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Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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Ausnahmen!“ Es war zwar egozentrisch, aber es war immerhin die Wahrheit. „Nicht alle Novizen haben dieses Niveau erreicht.“
    Ein gefährliches Glitzern erschien in ihren Augen, dann wurde ihre Stimme wieder seidenweich. „Nun, also brauchen wir vielleicht mehr exzellente Ausbilder. Vielleicht sollten wir Sie nach St. Vladimir oder in irgendeine andere Akademie schicken, damit Sie die Ausbildung Ihrer jungen Kollegen verbessern können. Wenn ich recht informiert bin, steht Ihnen eine permanente Zuteilung für Verwaltungsaufgaben hier am Hof bevor. Wenn Sie helfen wollen, diesen neuen Erlass erfolgreich zu machen, könnten wir diese Zuteilung ändern und Sie stattdessen zur Lehrerin machen. Das könnte Ihre Rückkehr zu einem Wachauftrag beschleunigen.“
    Ich schenkte ihr meinerseits ein gefährliches Lächeln. „Versuchen Sie nicht“, warnte ich, „mich zu bedrohen, zu bestechen oder zu erpressen. Niemals. Die Konsequenzen werden Ihnen nicht gefallen.“
    Damit war ich vielleicht zu weit gegangen. Die Leute im Publikum tauschten erschrockene Blicke. Einige zeigten sogar eine so angewiderte Miene, als hätten sie nichts Besseres von mir erwartet. Einige dieser Moroi erkannte ich. Es waren diejenigen, die ich über meine Beziehung mit Adrian hatte reden hören – und dass die Königin davon nicht begeistert sei. Ich vermutete auch, dass einige Royals von der Zeremonie der vergangenen Nacht ebenfalls hier waren. Sie hatten gesehen, wie mich Tatiana hinausführte, und zweifellos dachten sie nun, dass mein Ausbruch und meine Respektlosigkeit heute eine Art Rache waren.
    Die Moroi waren nicht die Einzigen, die reagierten. Ungeachtet der Frage, ob sie meine Ansichten teilten, traten einige Wächter vor. Ich blieb bewusst genau dort, wo ich war, und das – zusammen mit Tatianas Mangel an Furcht – konnte verhindern, dass sie sich um mich kümmerten.
    „Wir werden dieses Gespräches müde“, sagte Tatiana und schaltete wieder auf das königliche Wir um. „Sie können Ihre Ansichten weiter vortragen – und zwar auf die geziemende Art und Weise –, wenn wir unsere nächste Zusammenkunft haben und Meldungen aus dem Publikum zugelassen sind. Für den Augenblick wurde dieser Erlass, ob es Ihnen nun gefällt oder nicht, verabschiedet. Er ist Gesetz.“
    Sie lässt dich vom Haken! Lissas Stimme war wieder in meinem Kopf. Zieh dich zurück, bevor du etwas tust, das dich in echte Schwierigkeiten bringen wird. Streite später weiter.
    Es war ironisch, denn ich war drauf und dran gewesen zu explodieren und meinem Zorn alle Zügel schießen zu lassen. Lissas Worte hielten mich auf – aber nicht wegen ihres Inhalts. Es war Lissa selbst. Als Adrian und ich kurz zuvor über die Ergebnisse diskutiert hatten, war mir eine Unstimmigkeit aufgefallen.
    „Es war keine faire Abstimmung“, erklärte ich. „Sie war nicht legal.“
    „Sind Sie jetzt Rechtsanwältin, Miss Hathaway?“ Die Königin wirkte erheitert, und die Tatsache, dass sie meinen Wächtertitel fallen ließ, war eine schreiende Respektlosigkeit. „Wenn Sie sich darauf beziehen, dass die Stimme des Monarchen mehr Gewicht hat als die der anderen Ratsmitglieder, dann können wir Ihnen versichern, dass dies für solche Situationen seit Jahrhunderten schon Moroi-Gesetz ist.“ Sie betrachtete die anderen Ratsmitglieder, von denen keiner protestierte. Selbst jene, die gegen sie gestimmt hatten, fanden an ihrem Argument nichts auszusetzen.
    „Ja, aber es hat nicht der gesamte Rat abgestimmt“, wandte ich ein. „Sie haben seit einigen Jahren eine freie Stelle im Rat – doch das ist jetzt anders.“ Ich drehte mich um und zeigte auf meine Freunde. „Vasilisa Dragomir ist jetzt achtzehn und kann den Platz ihrer Familie einnehmen.“ In all diesem Chaos war ihr Geburtstag übersehen worden, selbst von mir.
    Alle Blicke im Raum wanderten zu Lissa hinüber – etwas, das ihr nicht gefiel. Allerdings war Lissa die öffentliche Aufmerksamkeit gewohnt. Sie wusste, was man von einem Royal erwartete, wusste auch, wie sie aussehen und sich benehmen musste. Also richtete sie sich, statt sich zu winden, hoch auf und setzte eine kühle, königliche Miene auf, die besagte, dass sie auf der Stelle zu diesem Tisch marschieren und ihr Geburtsrecht fordern konnte. Ob es diese großartige Haltung allein war oder vielleicht ein wenig Geistcharisma, es war jedenfalls unmöglich, den Blick von ihr abzuwenden. Ihre Schönheit hatte die gewohnte Leuchtkraft, und überall im Raum zeigten

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