Vampire Academy 03 ● Schattenträume
Schwierigkeiten, die Sie früher hatten — ich weiß von dem Alkohol, von den Männern. Wenn es meine Entscheidung wäre, würde ich Sie in irgendeine Bluthurenkommune verfrachten. Zu diesen Frauen würden Sie wahrscheinlich gut passen.”
Alkohol und Männer? Sie ließ mich aussehen wie eine alkoholabhängige Prostituierte, obwohl ich wahrscheinlich nicht einmal mehr getrunken hatte als andere Teenager bei Highschool-Partys. Es war jedoch nutzlos, ihr das zu sagen. Der Hinweis, dass ich noch Jungfrau sei, würde wahrscheinlich auch keinen großen Unterschied machen.
„Aber”, fuhr sie fort, „Ihre jüngsten.... Leistungen machen es unmöglich, Sie wegzuschicken. Alle glauben, Sie hätten eine großartige Zukunft vor sich. Vielleicht ist das richtig. Trotzdem, wenn ich Sie auch nicht daran hindern kann, Wächterin zu werden, so kann ich doch beeinflussen, wessen Wächterin Sie werden.”
Ich versteifte mich. „Was wollen Sie damit sagen? Drohen Sie mir?” Ich sprach die Worte zaghaft, nicht als Herausforderung. Das konnte nicht ihr Ernst sein. Es war eine Sache, mich während des Praktikums von Lissa zu trennen, aber wir redeten jetzt über ein ganz anderes Thema.
„Ich sage nur, dass ich großes Interesse an Vasilisas Zukunft habe, das ist alles. Und wenn ich sie vor verderblichen Einflüssen beschützen muss, werde ich das tun. Wir können einen anderen Wächter für sie finden. Wir können einen anderen Moroi für Sie finden.”
„Das können Sie nicht tun!”, rief ich. Ihr Gesichtsausdruck verriet mir, dass sie glücklich war, mich endlich zu einer echten Reaktion provoziert zu haben. Ich war sowohl wütend als auch ängstlich, und ich kämpfte mit aller Macht gegen meine üblichen explosiven Instinkte. Diplomatie und Aufrichtigkeit waren es, was ich jetzt brauchte. „Ich habe nichts mit Adrian. Wirklich nicht. Sie können mich nicht für etwas bestrafen, das ich nicht tue.” Ich erinnerte mich schnell daran hinzuzufügen: „Euer Majestät.”
„Ich will Sie überhaupt nicht bestrafen, Rose. Ich will nur sichergehen, dass wir einander verstehen. Moroi-Männer heiraten keine Dhampir-Mädchen. Si e spielen mit ihnen. Jedes Mädchen denkt, bei ihr würde es anders sein - selbst Ihre Mutter hat das in Bezug auf Ibrahim gedacht, aber auch sie hat sich geirrt.”
„In Bezug auf wen?”, fragte ich; der Name hatte mich wie eine Ohrfeige getroffen. Ibrahim? Diesen Namen hatte ich noch nie gehört, und erst recht kannte ich niemanden, der so hieß. Ich wollte fragen, wer er war und in welcher Beziehung er zu meiner Mutter gestanden habe, aber Tatjana redete einfach weiter.
„Sie irren sich immer. Und Sie können Ihr Äußerstes versuchen, um das zu ändern, aber es wäre Zeitverschwendung.” Sie schüttelte den Kopf, als habe sie Mitleid mit diesem Dhampir-Mädchen, doch ihre selbstgefällige Miene widersprach jedem echten Mitgefühl. „Sie können Ihr hübsches Gesicht und Ihren willigen Leib benutzen, so viel Sie wollen, aber am Ende werden Sie diejenige sein, die benutzt werden wird. Er mag jetzt behaupten, Sie zu lieben, aber am Ende wird er Ihrer müde werden. Ersparen Sie sich den Kummer. Ich tue Ihnen einen Gefallen.”
„Aber er behauptet gar nicht, er liebe....” Doch es hatte überhaupt keinen Sinn. Die Paradoxie war in diesem Fall, dass ich mir ziemlich sicher war, dass Adrian tatsächlich nur mit mir schlafen wollte. Ich machte mir da keine Illusionen. Aber da ich nicht wirklich mit ihm schlief, gab es auch kein Problem - nur dass, hm, dass Tatjana das Ganze als Problem zu sehen schien. Ich seufzte und vermutete, dass kein Argument sie davon würde überzeugen können, dass ich kein Interesse an Adrian hatte. „Bitte, wenn Ihr so sicher seid, dass wir keine gemeinsame Zukunft haben können, warum erzählen Sie mir das dann? Euch zufolge wird er mich ohnehin wegwerfen, Euer Majestät.”
Sie zögerte nur eine Sekunde lang, und ich hätte beinahe gelacht. Trotz ihrer Verunglimpfungen meiner Person, meiner Mom und anderer Dhampire machte sich ein Teil von ihr wirklich Sorgen, dass ich tatsächlich charmant und hübsch genug sein könnte, um Adrian zu einer schändlichen Ehe zu verführen. Sie verbarg ihre Unsicherheit ziemlich schnell.
„Ich regle die Dinge gern, bevor sie schmutzig werden, das ist alles. Außerdem wird die Situation für ihn und Vasilisa einfacher sein, wenn sie Sie nicht am Bein haben.” Der Augenblick kurzer Befriedigung war vorüber - jetzt war ich wieder
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