Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
Vom Netzwerk:
nicht behaupten. Seine Arme fielen schlaff herab, dann hörte er auf, mit mir zu ringen. Ich trat einen Schritt zurück, um Luft zu schnappen, und rückte meine Perücke zurecht.
    „Den da festzuhalten, wird schwer werden“, sagte Lissa.
    „Redest du von fünf Minuten oder von fünf Stunden?“
    „Irgendetwas in der Mitte.“
    „Dann sollten wir uns beeilen. Nimm ihm Victors Schlüssel ab.“
    Sie verlangte von dem Wächter die Schlüssel für die Fesseln. Er erklärte uns, dass der andere Wächter sie habe. Und tatsächlich, ich filzte den bewusstlosen Mann – er atmete in ruhigen Zügen, wofür ich Gott dankte – und fand den Schlüssel. Jetzt richtete ich meine volle Aufmerksamkeit auf Victor. Sobald der Kampf begonnen hatte, war er aus dem Weg gegangen und hatte das Geschehen lediglich schweigend verfolgt, während sich in seinem verdrehten Geist zweifellos die verschiedensten neuen Möglichkeiten formten.
    Ich trat an ihn heran und setzte mein furchteinflößendstes Gesicht auf, während ich den Schlüssel hochhielt. „Ich werde jetzt Ihre Handschellen aufschließen“, erklärte ich ihm mit einer Stimme, die gleichzeitig süß und drohend klang. „Sie werden genau das tun, was wir Ihnen sagen. Sie werden nicht weglaufen, einen Kampf anzetteln oder sich auf irgendeine andere Weise in unsere Pläne einmischen.“
    „Oh? Benutzen Sie heutzutage auch Zwang, Rose?“, fragte er trocken.
    „Den brauche ich gar nicht.“ Ich schloss die Fesseln auf. „Ich kann Sie genauso leicht bewusstlos schlagen wie diesen Burschen dort drüben. Und dann nach draußen schleppen. Für mich macht das keinen Unterschied.“
    Die schweren Handschellen und Ketten fielen zu Boden. Der hinterhältige, selbstgefällige Ausdruck hatte sich in Victors Zügen festgesetzt, aber er griff sich behutsam an beide Handgelenke. Ich bemerkte, dass sie von Striemen und blauen Flecken bedeckt waren. Diese Fesseln waren nicht dazu gedacht, bequem zu sein, aber ich weigerte mich, Mitleid mit ihm zu haben. Er sah uns wieder an.
    „Wie charmant“, bemerkte er. „Von allen, die versuchen könnten, mich zu retten, hätte ich niemals euch erwartet … dennoch muss ich rückblickend sagen, dass ihr wohl am besten dazu geeignet seid.“
    „Wir brauchen Ihren Kommentar nicht, Hannibal“, fuhr ich ihn an. „Und verwenden Sie nicht das Wort retten. Das lässt es so klingen, als seien Sie hier zu Unrecht eingesperrt.“
    Er zog eine Augenbraue hoch, als glaube er, dass dies tatsächlich der Fall sein könnte. Statt aber mit mir zu streiten, deutete er mit dem Kopf auf Bradley, der den Kampf tatsächlich verschlafen hatte. In seinem benommenen Zustand war Lissas Zwang mehr als genug gewesen, um ihn aus dem Spiel zu nehmen.
    „Geben Sie ihn mir“, sagte Victor.
    „Was?“, rief ich. „Dafür haben wir jetzt keine Zeit!“
    „Und ich habe keine Kraft für das, was Sie vorhaben, was immer es sein mag“, zischte Victor. Die freundliche und allwissende Maske verschwand, und an ihre Stelle trat ein wilder, verzweifelter Ausdruck. „Gefangenschaft bedeutet mehr als Gitterstäbe, Rose. Sie geben uns zu wenig zu essen und zu wenig Blut, denn sie wollen uns schwach halten. Der Weg hierher ist die einzige Bewegung, die ich bekomme, und das ist schon mühsam genug. Wenn Sie nicht wirklich vorhaben, mich hier eigenhändig herauszuschleppen, dann geben Sie mir Blut!“
    Lissa kam jeder Antwort, die ich geben konnte, zuvor. „Beeil dich.“
    Ich starrte sie erstaunt an. Ich war schon im Begriff gewesen, Victors Bitte abzulehnen, aber durch das Band spürte ich eine seltsame Mischung aus Gefühlen, die von ihr herüberkam. Mitleid und … auch Verständnis. Oh, sie hasste ihn immer noch, unbedingt. Aber sie wusste auch, wie es war, von begrenztem Blut zu leben.
    Glücklicherweise machte Victor schnell. Sein Mund war praktisch an der Kehle des Menschen, bevor Lissa und ich mit unserem Wortwechsel fertig waren. Benommen oder nicht, das Gefühl von Zähnen in seinem Hals genügte, um Bradley zu wecken. Er schreckte hoch, und schon bald legte sich das Entzücken über seine Züge, das Vampirendorphine Spendern schenkten. Ein kurzer Schwall Blut war alles, was Victor benötigen würde, aber als Bradley überrascht die Augen weitete, begriff ich, dass Victor gerade weitaus mehr nahm. Ich sprang schnell vor und riss ihn von dem zitternden Spender weg.
    „Was zur Hölle machen Sie denn da?“, fragte ich scharf und schüttelte Victor heftig. Es war etwas, das ich

Weitere Kostenlose Bücher