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Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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mir einen weiteren Scherz über betrügerische Hellseher zurecht, was der Grund war, warum es mich so sehr erstaunte, als mein Mund sagte: „Das ist das Problem. Die andere Deutung hat ja Sinn ergeben. Ich habe Angst … ich habe Angst vor dem, was die Karten noch zeigen werden.“
    „Die Karten machen nicht die Zukunft“, sagte sie sanft. „Wenn etwas geschehen soll, dann wird es auch geschehen, ungeachtet dessen, ob Sie es hier sehen. Und selbst dann … nun, die Zukunft verändert sich ständig. Wenn wir keine Entscheidungsfreiheit hätten, hätte es auch keinen Sinn zu leben.“
    „Also“, sagte ich schnippisch, „das ist genau die Art vager Zigeunerantwort, auf die ich gehofft hatte.“
    „Roma“, korrigierte sie mich. „Nicht Zigeuner.“ Aber sie schien immer noch guter Laune zu sein. Umgänglichkeit musste bei ihr in der Familie liegen. „Wollen Sie nun die Karten oder nicht?“
    Wollte ich? In einem Punkt hatte sie ja recht – die zukünftige Welt würde sich entfalten, ob ich nun in die Karten sah oder nicht. Und selbst wenn die Karten es zeigten, ich würde es wahrscheinlich erst anschließend verstehen.
    „In Ordnung“, antwortete ich. „Aber nur zum Spaß. Ich meine, das letzte Mal, das war wahrscheinlich ein Glückstreffer.“
    Rhonda verdrehte die Augen, sagte jedoch nichts, während sie ihre Tarotkarten mischte. Sie tat es mit solcher Präzision, dass sich die Karten von selbst zu bewegen schienen. Als sie schließlich aufhörte, reichte sie mir das Deck, um abzuheben. Ich tat es, und sie legte die Karten wieder zusammen.
    „Beim letzten Mal haben wir drei Karten genommen“, sagte sie. „Wenn Sie wollen – wir haben genug Zeit, um diesmal mehr zu nehmen. Fünf vielleicht?“
    „Je mehr Karten es sind, umso wahrscheinlicher ist es, dass man alles Mögliche damit erklären kann.“
    „Wenn Sie nicht an die Karten glauben, dann sollte das kein Problem sein.“
    „Also gut, fünf.“
    Sie wurde ernst, während sie die Karten auslegte und sie dabei sorgfältig studierte. Zwei der Karten lagen verkehrt herum. Ich wertete das nicht als ein gutes Zeichen. Beim letzten Mal hatte ich erfahren, dass dieser Umstand scheinbar glückliche Karten … nun, weniger glücklich machte.
    Die erste Karte war die Zwei der Kelche und zeigte einen Mann und eine Frau zusammen auf einem mit Gras und Blumen bewachsenen Feld, während über ihnen die Sonne schien. Natürlich lag sie verkehrt herum.
    „Kelche sind mit Gefühlen verbunden“, erklärte Rhonda. „Die Zwei der Kelche zeigt eine Vereinigung, eine vollkommene Liebe und das Erblühen glücklicher Gefühle. Aber da sie verkehrt herum liegt …“
    „Wissen Sie was?“, unterbrach ich sie. „Ich glaube, ich verstehe allmählich. Die können Sie überspringen. Ich habe eine gute Vorstellung davon, was sie bedeutet.“ Es hätten gerade so gut Dimitri und ich auf dieser Karte sein können, der Kelch leer und voller Herzeleid … Ich wollte wirklich nicht hören, wie Rhonda analysierte, was mir schon längst das Herz zerriss.
    Also ging sie zur nächsten weiter: der Königin der Schwerter, die ebenfalls verkehrt herum lag.
    „Karten wie diese beziehen sich auf konkrete Personen“, sagte Rhonda. Die Königin der Schwerter sah sehr herrisch aus, mit kastanienbraunem Haar und silbernen Roben. „Die Königin der Schwerter ist clever. Sie bedient sich ihres Wissens, kann ihre Feinde überlisten und ist ehrgeizig.“
    Ich seufzte. „Aber verkehrt herum …“
    „Verkehrt herum“, fuhr Rhonda fort, „werden all diese Eigenschaften verzerrt. Sie ist immer noch klug, versucht immer noch, ihren Willen zu bekommen … aber sie tut es auf eine nicht gerade aufrichtige Weise. Hier sehe ich eine Menge Feindseligkeit und Betrug. Ich würde sagen, Sie haben einen Feind.“
    „Ja“, erwiderte ich und beäugte die Krone. „Ich glaube, ich kann auch erraten, wer das ist. Ich habe sie gerade als scheinheiliges Miststück bezeichnet.“
    Rhonda enthielt sich eines Kommentars und ging zur nächsten Karte weiter. Sie lag zwar richtig herum, aber irgendwie wünschte ich, es wäre nicht so gewesen. Auf dieser Karte steckte ein ganzer Haufen Schwerter im Boden, und an eines dieser Schwerter war eine Frau gefesselt. Die Frau trug eine Augenbinde. „Die Acht der Schwerter.“
    „Oh, ich bitte Sie“, rief ich. „Was ist das bloß mit mir und den Schwertern? Sie haben mir beim letzten Mal auch schon so eine niederschmetternde Karte gegeben.“ Die Karte hatte eine

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