Vampire Academy 05
sicher war es dann wohl doch nicht“, bemerkte ich leichthin.
„Rose! Dieser Kerl hat mit euer beider Leben herumgespielt. Warum solltet ihr ihn befreien?“
„Weil …“ Ich zögerte. Wie konnte ich Adrian dies hier nur erklären? Wie konnte ich etwas erklären, das nach allem, was wir über unsere Welt wussten, unmöglich war? Und wie konnte ich erklären, welches Ziel genau wir damit verfolgten? „Victor hat Informationen, die wir brauchen. Oder, na ja, er hat auch Zugang zu jemandem, den wir brauchen. Und dies war die einzige Möglichkeit, wie wir daran kommen konnten.“
„Was um alles in der Welt könnte er bloß wissen, das euch dazu getrieben hat?“
Ich schluckte. Ich spazierte zwar in Gefängnisse und auch in Nester voller Strigoi hinein, aber erst das, was ich als Nächstes zu Adrian sagen würde, erfüllte mich mit Furcht. „Weil es vielleicht eine Möglichkeit gibt, Strigoi zu retten. Sie in das zurückzuverwandeln, was sie vorher waren. Und Victor … Victor kennt jemanden, der das vielleicht schon einmal getan hat.“
Adrian sah mich mehrere Sekunden lang an, und selbst inmitten des Lärms und des Getriebes des Casinos war es, als stünde die Welt still.
„Rose, das ist unmöglich.“
„Vielleicht auch nicht.“
„Wenn es eine Möglichkeit gäbe, das zu tun, dann wüssten wir doch davon.“
„Es sind Benutzer von Geist dazu notwendig. Und wir haben gerade erst mehr über sie erfahren.“
„Das bedeutet aber nicht, dass es – oh. Ich verstehe.“ Seine dunkelgrünen Augen blitzten auf, und diesmal waren sie wütend. „Es geht um ihn, nicht wahr? Dies ist dein letzter verrückter Versuch, zu ihm zu gelangen. Zu Dimitri.“
„Es geht nicht nur um ihn“, antwortete ich vage. „Es könnte alle Strigoi retten.“
„Ich dachte, das wäre längst vorüber!“, rief Adrian. Seine Stimme war so laut, dass einige Leute, die an den Spielautomaten in der Nähe standen, herüberschauten. „Du hast gesagt, es sei vorüber. Du hast gesagt, du könntest weiterziehen und mit mir zusammen sein.“
„Ich habe es ernst gemeint“, erwiderte ich, überrascht von dem verzweifelten Unterton in meiner Stimme. „Es ist etwas, das wir gerade erst herausgefunden haben. Wir mussten es versuchen.“
„Und was dann? Was, wenn diese dumme Fantasie wirklich funktioniert? Du befreist Dimitri mit einer Art Wunder, und du lässt mich einfach so fallen“, er schnippte mit den Fingern.
„Ich weiß nicht“, sagte ich erschöpft. „Wir machen in dieser Sache immer einen Schritt nach dem anderen. Ich finde es wunderbar, mit dir zusammen zu sein. Wirklich. Aber trotzdem, ich kann dies hier nicht einfach ignorieren.“
„Natürlich nicht.“ Er blickte himmelwärts. „Träume, Träume. Ich wandle in ihnen; ich lebe sie. Ich täusche mich selbst mit ihnen. Es ist ein Wunder, dass ich die Realität überhaupt noch wahrnehmen kann.“ Der merkwürdige Klang seiner Stimme machte mich nervös. Alles sah nach einem seiner leicht verrückten, von Geist verursachten Anfälle aus. Dann wandte er sich mit einem Seufzer von mir ab. „Ich brauche einen Drink.“
Was auch immer ich an Mitgefühl mit ihm gehabt haben mochte, jetzt verwandelte es sich in Ärger. „Oh, schön. Das wird alles in Ordnung bringen. Ich bin froh, dass du in einer Welt, die völlig durchgedreht ist, immer noch deine alten kleinen Helfer hast.“
Ich zuckte bei seinem wütenden Blick zusammen. Er sah mich nicht oft so an, aber wenn er es tat, dann konnte dieser Blick ausgesprochen machtvoll wirken. „Was erwartest du denn von mir?“, fragte er.
„Du könntest … du könntest …“ O Gott. „Na ja, jetzt, da du hier bist, könntest du uns auch helfen. Außerdem, dieser Mann, mit dem wir uns treffen, er ist auch ein Benutzer von Geist.“
Adrian verriet zwar nichts von seinen Gedanken, aber ich hatte inzwischen doch das Gefühl, sein Interesse geweckt zu haben. „Ja, das ist genau das, was ich will. Meiner Freundin helfen, ihren alten Freund zurückzubekommen.“ Er wandte sich wieder ab, ich hörte ihn murmeln. „Ich brauche zwei Drinks.“
„Halb fünf“, rief ich hinter ihm her. „Wir treffen uns um halb fünf.“
Es kam keine Antwort, und Adrian verschmolz mit der Menge.
Ich kehrte in einer dunklen Wolke, die eigentlich für jeden hätte offensichtlich sein müssen, in unser Zimmer zurück. Lissa und Eddie waren klug genug, keine Fragen zu stellen, aber Victor kannte solche Zurückhaltung natürlich nicht.
„Was? Mr
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