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Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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Schatten. Ihr Strigoi-Rot war das Entsetzlichste für mich gewesen. Jetzt waren sie wieder wunderbar. Genauso wie früher. Warm und braun, mit langen Wimpern. Ich hätte sie ewig betrachten können.
    „Vasilisa“, hauchte er. Beim Klang seiner Stimme schnürte sich mir die Brust zu. Gott, wie sehr ich es vermisst hatte, ihn sprechen zu hören. „Sie sind zurückgekommen.“
    Sobald er auf die Gitterstäbe zuging, schlossen sich die Wächter um Lissa herum, bereit ihn aufzuhalten, sollte er tatsächlich durchbrechen. „Zurück!“, blaffte sie mit dem Tonfall einer Königin und funkelte die Wächter um sich herum an. „Geben Sie uns etwas Raum.“ Niemand reagierte sofort, und so legte sie mehr Macht in ihre Stimme. „Ich meine es ernst! Treten Sie zurück!“
    Ich spürte ein winziges Rinnsal von Magie durch unsere Verbindung. Es war keine riesige Menge, aber sie unterstützte ihre Worte mit ein wenig geistinduziertem Zwang. Sie konnte eine so große Gruppe zwar kaum kontrollieren, aber in dem Befehl hatte genug Nachdruck gelegen, um die Wächter dazu zu bringen, ihr und Dimitri Platz zu machen. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihn, und an die Stelle der grimmigen Entschlossenheit trat sofort Freundlichkeit.
    „Natürlich bin ich zurückgekommen. Wie geht es Ihnen? Werden Sie …“ Sie warf einen gefährlichen Blick auf die Wächter im Flur. „Werden Sie gut behandelt?“
    Er zuckte die Achseln. „Ja. Niemand tut mir etwas zuleide.“ Wenn er auch nur annähernd der Alte gewesen wäre, hätte er es niemals zugegeben, wenn ihm jemand tatsächlich etwas zuleide getan hätte. „Nur Unmengen Fragen. So viele Fragen.“ Er klang erschöpft, und auch das war etwas, womit er sich sehr von einem Strigoi unterschied, der niemals Ruhe brauchte. „Und meine Augen. Sie wollen ständig meine Augen untersuchen.“
    „Aber wie fühlen Sie sich denn?“, hakte sie nach. „Psychisch? Gefühlsmäßig?“ Wenn die ganze Situation nicht so ernüchternd gewesen wäre, hätten mich ihre Fragen erheitert. Es waren genau die Fragen, die ein Therapeut stellen würde – etwas, womit sowohl Lissa als auch ich jede Menge Erfahrung hatten. Ich hasste es, wenn man mir diese Fragen stellte, aber jetzt wollte ich wirklich wissen, wie sich Dimitri fühlte.
    Sein Blick, der so aufmerksam und auf sie konzentriert gewesen war, driftete jetzt weg und wurde unscharf. „Es ist … es ist schwer zu beschreiben. Es ist, als sei ich aus einem Traum erwacht. Einem Albtraum. Als hätte ich jemand anderen durch meinen Körper handeln sehen – als befände ich mich in einem Spielfilm oder einem Theaterstück. Aber es war niemand anders. Es war ich , alles war ich, und jetzt bin ich hier, und die ganze Welt hat sich verändert. Ich habe das Gefühl, als müsste ich alles neu erlernen.“
    „Das wird vergehen. Sie werden sich besser daran gewöhnen, sobald Sie sich wieder in Ihrem alten Ich eingerichtet haben.“ Das war zwar eine Vermutung ihrerseits, allerdings eine, an die sie fest glaubte.
    Er deutete mit dem Kopf auf die versammelten Wächter. „Sie denken nicht so.“
    „Sie werden schon noch so zu denken lernen“, sagte sie entschieden. „Wir brauchen lediglich mehr Zeit.“ Für kurze Zeit herrschte Schweigen, und Lissa zögerte, bevor sie ihre nächsten Worte sprach. „Rose … will Sie sehen.“
    Dimitris träumerische, verdrossene Haltung fand binnen eines Herzschlags ein Ende. Er sah Lissa wieder klar an, und ich nahm zum ersten Mal ein echtes, intensives Gefühl von ihm wahr. „Nein. Alle, nur sie nicht. Ich kann sie nicht sehen. Erlauben Sie ihr nicht, hierherzukommen. Bitte.“
    Lissa schluckte und wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Die Tatsache, dass sie ein Publikum hatte, erschwerte es noch. Sie konnte nichts Besseres tun, als die Stimme zu senken, so dass die anderen ihre Worte nicht hören konnten. „Aber … sie liebt Sie. Sie macht sich Sorgen um Sie. Was geschehen ist … damit wir Sie retten konnten, das haben Sie zum großen Teil ihr zu verdanken.“
    „Sie haben mich gerettet.“
    „Ich habe nur vollendet, was andere begonnen haben. Was den Rest betrifft … nun, Rose hat, ähm, eine Menge getan.“ Wie zum Beispiel die Organisation eines Gefängnisausbruchs und die Freilassung von Flüchtlingen.
    Dimitri wandte sich von Lissa ab, und das Feuer, das seine Züge für Sekunden beleuchtet hatte, verblasste sofort. Er durchquerte die Zelle und lehnte sich an die Wand. Einige Sekunden lang

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