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Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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damit, ihre gewünschte Wirkung dauerhaft zu gestalten. Das einzige Problem war: Indem ich sie darum bat, dies zu tun, brachte ich sie auch dazu, mehr Geist zu benutzen. Selbst wenn sich die Nebenwirkungen nicht sofort zeigten, würden sie in der Zukunft wahrscheinlich zurückkehren, um sie zu plagen.
    Sie sah mich neugierig an, aber als sie erneut gähnte, sagte ich ihr, dass sie sich deswegen keine Sorgen machen solle. Ich würde es ihr morgen erklären. Sie leistete keinen Widerstand, und nach einer schnellen Umarmung zogen wir uns jede in ihr eigenes Bett zurück. Wir würden zwar nicht viel Schlaf bekommen, aber wir mussten eben nehmen, was wir kriegen konnten. Morgen war ein großer Tag.
    Als ich bei Victors Verhandlung gewesen war, hatte ich eine Variation des formellen Schwarzweiß-Outfits der Wächter getragen. In normalen Situationen trugen wir gewöhnliche Kleidung. Aber bei großen Ereignissen wollten sie, dass wir wie aus dem Ei gepellt und professionell aussahen. Bei Victors Verhandlung hatte ich die abgelegten Kleider anderer getragen, doch am Morgen nach unserem tollkühnen Einbruch bekam ich mein erstes offizielles Wächteroutfit, speziell für mich maßgeschneidert: schwarze Baumwollhosen mit geradem Bein, eine weiße Bluse und eine schwarze Jacke, die mir perfekt passte. Sie war gewiss nicht dazu gedacht, sexy zu sein, aber die Art, wie sie sich um meinen Bauch und meine Hüften schmiegte, brachte meinen Körper höchst vorteilhaft zur Geltung. Ich war mit meinem Spiegelbild zufrieden, und nach einigen Minuten des Nachdenkens frisierte ich mir das Haar zu einem adrett geflochtenen Knoten, der meine Molnijas sehen ließ. Die Haut war zwar noch immer gereizt, aber zumindest war der Verband weg. Ich sah wirklich sehr … professionell aus. Tatsächlich fühlte ich mich irgendwie an Sidney erinnert. Sie war eine Alchemistin – ein Mensch, der mit Moroi und Dhampiren zusammenarbeitete, um die Existenz von Vampiren vor der Welt zu verbergen. Mit ihrem ausgeprägten Sinn für Mode hatte sie immer so ausgesehen, als sei sie für ein geschäftliches Treffen bereit. Ich hatte mir vorgenommen, ihr zu Weihnachten eine Aktentasche zu schicken.
    Wenn es jemals eine Zeit zum Angeben für mich gab, so war dieser Tag heute gekommen. Nach den Prüfungen und dem Abschluss stand der nächstgrößte Schritt auf dem Weg zur Wächterin bevor. Es war ein Lunch, den alle frischgebackenen Absolventen besuchten. Moroi, die für neue Wächter infrage kamen, würden ebenfalls anwesend sein, in der Hoffnung nämlich, die Kandidaten zu mustern. Unsere Abschlusszensuren würden mittlerweile öffentlich gemacht worden sein, und dies war für Moroi eine Chance, uns kennenzulernen und Gebote für diejenigen abzugeben, die sie als Wächter bekommen wollten. Natürlich würden die meisten Gäste Royals sein, Mitglieder der königlichen Familien, aber auch einige andere wichtige Moroi würden zugelassen werden.
    Ich hatte wirklich kein Interesse daran, anzugeben und eine vornehme Familie zu ködern. Lissa war die Einzige, die ich bewachen wollte. Trotzdem, ich musste einen guten Eindruck machen. Ich musste klarstellen, dass ich diejenige war, die an ihrer Seite bleiben sollte.
    Sie und ich, wir gingen gemeinsam zum königlichen Ballsaal hinüber. Es war der einzige Raum, der groß genug war, um Platz für uns alle zu bieten, da mehr als nur die Absolventen von St. Vladimir an dem Ereignis teilnahmen. Alle amerikanischen Schulen hatten ihre neuen Rekruten geschickt, und einen Moment lang fand ich das Meer aus Schwarz und Weiß geradezu schwindelerregend. Gelegentliche Farbtupfer – Royals, die ihre prächtigste Kleidung trugen – belebten die Palette ein wenig. Um uns herum ließen sanfte Aquarelle – Wandgemälde – den Raum förmlich erstrahlen. Lissa hatte kein Ballkleid oder etwas Ähnliches angezogen, aber sie sah in einem hautengen blaugrünen Kleid aus Rohseide sehr elegant aus.
    Die Royals mischten sich mit der gesellschaftlichen Unbefangenheit, mit der sie groß geworden waren, unter die Gäste, aber meine Klassenkameraden wanderten unbehaglich umher. Es schien niemandem etwas auszumachen. Es war nicht unser Job, andere anzusprechen; man würde eher an uns herantreten. Die Absolventen trugen alle Namensschilder – gravierte Metallschilder. Hier gab es keine Sticker mit der Aufschrift HALLO , MEIN NAME IST … Die Namensschilder ermöglichten es, uns zu identifizieren, so dass die Royals herkommen und ihre Fragen stellen

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