Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Titel: Vampire Academy 02 ● Blaues Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
Schlamassel.”
    Ich wusste wirklich nicht, was als Nächstes kam, aber ich war mir ziemlich sicher, dass ich erheblich mehr Gefühl zeigen musste, wenn ich dem Tod ins Auge sah. Zwei Wachen standen links und rechts neben Christian und beobachteten ihn argwöhnisch, als er sich über mich beugte.
    „Christian”, flüsterte ich, überrascht, wie leicht es war, verängstigt zu klingen. „Tu das nicht.”
    Seine Lippen zuckten, und er lächelte das bittere Lächeln, auf das er sich so gut verstand. „Du und ich, wir haben einander nie gemocht, Rose. Wenn ich schon jemanden töten muss, dann kannst es ebenso gut du sein.” Seine Worte waren eisig, präzise. Glaubwürdig. „Außerdem dachte ich, du wolltest das.”
    „Nicht das. Bitte, tu das .... ”
    Einer der Wachmänner versetzte Christian einen Stoß. „Bring es hinter dich, oder geh zurück zu deinem Stuhl.”
    Christian zuckte, immer noch finster lächelnd, die Achseln. „Tut mir leid, Rose. Du wirst sowieso sterben. Warum tust du es nicht für einen guten Zweck?” Er senkte das Gesicht auf meinen Hals herab. „Das wird wahrscheinlich wehtun”, fügte er hinzu.
    Tatsächlich bezweifelte ich, dass es wehtun würde .... wenn er es wirklich tun würde. Aber das würde er nicht .... oder? Ich rutschte unbehaglich hin und her. Nach allem, was ich wusste, war es so: Wenn einem alles Blut ausgesaugt wurde, wurden dabei genug Endorphine frei, um den größten Teil des Schmerzes zu dämpfen. Es war, als schliefe man ein. Natürlich war das alles nur Spekulation. Leute, die an Vampirbissen starben, kamen schließlich nicht zurück, um über ihre Erfahrung zu berichten.
    Christian rieb die Lippen an meinem Hals und schob das Gesicht unter mein Haar, sodass es ihn zum Teil verdeckte. Sein Mund strich über meine Haut, genauso weich, wie ich es aus zweiter Hand erfahren hatte, als er Lissa geküsst hatte. Eine Sekunde später berührten die Spitzen seiner Reißzähne meine Haut.
    Und dann spürte ich Schmerz. Echten Schmerz. Aber er kam nicht von dem Biss. Er drückte bloß weiter seine Zähne auf meine Haut, ohne wirklich in sie einzudringen. Er leckte mir über den Hals, aber es gab kein Blut, das er hätte saugen können.
    Wenn überhaupt, gab er mir eine Art verrückten, sonderbaren Kuss.
    Nein, der Schmerz kam von meinen Handgelenken. Ein brennender Schmerz. Christian benutzte seine Magie, um Hitze in die Kabelbinder fließen zu lassen, die mich fesselten, geradeso, wie ich es gewollt hatte. Er hatte meine Botschaft verstanden. Das Plastik wurde heißer und heißer, während er weiter so tat, als trinke er. Jeder, der genau hinschaute, hätte erkennen können, dass er es nur vortäuschte, aber meine Haare versperrten den Wachen den Blick.
    Ich wusste, dass Plastik nicht so schnell schmolz, aber erst jetzt verstand ich wirklich, was das bedeutete. Die Temperaturen, die notwendig waren, um auch nur den geringsten Schaden anzurichten, waren höllisch. Es fühlte sich an, als stieße ich die Hände in Lava. Die Kabelbinder versengten meine Haut, heiß und schrecklich. Ich zappelte, in der Hoffnung, den Schmerz lindern zu können. Ich konnte es nicht.
    Was ich jedoch bemerkte, war die Tatsache, dass die Fesseln ein wenig nachgaben, wenn ich mich bewegte. Sie wurden weicher. Okay. Das war immerhin etwas. Ich musste nur noch ein bisschen länger durchhalten.
    Verzweifelt versuchte ich mich auf Christians Biss zu konzentrieren und mich abzulenken. Es funktionierte etwa fünf Sekunden lang. Er gab mir nicht viel in puncto Endorphine, gewiss nicht genug, um diesen zunehmend furchtbarer werdenden Schmerz zu bekämpfen. Ich wimmerte, was mich wahrscheinlich umso überzeugender wirken ließ.
    „Ich kann es nicht fassen”, murmelte einer der Wachposten. „Er tut es tatsächlich.” Hinter ihnen glaubte ich, Mia weinen zu hören.
    Das Brennen der Handschellen verstärkte sich. Ich hatte noch nie in meinem Leben solche Schmerzen ausgestanden, und ich hatte schon eine Menge durchgemacht. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich in Ohnmacht fiel, wuchs mit jeder Sekunde.
    „He”, sagte einer der Wachmänner plötzlich. „Was riecht denn da so? Es war der Geruch von schmelzendem Plastik. Oder vielleicht von meinem schmelzenden Fleisch. Ehrlich, es spielte keine Rolle, denn als ich meine Handgelenke das nächste Mal bewegte, durchbrachen sie die schleimigen, sengend heißen Fesseln.
    Ich hatte zehn Sekunden lang die Überraschung auf meiner Seite, und ich nutzte sie. Ich sprang von

Weitere Kostenlose Bücher