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Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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lässt.“

 
    18
    Was bei einer körperlichen Verbindung mit jemand anderem wirklich nervt, ist der Umstand, dass man eine ziemlich gute Vorstellung hat, wann sie lügen – oder in diesem Fall: nicht lügen. Trotzdem war meine Reaktion instinktiv und kam sofort.
    „Das ist nicht wahr.“
    „Ach nein?“ Sie warf mir einen vielsagenden Blick zu. Auch sie wusste, dass ich die Wahrheit in ihren Worten spüren konnte.
    „Aber das … es kann nicht …“ Ich war nicht sehr oft sprachlos – und gewiss nicht bei Lissa. So häufig war ich im Laufe unserer Beziehung diejenige gewesen, die selbstsicher war und ihr erklärte, warum sich Dinge so verhielten, wie sie es taten. Irgendwo, an einer Stelle dieses Weges, hatte Lissa, ohne dass ich es mitbekommen hatte, diese Zerbrechlichkeit verloren.
    „Es tut mir leid“, sagte sie, und ihre Stimme klang immer noch freundlich, aber auch entschlossen. Das Band verriet, wie sehr sie es hasste, mir unerfreuliche Dinge sagen zu müssen. „Er hat mich gebeten … er hat mir ausdrücklich aufgetragen, dich nicht zu ihm kommen zu lassen. Dass er dich nicht sehen wolle.“
    Ich sah sie flehentlich an, meine Stimme klang beinahe kindlich. „Aber warum? Warum sollte er so etwas sagen? Natürlich will er mich sehen. Er muss verwirrt sein …“
    „Ich weiß es auch nicht, Rose. Ich kann nur das sagen, was er zu mir gesagt hat. Es tut mir sehr leid.“ Sie streckte die Arme nach mir aus, als wolle sie mich an sich ziehen, aber ich trat zurück. Mir schwirrte noch immer der Kopf.
    „Ich werde dich trotzdem begleiten. Ich werde oben bei den anderen Wächtern warten. Und wenn du Dimitri dann erzählst, dass ich da bin, wird er seine Meinung vielleicht ändern.“
    „Ich denke nicht, dass du das tun solltest“, entgegnete sie. „Es scheint ihm wirklich ernst zu sein, dass du nicht kommen sollst – er wirkte beinahe verzweifelt. Ich denke, es würde ihn aufregen zu wissen, dass du dort bist.“
    „Ihn aufregen? Ihn aufregen? Lissa, ich bin es! Er liebt mich. Er braucht mich.“
    Sie zuckte zusammen, und mir wurde bewusst, dass ich sie angeschrien hatte. „Ich gebe nur wieder, was er gesagt hat. Alles ist wahnsinnig verwirrend … bitte. Bring mich nicht in eine so schwierige Situation. Warte einfach ab, was geschieht. Und wenn du wissen willst, was los ist, dann kannst du ja immer …“
    Lissa beendete den Satz nicht, aber ich wusste, worauf sie hinauswollte. Sie bot mir an, mich durch das Band ihre Begegnung mit Dimitri sehen zu lassen. Es war eine große Geste ihrerseits – nicht dass sie mich daran hätte hindern können, wenn ich es gegen ihren Willen gewollt hätte. Trotzdem, im Allgemeinen gefiel ihr die Idee nicht, dass ich ihr nachspionierte . Dies war das Beste, was ihr einfiel, um mich zu trösten.
    Nicht dass es das wirklich getan hätte. All das war immer noch ganz verrückt. Mir wurde der Zutritt zu Dimitri verwehrt. Dimitri wollte mich angeblich nicht sehen! Was zur Hölle? Die Reaktion meines Bauches bestand darin, alles zu ignorieren, was sie gesagt hatte, sie trotzdem zu begleiten und den Zugang zu Dimitri zu verlangen, wenn sie dort eintraf. Die Gefühle im Band flehten mich jedoch an, das nicht zu tun. Sie wollte keinen Ärger verursachen. Sie mochte Dimitris Wünsche ebenfalls nicht verstehen, aber sie hatte das Gefühl, dass ihnen Rechnung getragen werden sollte, bis man die Situation zumindest besser einschätzen konnte.
    „Bitte“, sagte sie. Dieses eine jämmerliche Wort gab mir schließlich den Rest.
    „In Ordnung.“ Es brachte mich um, das zu sagen. Es war wie das Eingeständnis einer Niederlage. Betrachte es als taktischen Rückzug.
    „Danke.“ Diesmal umarmte sie mich doch. „Ich schwöre, ich werde weitere Informationen sammeln und herausfinden, was los ist, okay?“
    Ich nickte, immer noch mutlos, und zusammen verließen wir das Gebäude. Mit grimmigem Widerstreben trennte ich mich von ihr, als die Zeit kam, und ließ sie allein in das Wächtergebäude gehen, während ich mich auf den Weg zu meinem Zimmer machte. Sobald Lissa außer Sicht war, schlüpfte ich sofort in ihren Kopf und blickte durch ihre Augen, während sie über den ausgezeichnet gepflegten Rasen ging. Das Band war noch immer ein wenig verschwommen, wurde aber von Minute zu Minute klarer.
    Ihre Gefühle entsprachen einem einzigen Durcheinander. Ich tat ihr leid, und sie hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie meine Bitte hatte ablehnen müssen. Gleichzeitig konnte sie es kaum

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