Vampire Academy 03 ● Schattenträume
Böse.”
„Tut mir leid. Ich hab nur nicht allzu viel Grund gehabt zu glauben, dass du etwas Nützliches tun kannst.”
„Richtig. Im Gegensatz zu deinem kinderschänderischen Mentor. Ich sehe wirklich nicht, dass du bei ihm große Fortschritte machst.”
Ich trat einen Schritt zurück und kniff die Augen zusammen. „Halt Dimitri da raus.”
„Das mache ich, wenn du aufhörst, so zu tun, als sei er perfekt. Korrigiere mich, wenn ich mich irre, aber ist er nicht einer der Leute, die die Verhandlung vor dir geheim gehalten haben?”
Ich wandte den Blick ab. „Das ist im Augenblick nicht wichtig. Außerdem hatte er seine Gründe.”
„Ja, zu denen es offenbar nicht gehörte, offen zu dir zu sein oder sich dafür einzusetzen, dich dort hinzubringen. Wohingegen ich....”
E r zuckte die Achseln. „Ich könnte dich in die Verhandlung bringen.”
„Du?”, fragte ich mit einem schroffen Lachen. „Wie willst du das deichseln? Willst du eine Zigarettenpause mit dem Richter machen? Zwang gegen die Königin und die Hälfte der Königlichen bei Hof einsetzen?”
„Du solltest nicht so schnell bei der Hand sein, Leute runterputzen, die dir helfen können. Warts nur ab.” Er drückte mir einen sachten Kuss auf die Stirn, dem ich mich zu entwinden versuchte. „Aber für den Augenblick solltest du ein wenig schlafen.” Der Garten verblasste, und ich kehrte in die gewöhnliche Schwärze des Schlafes zurück.
Während der nächsten Tage folgte ich Christian ohne Zwischenfall. Und während ich das tat, wurde ich zunehmend ungeduldig.
Zum einen fand ich heraus, dass die Arbeit eines Wächters zum großen Teil aus Warten bestand. Das hatte ich zwar schon vorher gewusst, aber die Wirklichkeit war eben härter, als mir klar gewesen war.
Wächter waren absolut wichtig, wenn Strigoi beschlossen anzugreifen.
Aber diese Angriffe erfolgten im Allgemeinen selten. Viel Zeit konnte vergehen -Jahre -, ohne dass ein Wächter jemals mit irgendeiner Art von Konflikt zu tun bekam. Während meine Lehrer uns im Laufe dieser Übung gewiss nicht lange warten lassen würden, wollten sie uns trotzdem Geduld lehren und wie wichtig es wäre, nicht nachzulassen, nur weil es für eine Weile keine Gefahr gegeben hatte.
Außerdem wurden wir unter den striktesten Bedingungen geprüft, unter denen sich ein Wächter überhaupt befinden konnte: Wir mussten immer stehen und immer förmlich sein. Sehr häufig benahmen sich Wächter, die bei Moroi-Familien lebten, in ihren Häusern zwanglos und taten gewöhnliche Dinge wie lesen oder fernsehen - während sie keinen Moment lang vergaßen, dass jederzeit eine Gefahr drohte.
Wir konnten das jedoch nicht immer erwarten, daher mussten wir während unserer Schulzeit auf die harte Tour lernen.
Meine gewöhnlich höchst knapp bemessene Geduld drohte mir während all dieser Warterei immer wieder auszugehen, aber meine Frustration bestand in mehr als nur Rastlosigkeit. Ich wünschte mir verzweifelt, mich zu beweisen, wiedergutzumachen, dass ich bei Stans Angriff nicht reagiert hatte. Ich hatte Mason nicht noch einmal gesehen und beschlossen, dass das, was ich wirklich gesehen hatte, seine Ursache in Müdigkeit und Stress hatte. Das machte mich glücklich, weil dies viel bessere Gründe waren, als verrückt oder inkompetent zu sein.
Aber gewisse Dinge machten mich eben nicht glücklich. Als Christian und ich uns eines Tages nach dem Unterricht mit Lissa trafen, konnte ich spüren, dass sie Sorge, Furcht und Wut verströmte. Es war jedoch nur das Band, das mir das zeigte. Nach außen hin schien es ihr gut zu gehen. Eddie und Christian, die sich über irgendetwas miteinander unterhielten, bemerkten nichts davon.
Ich trat dicht neben sie und legte ihr im Gehen einen Arm um die Schultern. „Es ist gut. Alles wird gut werden.” Ich wusste, was ihr zu schaffen machte. Es war Victor.
Wir waren zu dem Schluss gekommen, dass Christian - trotz seiner Bereitwilligkeit, dafür zu sorgen - wahrscheinlich nicht der beste Kandidat war, um uns in Victors Verhandlung zu bringen. Also hatte Lissa die Diplomatin gespielt und sehr höflich mit Alberta über die Möglichkeit gesprochen, dass wir eine Aussage machten. Alberta hatte ihr genauso höflich erklärt, dass dies nicht in Frage komme.
„Ich dachte, wenn wir die Dinge einfach erklärten - warum es so wichtig ist -, dann würden sie uns gehen lassen”, murmelte sie. „Rose, ich kann nicht schlafen.... ich muss ständig daran denken. Was ist, wenn sie ihn
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