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Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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anfängliche Reaktion war Überraschung, aber es mischten sich dann auch noch andere Dinge hinein. Furcht wegen der Schwierigkeiten, in die ich hätte geraten können. Ein wenig warmer Romantizismus wegen der Dinge, die sowohl Mikhail als auch ich für die Person zu tun bereit waren, die wir liebten. Die Frage, ob sie das Gleiche tun würde, wenn sich Christian in dieser Situation befände. Sie kam sofort zu dem Schluss, dass sie es tatsächlich täte; ihre Liebe zu ihm war immer noch so stark. Dann sagte sie sich, dass er ihr tatsächlich nichts mehr bedeutete, was ich ärgerlich gefunden hätte, wäre ich nicht so abgelenkt gewesen.
    „Was ist los?“, fragte sie.
    Ich seufzte genervt auf, ziemlich laut, ohne es selbst wahrzunehmen, während ich ihre Gedanken las. Da ich sie nicht wissen lassen wollte, dass ich in ihren Kopf eingedrungen war, deutete ich auf die Papiere, die auf ihrem Bett ausgebreitet lagen. „Ich versuche nur, das da zu verstehen.“ Immerhin war dies nicht allzu weit von der Wahrheit entfernt.
    Die Anlage des Gefängnisses schien komplex. Die Zellen befanden sich auf zwei Stockwerken und waren winzig – nur ein einziger Gefangener pro Zelle. Die Papiere erklärten nicht, warum, aber der Grund war doch offensichtlich. Es passte zu dem, was Abe darüber gesagt hatte: dass man Verbrecher davon abhalten müsse, zu Strigoi zu werden. Wäre ich jahrelang in einem Gefängnis eingesperrt gewesen, hätte ich die Versuchung verstehen können, meinen Mitbewohner zu töten, um zum Strigoi zu werden und zu fliehen. Die Zellen befanden sich außerdem genau in der Mitte des Gebäudes, umringt von Wachen, Büros, Trainingsräumen , einer Küche und einem Spenderraum. Die Dokumente erklärten die Wachwechsel ebenso wie die Zeiten der Gefangenen, zu denen sie tranken. Anscheinend wurden sie einzeln zu den Spendern geführt und dabei schwer bewacht. Man gestattete ihnen nur sehr kurze Trinkphasen. Außerdem diente diese Maßnahme dazu, die Gefangenen schwach zu halten, und hinderte sie daran, zu Strigoi zu werden.
    Es waren zwar alles gute Informationen, aber ich hatte keinen Grund zu glauben, dass irgendetwas davon aktuellen Daten entsprach, da die Akte fünf Jahre alt war. Außerdem war es wahrscheinlich, dass das Gefängnis inzwischen alle möglichen neuen Überwachungseinrichtungen besaß. Wahrscheinlich waren die einzigen Dinge, bei denen wir uns darauf verlassen konnten, dass sie unverändert geblieben waren, der Standort des Gefängnisses und die Anlage des Gebäudes.
    „Wie viel Zutrauen hast du in deine Fähigkeiten bei der Herstellung von Amuletten?“, fragte ich Lissa.
    Obwohl sie nicht in der Lage gewesen war, ebenso viel Geistheilung in meinen Ring zu geben, wie eine Frau namens Oksana, die ich kannte, es tun konnte, war mir doch aufgefallen, dass sich mein von Dunkelheit herbeigeführter Zorn inzwischen ein wenig gelegt hatte. Lissa hatte auch einen Ring für Adrian gemacht, obwohl ich nicht mit Bestimmtheit sagen konnte, ob es das war, was ihm in letzter Zeit dabei half, seine Laster unter Kontrolle zu halten – Laster, denen er im Allgemeinen frönte, um den Geist unter Kontrolle zu halten.
    Sie zuckte die Achseln und rollte sich auf den Rücken. Erschöpfung erfüllte sie, doch sie versuchte, um meinetwillen wach zu bleiben. „Ich werde langsam besser. Ich wünschte, ich könnte Oksana kennenlernen.“
    „Eines Tages vielleicht“, sagte ich vage. Ich glaubte nicht, dass Oksana jemals Sibirien verlassen würde. Sie war mit ihrem Wächter davongelaufen und wollte sich bedeckt halten. Außerdem wollte ich Lissa nach meinen Martyrien nicht allzu bald dort sehen. „Konntest du außer den Heilungen irgendetwas hineinlegen?“ Einen Moment später beantwortete ich meine Frage selbst. „Oh, klar. Der Löffel.“
    Lissa verzog das Gesicht, doch ihre Grimasse verwandelte sich in ein Gähnen. „Ich glaube nicht, dass es so gut funktioniert hat.“
    „Hmm.“
    „Hmm?“
    Ich schaute wieder auf die Blaupausen. „Ich vermute, wenn du noch einige weitere Zwangamulette machen könntest, würde uns das bei dieser Sache sehr helfen. Wir müssen dafür sorgen, dass die Leute sehen, was sie sehen sollen.“ Wenn Victor – dessen Fähigkeiten in puncto Zwang nicht an ihre heranreichen konnten – es geschafft hatte, einen Lustzauber zu schaffen, dann konnte Lissa gewiss das tun, was ich benötigte. Sie brauchte nur ein wenig mehr Übung. Die grundlegenden Prinzipien verstand sie, hatte aber Probleme

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