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Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Titel: Vampire Academy 03 ● Schattenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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konnte.
    Die Richterin empfand genauso und rief Victor für seine Abschweifung vom Thema zur Ordnung. An dieser Stelle war der größte Teil der Befragungen abgeschlossen. Die Anwälte packten zusammen, nun wurde es Zeit für die Königin, ihr Urteil zu sprechen. Wieder hielt ich den Atem an und fragte mich, was sie tun würde. Er hatte keinen der Anklagepunkte geleugnet. Die Beweise waren dank der Aussagen meiner Freunde überwältigend, aber wie selbst Victor festgestellt hatte: Es gab eine Menge Korruption unter den Königlichen.
    Die Königin konnte durchaus entscheiden, dass sie den Skandal vermeiden wollte, den die Inhaftierung einer so bekannten Persönlichkeit mit sich brächte. Selbst wenn niemand die Details kannte, seine Inhaftierung würde doch für Aufregung sorgen. Vielleicht wollte sie sich damit nicht herumschlagen müssen. Vielleicht hatte Victor auch sie gekauft.
    Aber am Ende befand sie Victor für schuldig und verurteilte ihn zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe — in einem anderen Gefängnis, nicht in dem des königlichen Hofes. Ich hatte Geschichten über Moroi-Gefängnisse gehört: Es mussten schreckliche Orte sein. Ich vermutete, dass sein neues Zuhause ganz anders als die Zelle aussehen würde, in der wir ihn angetroffen hatten. Victor blieb während all diesen Erklärungen ruhig und heiter, genau wie am vergangenen Tag.
    Das gefiel mir nicht. Unser Gespräch legte in meinen Augen die Vermutung nahe, dass er dieses Urteil nicht so gelassen akzeptieren würde, wie er uns jetzt glauben machen wollte. Ich hoffte, dass sie ihn genau im Auge behielten.
    Eine Geste der Königin beendete die Formalitäten. Wir anderen standen auf und redeten, während die Königin mit scharfem Blick die Anwesenden im Saal betrachtete und sich wahrscheinlich einige Dinge einprägte. Victors Eskorte führte ihn hinaus. Er kam abermals an uns vorbei. Diesmal blieb er stehen und sprach. „Vasilisa, ich hoffe, es geht dir gut.”
    Sie antwortete nicht. Sie hasste und fürchtete ihn noch immer, aber nach diesem Urteil glaubte sie endlich, dass er ihr nicht länger wehtun konnte. Es war wie das Ende eines Kapitels, das für sie monatelang gedauert hatte. Endlich konnte sie nun weiterleben und diese schrecklichen Erinnerungen hoffentlich verblassen lassen.
    „Es tut mir leid, dass wir keine Gelegenheit hatten zu reden, aber ich bin davon überzeugt, beim nächsten Mal wird es sich einrichten lassen”, fügte er hinzu.
    „Kommen Sie”, sagte einer der Wächter neben ihm. Sie führten ihn weg.
    „Er ist verrückt”, murmelte Lissa, sobald er fort war. „Ich kann nicht glauben, dass er diese Dinge über dich und Dimitri gesagt hat.”
    Dimitri stand hinter ihr. Ich schaute auf und sah ihm in die Augen, als er an uns vorbeiging. Seine Erleichterung war ein Spiegelbild meiner eigenen Gefühle. Wir hatten heute mit der Gefahr getanzt - und wir hatten gesiegt.
    Christian trat hinter Lissa, umarmte sie und hielt sie lange fest.
    Ich beobachtete die beiden voller Zuneigung, überrascht über meine eigenen freundlichen Gefühle für ihn. Als mich jemand am Arm berührte, zuckte ich zusammen. Es war Adrian. „Alles in Ordnung mit dir, kleiner Dhampir?”, fragte er leise.
    „Dashkov hat einige.... ähm.... interessante Dinge gesagt.”
    Ich trat näher an ihn heran und sprach ebenfalls leise. „Niemand hat ihm geglaubt. Ich denke, es ist in Ordnung. Aber danke der Nachfrage.”
    Er lächelte und tippte an meine Nase. „Zwei Dankeschöns in ebenso vielen Tagen. Ich nehme nicht an, dass ich mit irgendeiner, ähm , besonderen Dankbarkeit rechnen darf?”
    Ich lachte spöttisch. „Bestimmt nicht. Du wirst es dir einfach vorstellen müssen.”
    Er zog mich kurz an sich und ließ mich dann wieder los. „In Ordnung. Aber ich habe eine ausgeprägte Fantasie.”
    Wir wollten gerade gehen, als Priscilla Voda auf Lissa zugeeilt kam. „Die Königin möchte Sie vor Ihrem Aufbruch noch einmal sehen. Unter vier Augen.”
    Ich blickte zu dem erhöhten Stuhl hinüber, auf dem die Königin saß. Ihre Augen waren auf uns gerichtet, und ich fragte mich, worum es bei diesem Gespräch wohl gehen sollte.
    „Aber sicher”, antwortete Lissa, ebenso verwirrt wie ich. Mir sandte sie durch das Band die Frage zu: Wirst du wieder zuhören? Ich nickte ihr schnell zu, bevor Priscilla sie eilends davonführte.
    Dann kehrte ich in mein Zimmer zurück und konzentrierte mich auf Lissa, während ich meine Sachen packte. Es dauerte ein Weilchen, weil

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