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Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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weinende Frau vor einer Wand aus Schwertern gezeigt.
    „Das war die Neun der Schwerter“, stimmte sie mir zu. „Es könnte durchaus schlimmer sein.“
    „Fällt mir schwer zu glauben.“
    Sie griff nach dem Rest des Decks, blätterte es durch und zog schließlich eine Karte heraus. Die Zehn der Schwerter. „Sie hätten diese ziehen können.“ Die Karte zeigte einen toten Mann, der auf dem Boden lag. Eine ganze Anzahl von Schwertern steckte in seinem Körper.
    „Sehe ich ein“, sagte ich. Ambrose kicherte. „Was bedeutet die Neun?“
    „Die Neun bedeutet, in der Falle zu sitzen. Außerstande zu sein, aus einer Situation wieder herauszukommen. Sie kann außerdem Verleumdung oder Anklage bedeuten. Das Heraufbeschwören von Mut, um etwas zu entfliehen.“ Ich sah wieder zu der Königin hinüber und dachte an die Dinge, die ich im Ratssaal gesagt hatte. Diese Sätze würden definitiv als Anklagen durchgehen. Und in der Falle sitzen? Nun, da war immer noch die Möglichkeit, ein ganzes Leben mit Papierkram zu verbringen …
    Ich seufzte. „Okay, was ist die Nächste?“ Sie sah von allen Karten am besten aus, die Sechs der Schwerter. Auf der Karte saßen einige Leute in einem Boot und ruderten über mondbeschienenes Wasser.
    „Eine Reise“, sagte sie.
    „Ich habe gerade eine Reise unternommen. Mehrere Reisen.“ Ich musterte sie skeptisch. „Mann, das ist doch nicht etwa, hm, eine Art spiritueller Reise, oder?“
    Wieder lachte Ambrose auf. „Rose, ich wünschte, Sie würden sich jeden Tag die Karten legen lassen.“
    Rhonda ignorierte ihn. „Wenn es Kelche wären, vielleicht. Aber Schwerter sind greifbar. Aktion. Eine richtige, echte Reise.“
    Wohin um alles in der Welt würde ich gehen? Bedeutete es, dass ich zur Akademie reisen würde, so wie Tatiana angedeutet hatte? Oder war es möglich, dass ich trotz all meiner Regelverstöße und Beschimpfungen Ihrer Königlichen Hoheit doch einen Auftrag bekommen würde? Einen abseits des Hofes?
    „Sie könnten nach etwas suchen. Es könnte eine konkrete Reise kombiniert mit einer spirituellen Reise sein“, sagte sie, was am ehesten danach klang, als wolle sie sich für jede Möglichkeit ein Hintertürchen offenhalten. „Die letzte Karte …“ Bei der Betrachtung der fünften Karte zog sie die Brauen zusammen. „Diese ist vor mir verborgen.“
    Ich betrachtete die Karte mit schmalen Augen. „Der Bube der Kelche. Scheint ziemlich offensichtlich zu sein. Es ist ein Bube mit, hm, Kelchen.“
    „Im Allgemeinen habe ich eine klare Vision … die Karten sprechen zu mir und erzählen mir, wie sie zusammenhängen. Diese hier ist allerdings nicht klar.“
    „Das Einzige, was nicht klar ist, ist die Frage, ob es ein Mädchen oder ein Junge ist.“ Die Person auf der Karte sah jung aus, hatte aber eine Frisur und ein androgynes Gesicht, die es unmöglich machten, das Geschlecht festzulegen. Die blauen Leggings und die Tunika halfen auch nicht, obwohl das sonnige Feld im Hintergrund vielversprechend schien.
    „Es kann beides sein“, erklärte Rhonda. „Es ist der niedrigste Rang der Karten, die in jeder Farbe für Personen stehen: König, Königin, Ritter und dann Bube. Wer auch immer der Bube sein mag, er ist vertrauenswürdig und kreativ. Optimistisch. Er könnte jemand sein, der Sie auf der Reise begleitet – oder der vielleicht sogar der Grund für Ihre Reise ist.“
    Was immer ich an Vertrauen in die Karten gehabt hatte, es löste sich in diesem Moment so ziemlich in nichts auf. Eingedenk der Tatsache, dass sie gerade ungefähr hundert Dinge gesagt hatte, die es sein konnten, betrachtete ich die Deutung wirklich nicht mehr als besonders verbindlich. Sonst bemerkte sie meine Skepsis schnell, doch jetzt betrachtete sie noch immer stirnrunzelnd die Karte.
    „Aber ich kann einfach nicht erkennen … Es ist von einer Wolke umgeben. Warum? Es ergibt keinen Sinn.“
    Etwas an ihrer Verwirrung jagte mir einen kalten Schauder über den Rücken. Ich redete mir immer ein, dies sei Betrügerei, aber wenn sie das alles nur erfunden hatte … nun, hätte sie sich dann nicht auch etwas für den Buben der Kelche ausgedacht? Sie bot keine besonders überzeugende schauspielerische Leistung, wenn diese letzte Karte sie dazu brachte, an sich selbst zu zweifeln. Der Gedanke, dass da draußen vielleicht irgendeine mystische Macht war, die sie blockierte, ernüchterte meinen Zynismus.
    Mit einem Seufzer blickte sie endlich wieder auf. „Tut mir leid, das ist alles, was ich Ihnen

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