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Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Titel: Vampire Academy 03 ● Schattenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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schwöre, mit Ihrer Geschwindigkeit hätten Sie es mit einem Strigoi durchaus aufnehmen können.” Stan sah Lissa an. „Alles in Ordnung mit Ihnen?”
    „Mir geht es gut”, antwortete sie strahlend. Ich konnte spüren, dass sie die Aufregung tatsächlich genossen hatte. Ihr Körper war vollgepumpt mit Adrenalin.
    Stans lächelndes Gesicht verschwand, als er seine Aufmerksamkeit auf mich richtete. „Und Sie - was haben Sie getan?”
    Ich starrte ihn an, entsetzt über seinen schroffen Tonfall. Es war dasselbe, was er beim letzten Mal ebenfalls gesagt hatte. „Wie meinen Sie das?”, rief ich. „Ich bin diesmal nicht erstarrt oder so! Ich war bereit, ihm Rückendeckung zu geben, und habe auf eine Chance gewartet, einzugreifen.”
    „Ja”, pflichtete er mir bei. „Genau das ist das Problem. Sie waren so begierig darauf, zuschlagen zu können, dass Sie vergessen haben, dass Sie zwei Moroi hinter sich hatten. Die beiden hätten genauso gut nicht existieren können, soweit es Sie betraf. Wir sind hier im Freien, und Sie hatten ihnen den Rücken zugewandt.”
    Ich stolzierte auf ihn zu und funkelte ihn an, ohne mir Gedanken über schickliches Benehmen zu machen. „Das ist nicht fair. Wollen Sie mir sagen, dass bei einem echten Strigoi-Angriff ein anderer Wächter nicht sofort alles in seiner Kraft Stehende tun würde, um diesen Strigoi so schnell wie möglich niederzuringen?”
    „Sie haben wahrscheinlich recht”, erwiderte Stan. „Aber Sie haben nicht daran gedacht, die Bedrohung effizient zu eliminieren. Sie haben nicht an Ihre ungeschützten Moroi gedacht. Sie haben daran gedacht, wie Sie etwas Aufregendes tun und Ihre Scharte auswetzen könnten.”
    „W-Was? Machen Sie da nicht ein paar Sprünge? Sie zensieren mich aufgrund dessen, was Sie für meine Motivation halten. Wie können Sie sich sicher sein, was ich gedacht habe?” Die Hälfte der Zeit wusste ich es ja nicht einmal selbst.
    „Instinkt”, antwortete er rätselhaft. Er nahm einen kleinen Block heraus und machte sich einige Notizen. Ich kniff die Augen zusammen und wünschte, ich hätte durch den Notizblock hindurchsehen und feststellen können, was er über mich aufschrieb. Als er fertig war, steckte er den Block wieder in seinen Mantel und nickte uns allen zu. „Wir sehen uns später.”
    Wir blickten ihm nach, während er durch den Schnee auf die Turnhalle zuging, wo Dhampire trainierten. Mir stand der Mund offen, und zuerst bekam ich nicht einmal ein Wort heraus. Wann hörte das bloß endlich auf? Ich wurde wieder und wieder wegen blödsinniger Einzelheiten gebrandmarkt, die nichts damit zu tun hatten, wie ich mich in der realen Welt wirklich verhalten würde.
    „Das war nicht richtig. Wie kann er mich aufgrund dessen beurteilen, wovon er glaubt, dass ich es gedacht habe?”
    Eddie zuckte die Achseln, während wir unseren Weg zum Wohnheim fortsetzten. „Er kann denken, was er will. Er ist unser Lehrer.”
    „Ja, aber er wird mir noch eine schlechte Zensur geben! Ein Praktikum ist nutzlos, wenn es nicht wirklich zeigt, wie wir uns im Kampf gegen Strigoi verhalten würden. Ich fasse es nicht. Ich bin gut - ich bin richtig gut. Wie um alles in der Welt kann ich bei diesem Test durchfallen?”
    Niemand hatte eine Antwort darauf, aber Lissa bemerkte unbehaglich: „Hm.... ob er fair oder unfair war, in einem Punkt hatte er jedenfalls recht: Du warst große Klasse, Eddie.”
    Ich sah zu Eddie hinüber und hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich zuließ, dass mein eigenes Drama seinen Erfolg schmälerte. Ich war sauer — wirklich sauer -, aber Stans ungerechte Beurteilung war allein mein Problem. Eddie hatte sich großartig gehalten, und alle lobten ihn auf dem Rückweg so überschwänglich, dass sich ihm die Röte in die Wangen stahl. Oder vielleicht war es auch nur die Kälte. Wie dem auch sei, auch ich freute mich für ihn.
    Wir ließen uns im Aufenthaltsraum nieder, erfreut darüber, dass ihn kein anderer mit Beschlag belegt hatte - und dass es dort warm und gemütlich war. Jedes der Wohnheime verfügte über einige dieser Räume , und alle waren mit Filmen und Spielen und Unmengen bequemer Sessel und Sofas ausgerüstet. Sie standen Schülern nur zu bestimmten Zeiten zur Verfügung. Am Wochenende waren sie praktisch immer geöffnet, aber alltags waren die Stunden begrenzt - wahrscheinlich um uns dazu zu ermutigen, unsere Hausaufgaben zu machen.
    Eddie und ich betrachteten den Raum und schmiedeten einen Plan, dann nahmen wir unsere

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