit dem, was uns am meisten am Herzen liegt.«
    Sie dachte über seine Worte nach. »Aber ich versuche, den zu retten, der mir das Teuerste ist!«
    »Sei vorsichtig, wenn du mit dem Schicksal verhandelst! Du riskierst, das Gute zu zerstören, das es bringt.«
    »Erspare mir deine kryptischen Höllenhundprophezeiungen!«
    »Es ist keine Prophezeiung, sondern die Wahrheit.«
    »Aber wäre ich frei …«
    »Freiheit ist nicht umsonst.« Er lachte verbittert. »Ich verhandle bei jeder Gelegenheit für meine Leute. Eines Tages werde ich es mit meinem Leben bezahlen.«
    Constance setzte sich auf den Boden, ehe ihre Beine nachgaben. Auf einmal fühlte sie sich leer, wie eine Eierschale, in der kein Ei war.
    Freiheit war nicht umsonst. Aber auch Hoffnung hatte einen hohen Preis.
    Und Constance war es gründlich leid, arm zu sein.

[home]
9
    2. Oktober, 7.30 Uhr
101.5 FM
    G uten Morgen, Fairview, hier ist, äh, CSUP , der Super-Übernatürlichensender auf dem Campus. Willkommen zu unserem Morgenprogramm, das euch der Verein zum artenübergreifenden Kulturaustausch in Fairview präsentiert, stolzer Sponsor des neuen Fachbereichs für artenübergreifende Studien an der Fairview University.
    Unsere übliche Moderatorin ist heute Morgen nicht hier, also hört ihr, ähm, Dr.Perry Baker, den hiesigen Dozenten für Computertechnik. Ist euer Laptop besessen? Frisst er eure Hausarbeiten? Verschickt seltsame E-Mails? Dann ruft mich an, und ich diagnostiziere das Problem. Vielleicht kann ich euch sogar eine glaubwürdige Entschuldigung für den Kurs geben. Aber zuerst kommt ein Song von meiner hiesigen Lieblingssängerin, Lupa Moon … Hmm, okay, wie war das, Dave? Rede ich zu schnell?«
    »Schalt dein Mikro ab, Perry.«
     
    Der nächste Morgen war von grauen Oktoberwolken verhangen, und der Wind roch nach Frost. Es erinnerte Mac an die endlosen Stunden, die er beim Sporttraining vor der Schule verbracht hatte – Football, Rugby und alle sonstigen Sportarten, in deren Teams er es schaffte. Im Winter hatte er nach der Schule Eishockey trainiert, im Sommer Hockey auf der Straße. Die Erinnerung an kalten Schlamm und blaue Flecken war noch sehr klar und deutlich. Und sie verlieh dem Teil von ihm, der noch menschlich war, neue Kraft.
    Vielleicht war es diese Verbindung zu seinem alten Ich, die es ihm so leicht machte, in die strukturierte Routine zurückzufinden. Er hatte zu ermitteln, und er wusste auch schon, wo er anfangen würde.
    Während er sich anzog, sah er in den Waffenkasten in seinem Wandschrank. Seine Dienstwaffe hatte er abgegeben, aber seine Neun-Millimeter-Sig-Sauer P229 Halbautomatik war in tadellosem Zustand. Und er besaß reichlich Munition. Gut zu wissen. Auch wenn er nie die Sorte Polizist gewesen war, die sich darauf verließ, dass Waffen Probleme lösten – Zeiten änderten sich nun einmal. Tagsüber brauchte er sie nicht, denn dann lagen die schwerterschwingenden Vampire sicher in ihren Betten, aber nach Sonnenuntergang würde Mac sich nur bis auf die Zähne bewaffnet hinausbegeben, einschließlich Silberkugeln und allen Schikanen. Eine Nacht Fangenspielen mit Caravelli reichte.
    Und dann war es Zeit, an die Arbeit zu gehen. In dem Moment, in dem er seinen Regenmantel aus dem Schrank nahm und den Notizblock in die geräumige Tasche schob, fühlte Mac sich wieder wie er selbst. Sein Brustkorb weitete sich vor Erleichterung. Es war dasselbe Gefühl, als hätte man nach langem Suchen einen verlorenen Schlüsselbund wiedergefunden.
    Und sein Glück hielt an. Die Suche nach Holly auf dem Universitätscampus dauerte keine halbe Stunde. Wie viele Studenten am Morgen trottete auch sie mit gesenktem Haupt und halb geschlossenen Augen von der Bushaltestelle zur Bibliothek. Mac verließ seinen Warteposten unter ein paar tief hängenden Zedernästen.
    »Hi, Holly.«
    Sie erstarrte, und ihr Gesicht nahm die Farbe von altem Hüttenkäse an. Ja, sie hatte Angst. »O Göttin, was machst du hier?!«
    Er hob beide Hände. »Okay, ich habe bei unserer letzten Begegnung offenbar einen schlechten Eindruck hinterlassen. Aber ganz ruhig! Ich ernähre mich strikt von Junkfood und Tabletten gegen Sodbrennen.«
    Stirnrunzelnd verlagerte sie den übervollen Rucksack auf ihrer Schulter. Es sah aus, als trüge sie eine halbe Buchhandlung mit sich herum. »Wie bist du aus der Burg entkommen?«
    »Ich bin durch die Tür hinausspaziert. Der Service bei denen war unter aller Kanone.« Er zeigte

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