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Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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schon seit langer Zeit gern tun wollte. „Dachten Sie, Sie könnten ihn leer trinken und direkt vor unseren Augen zum Strigoi werden?“
    „Wohl kaum“, sagte Victor und zuckte zusammen, weil ich ihn so fest gepackt hatte.
    „Das ist es auch gar nicht, was er getan hat“, erklärte Lissa. „Er hat nur für eine Sekunde die Beherrschung verloren.“
    Nachdem seine Blutgier gestillt war, zeigte Victor wieder das glatte Benehmen, das er auch zuvor schon an den Tag gelegt hatte. „Ah, Vasilisa. Immer so verständnisvoll.“
    „Zieh keine voreiligen Schlüsse“, knurrte sie.
    Ich starrte sie beide an. „Wir müssen gehen. Jetzt sofort.“ Ich wandte mich dem Wächter zu, der mit Zwang belegt war. „Bringen Sie uns zur Monitorzentrale der Überwachungskameras.“
    Er reagierte nicht auf mich, und mit einem Seufzen sah ich erwartungsvoll zu Lissa hinüber. Sie wiederholte meine Frage, und er stand sofort auf, um den Raum zu verlassen. Mein Adrenalinpegel war von dem Kampf noch immer hoch, und ich brannte darauf, all dies zu beenden und uns hier rauszubringen. Durch das Band spürte ich Lissas Nervosität. Sie mochte Victors Verlangen nach Blut verteidigt haben, aber während er durch den Flur ging, hielt sie sich so weit wie möglich von ihm fern. Die brutale Erkenntnis, wer er war und was wir hier taten, setzte ihr zu. Ich wünschte, ich hätte sie trösten können, aber dafür war keine Zeit.
    Wir folgten dem Wächter durch weitere Flure und vorbei an Sicherheitskontrollen, Lissa fragte ihn nach seinem Namen: Er hieß Giovanni. Die Route, über die er uns führte, verlief um den äußeren Rand des Gefängnisses herum, nicht durch die Zellen. Ich hielt fast die ganze Zeit den Atem an, voller Angst, wir könnten jemandem begegnen. Zu viele andere Faktoren arbeiteten gegen uns; wir brauchten nicht auch das noch. Doch unser Glück hielt an, und wir liefen niemandem über den Weg – was wiederum wahrscheinlich ein Ergebnis der Tatsache war, dass wir dies gegen Ende der Nacht taten und nicht durch eine Hochsicherheitszone gingen.
    Lissa und Mia hatten den Wächter vom Königshof dazu gebracht, dort die Videoaufzeichnungen der Sicherheitskameras zu löschen, aber ich hatte es nicht mitangesehen. Als uns Giovanni jetzt in den Überwachungsraum des Gefängnisses führte, keuchte ich unwillkürlich auf. Monitore bedeckten die Wände, Konsolen mit komplexen Knöpfen und Schaltern standen davor. Überall waren Schreibtische mit Computern darauf zu sehen. Es war ein Gefühl, als sei dieser Raum in der Lage, sich aus eigener Kraft ins All zu katapultieren. Alles im Gefängnis wurde hier sichtbar: jede Zelle, mehrere Flure und sogar das Büro des Direktors, wo Eddie mit Theo Smalltalk machte. Zwei andere Wächter waren hier, und ich fragte mich, ob sie uns wohl in den Fluren gesehen hatten. Aber nein – sie waren zu sehr auf etwas ganz anderes konzentriert: eine Kamera, die auf eine leere Wand gerichtet worden war. Es war die, die ich im Spenderraum neu justiert hatte.
    Sie beugten sich zu dem Monitor vor, bis einer von ihnen bemerkte, dass sie jetzt mal jemanden anrufen sollten, der dort unten nachsah. Dann blickten sie auf und bemerkten uns.
    „Helfen Sie mir, die beiden auszuschalten“, befahl Lissa Giovanni.
    Wieder zögerte er kurz. Wir wären mit einem Helfer, der einen schwächeren Willen hatte, besser dran gewesen, aber wie zuvor wurde er schließlich aktiv. Und wie zuvor war das Überraschungsmoment eine große Hilfe dabei, diese beiden Wächter auszuschalten. Ich war eine Fremde – was sie sofort wachsam werden ließ. Aber ich erschien immer noch als Mensch. Giovanni war ihr Mitarbeiter; von ihm erwarteten sie keinen Angriff.
    Das machte es jedoch nicht einfacher, sie außer Gefecht zu setzen. Es war überaus nützlich, Verstärkung zu haben, und Giovanni war gut in seinem Job. Wir schlugen einen Wächter ziemlich schnell bewusstlos, wobei Giovanni einen Würgegriff anwandte, um dem Mann kurz die Luft abzuschneiden, bis er schließlich zusammenbrach. Der andere Wachposten blieb auf Abstand, und ich bemerkte, dass sein Blick immer wieder zu einer der Wände hinüberwanderte. Dort befanden sich ein Feuerlöscher, ein Lichtschalter und ein runder, silberner Knopf.
    „Das ist ein Alarmknopf“, rief Victor genau in dem Moment, als der Wächter darauf zusprang.
    Giovanni und ich stürzten uns gleichzeitig auf ihn und hielten den Mann auf, kurz bevor seine Hand den Knopf berühren konnte, um eine ganze Legion von

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