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Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern

Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern

Titel: Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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kaum je eine Moroifrau, die sich mit einem Dhampirmann einließ. Dafür stellten fast alle jungen Moroimänner den Dhampirfrauen nach, obwohl diese Burschen im Allgemeinen anschließend Moroifrauen heirateten. Das hatte natürlich eine Menge lediger Dhampirmütter zur Folge. Aber wir waren zäh und wurden damit fertig.
    Andererseits entschieden sich viele Dhampirmütter dafür, keine Wächter zu werden, sondern ihre Kinder großzuziehen. Diese Frauen arbeiteten manchmal in „regulären ʺ Stellungen bei Moroi oder Menschen; einige von ihnen lebten in Gemeinschaften zusammen. Diese Gemeinschaften genossen aber einen schlechten Ruf. Ich weiß nicht, wie viel davon der Wahrheit entsprach, doch den Gerüchten zufolge waren dort ständig Moroimänner zu Gast, um mit den Frauen Sex zu haben. Und es hieß, dass einige Dhampirfrauen sie dabei Blut trinken ließen.
    Bluthuren.
    Dessen ungeachtet waren fast alle Wächter Männer, was bedeutete, dass es erheblich mehr Moroi gab als Wächter. Die meisten Dhampirmänner akzeptierten, dass sie keine Kinder haben würden. Sie wussten, dass es ihr Job war, Moroi zu beschützen, während ihre Schwestern und Cousinen Babys bekamen.
    Einige Dhampirfrauen ‐ wie meine Mutter ‐ hielten es dennoch für ihre Pflicht, Wächter zu werden. Selbst wenn dies bedeutete, dass sie ihre eigenen Kinder nicht großziehen konnten. Nach meiner Geburt hatte sie mich abgegeben und mich von Moroi großziehen lassen. Moroi und Dhampire fangen ziemlich jung mit der Schule an, und im Wesentlichen hatte die Akademie bei mir Elternfunktion übernommen, als ich vier war.
    Durch ihr Vorbild und mein Leben an der Akademie glaubte ich jetzt von ganzem Herzen daran, dass es die Aufgabe eines Dhampirs war, Moroi zu beschützen. Es war ein Teil unseres Erbes, und es war die einzige Möglichkeit, wie wir weiter existieren konnten. So einfach war das.
    Und das war es, was die Tat des Wächters der Badica so schockierend machte. Er hatte seine Moroi im Stich gelassen und war mit einer anderen Wächterin davongelaufen, was bedeutete, dass sie ihrerseits ihren Moroi im Stich gelassen hatte. Sie konnten nicht einmal Kinder miteinander haben, und jetzt waren zwei Familien schutzlos. Wozu sollte das gut sein? Es scherte niemanden, ob Dhampire im Teenageralter Dates hatten oder erwachsene Dhampire Affären. Aber eine dauerhafte Beziehung? Insbesondere eine, die es notwendig machte wegzulaufen?
    Eine vollkommene Verschwendung. Und eine Schande.
    Nachdem wir noch ein Weilchen über die Badicas geredet hatten, verabschiedeten Lissa und ich uns von Aaron. Als wir aus der Kapelle kamen, hörte ich ein merkwürdiges Zischen. Zu spät begriff ich, was geschah, denn in diesem Moment rutschte auch schon ein Haufen Schneematsch vom Dach der Kapelle auf uns herab. Es war Anfang Oktober. In der vergangenen Nacht hatte es zum ersten Mal geschneit. Der Schnee war fast sofort geschmolzen und traf uns jetzt als eine sehr nasse und sehr kalte Matsche.
    Lissa bekam das meiste davon ab, aber ich heulte trotzdem auf, als eisiges Wasser auf meinem Haar und meinem Hals landete. Einige andere in der Nähe kreischten ebenfalls los, weil die Ausläufer der Minilawine auch sie noch erwischt hatten.
    „Alles in Ordnung mit dir? ʺ , fragte ich Lissa. Ihr Mantel war durchnässt und das platinblonde Haar klebte ihr am Gesicht.
    „J-a ʺ , sagte sie mit klappernden Zähnen. Ich zog meinen Mantel aus und gab ihn ihr. Er hatte eine glatte Oberfläche, und das meiste Wasser war davon abgeperlt.
    „Zieh deinen Mantel aus. ʺ
    „Aber du wirst.... ʺ
    „Nimm den hier. ʺ
    Sie tat es, und als sie in meinen Mantel schlüpfte, nahm ich endlich das Gelächter wahr, das solchen Situationen stets folgt. Ich mied die Blicke der anderen und konzentrierte mich stattdessen darauf, Lissas nasse Jacke zu halten, während sie sich umzog.
    „Ich wünschte, du hättest gar keinen Mantel angehabt, Rose ʺ , sagte Ralf Sacozy, ein ungewöhnlich massiger und dicker Moroi. Ich hasste ihn. „Deine Bluse hätte nass bestimmt Masse ausgesehen. ʺ
    „Diese Bluse ist so hässlich, dass sie verbrannt gehört. Hast du die einem Obdachlosen abgenommen? ʺ
    Ich blickte auf, als Mia vorbeikam und sich bei Aaron unterhakte. Ihre blonden Locken waren perfekt frisiert, und sie trug ein umwerfendes Paar schwarzer, hochhackiger Schuhe, die mir bei Weitem besser gestanden hätten. Zumindest ließen sie sie größer wirken, das musste ich ihr lassen. Aaron war einige Schritte hinter

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