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Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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mehr dahinterstecken – sie wird den Erlass ändern, dessen bin ich gewiss.“
    „Als Königin“, ahmte ich seinen Tonfall nach, „sollte sie die Fähigkeit haben …“
    Ich brach ab, als eine Stimme in meinem Kopf erklang. Lissas Stimme.
    Rose, du wirst dies hier sehen wollen. Aber du musst versprechen, keinen Ärger zu machen. Lissa sandte mir einen Standort, zusammen mit einem Gefühl der Dringlichkeit.
    In Ambrose’ harte Augen trat ein Ausdruck der Sorge. „Geht es Ihnen gut?“
    „Ich – ja. Aber – Lissa braucht mich.“ Ich seufzte. „Hören Sie, ich will wirklich nicht, dass wir uns streiten, okay? Offensichtlich haben wir unterschiedliche Ansichten, was die Situation betrifft … aber ich denke, in dem entscheidenden Punkt sind wir uns doch einig.“
    „Dass man Kinder nicht in den Tod schicken sollte? Ja, in diesem Punkt sind wir uns einig.“ Wir lächelten einander zaghaft zu, und der Ärger zwischen uns verebbte. „Ich werde mit ihr reden, Rose. Ich werde die wahre Geschichte in Erfahrung bringen und es Sie wissen lassen, in Ordnung?“
    „In Ordnung.“ Es fiel mir schwer zu glauben, dass irgendjemand tatsächlich ein intimes Gespräch mit Tatiana führen konnte, aber andererseits steckte vielleicht mehr hinter der Beziehung dieser beiden, als mir bewusst war. „Danke. Es war schön, Sie zu sehen.“
    „Geht mir genauso. Jetzt laufen Sie – laufen Sie zu Lissa.“
    Das brauchte man mir nicht zweimal zu sagen. Neben dem Gefühl der Dringlichkeit hatte Lissa eine weitere Nachricht durch das Band geschickt, die meine Füße fliegen ließ: Es geht um Dimitri.

 
    23
    Ich brauchte das Band nicht, um Lissa zu finden. Die Menge verriet mir, wo sie – und Dimitri – waren.
    Mein erster Gedanke war, dass da gerade eine Art Steinigung oder ein mittelalterliches Spektakel im Gange sein musste. Dann wurde mir klar, dass die Leute, die herumstanden, lediglich etwas beobachteten. Ich zwängte mich durch sie hindurch, ungeachtet der bösen Blicke, die man mir zuwarf, bis ich in der vordersten Reihe der Zuschauer stand. Was ich dort sehen musste, ließ mich jäh innehalten.
    Lissa und Dimitri saßen Seite an Seite auf einer Bank, während ihnen gegenüber drei Moroi und – igitt – Hans saßen. Wächter standen um sie herum, angespannt und bereit, sofort loszuspringen, falls etwas schiefging. Bevor ich auch nur ein Wort hörte, wusste ich genau, was da geschah. Dies war ein Verhör, eine Untersuchung mit dem Ziel zu ermitteln, worum es sich bei Dimitri genau handelte.
    Unter den meisten Umständen wäre dies ein höchst merkwürdiger Ort für eine formelle Untersuchung gewesen. Wir befanden uns ironischerweise in einem der Gärten, in denen Eddie und ich gearbeitet hatten, dem, der im Schatten der Statue der jungen Königin lag. In der Nähe befand sich die Kirche des Hofes. Dieser Rasen war nicht direkt heiliger Boden, aber er lag der Kirche nahe genug, dass die Leute im Notfall dort hinlaufen konnten. Kruzifixe schadeten Strigoi nicht, aber Strigoi konnten eine Kirche, eine Moschee oder irgendeinen anderen heiligen Ort nicht betreten. Mit der nahen Kirche und der Morgensonne waren dieser Standort und diese Zeit wahrscheinlich das Sicherste, was die Beamten überhaupt aufbieten konnten, um Dimitri zu verhören.
    Einen der Fragesteller der Moroi erkannte ich, Reece Tarus. Adrian war mütterlicherseits mit ihm verwandt, aber auch Reece hatte sich für den Alterserlass ausgesprochen. Also fasste ich eine prompte Abneigung gegen ihn, vor allem angesichts des hochmütigen Tonfalls, den er Dimitri gegenüber anschlug.
    „Blendet die Sonne Sie?“, erkundigte sich Reece. Er hatte ein Klemmbrett vor sich und schien eine Checkliste durchzugehen.
    „Nein“, sagte Dimitri glatt und beherrscht. Seine Aufmerksamkeit galt zur Gänze den Leuten, die ihn befragten. Er hatte keinen Schimmer, dass ich da war, und irgendwie gefiel es mir so. Ich wollte ihn einen Moment lang nur ansehen und seine Gesichtszüge bewundern.
    „Was ist, wenn Sie in die Sonne schauen?“
    Dimitri zögerte, und ich bin mir nicht sicher, ob irgendjemand außer mir das plötzliche Glitzern in seinen Augen bemerkte – oder wusste, was es bedeutete. Die Frage war dumm, und ich denke, dass Dimitri – vielleicht, nur vielleicht – gern gelacht hätte. Geübt wie er war, bewahrte er aber die Fassung.
    „Jeder würde geblendet werden, wenn er lange genug in die Sonne blickte“, erwiderte er. „Ich würde durchmachen, was alle anderen

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