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Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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Politiker.“
    „Das klingt so, als hätten sie bereits entschieden“, brummelte ich. „Warum überhaupt abstimmen? Und warum sollte ich etwas mit der Regierung zu tun haben?“
    Er öffnete die Tür zu einem kleinen Café, in dem ein leichtes Mittagessen serviert wurde – Burger und Sandwiches. Adrian war mit eleganten Restaurants und Gourmetessen groß geworden. Ich glaube, er bevorzugte diese Dinge zwar, aber er wusste auch, dass ich nicht immer gern zur Schau gestellt oder daran erinnert wurde, dass ich mit einem Royal aus einer Elitefamilie zusammen war. Ich wusste zu schätzen, dass ihm offenbar schnell klar gewesen war, dass ich mir heute einfach mal etwas Gewöhnliches wünschte.
    Dennoch trug uns unser Zusammensein einige neugierige Blicke und das Getuschel anderer Gäste ein. In der Schule waren wir ein Quell der Spekulationen gewesen, aber hier bei Hof? Wir bildeten eine der Hauptattraktionen. Das Image war wichtig bei Hof, und die meisten Beziehungen zwischen einem Dhampir und einem Moroi wurden heimlich geführt. Dass wir so offen damit umgingen – vor allem angesichts von Adrians Beziehungen – war skandalös und schockierend, und die Leute waren mit ihren Reaktionen nicht immer diskret. Ich hatte seit meiner Rückkehr an den Hof alles Mögliche gehört. Eine Frau hatte mich schamlos genannt. Eine andere hatte laut darüber spekuliert, warum sich Tatiana nicht einfach um mich gekümmert hatte.
    Glücklicherweise begnügten sich heute die meisten unserer Zuschauer damit, uns anzustarren, was es leicht machte, sie zu ignorieren. Auf Adrians Stirn stand eine kleine Falte der Nachdenklichkeit, während wir uns an den Tisch setzten. „Vielleicht stimmen sie darüber ab, ob sie dich doch zu Lissas Wächterin machen sollen.“
    Ich war so erstaunt, dass ich einige Sekunden lang nichts erwidern konnte, und dann kam plötzlich die Kellnerin. Schließlich stotterte ich meine Bestellung heraus, danach sah ich Adrian mit großen Augen an.
    „Im Ernst?“ In der Sitzung war es schließlich tatsächlich um meine Fähigkeiten gegangen. Es ergab also Sinn. Nur dass … „Nein. Der Rat würde sich nicht die Mühe machen, Sitzungen für die Zuteilung eines einzelnen Wächters abzuhalten.“ Meine Hoffnungen sanken.
    Adrian zuckte zustimmend die Achseln. „Stimmt. Aber es handelt sich nicht um eine gewöhnliche Wächterzuteilung. Lissa ist die Letzte ihrer Linie. Alle – meine Tante eingeschlossen – haben ein besonderes Interesse an ihr. Ihr jemanden wie dich zu geben, der …“ Ich warf ihm einen gefährlichen Blick zu, während er nach einem Wort suchte. „… so umstritten ist, das könnte einige Leute aufregen.“
    „Und das ist auch der Grund, warum sie wollten, dass gerade ich beschrieb, was ich getan habe. Um die Leute persönlich davon zu überzeugen, dass ich kompetent bin.“ Noch während ich die Worte aussprach, wagte ich nicht, an sie zu glauben. Es war zu schön, um wahr zu sein. „Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, wenn man bedenkt, dass ich bei den Wächtern offenbar so tief in der Tinte sitze.“
    „Ich weiß nicht“, sagte er. „Es ist ja nur eine Vermutung. Und wer will das schon sagen? Vielleicht denken sie tatsächlich, dass diese Vegas-Sache lediglich ein harmloser Streich war.“ Ein bitterer Tonfall schlich sich in seine Stimme. „Und ich hatte dir ja auch gesagt, dass Tante Tatiana dir gegenüber ein wenig milder gestimmt ist. Vielleicht will sie dich jetzt als Lissas Wächterin einsetzen, muss aber eine öffentliche Zurschaustellung durchziehen, um ihre Entscheidung zu rechtfertigen.“
    Das war ein verblüffender Gedanke. „Aber wenn ich doch mit Lissa gehen darf, was wirst du dann tun? Respektabel werden und ebenfalls das College besuchen?“
    „Ich weiß es nicht“, antwortete er, und in seinen grünen Augen stand ein nachdenklicher Ausdruck, als er an seinem Drink nippte. „Vielleicht werde ich das tun, ja.“
    Auch das kam unerwartet, und ich musste wieder an mein Gespräch mit seiner Mutter denken. Was, wenn ich Lissas Wächterin am College sein durfte und er während der nächsten vier Jahre bei uns war? Ich war mir ziemlich sicher, dass Daniella damit gerechnet hatte, dass wir uns in diesem Sommer trennen würden. Ich hatte das ebenfalls angenommen … und war überrascht festzustellen, wie sehr es mich erleichterte, dass ich vielleicht doch mit ihm zusammenbleiben konnte. Dimitri hatte in meinem Herzen stets Schmerz und Sehnsucht ausgelöst, aber ich

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