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Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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Sinn für königliche Etikette keineswegs abgestumpft. Victor nannte nur Vornamen. Robert wandte sich wieder an mich, noch immer dieses Stirnrunzeln auf dem Gesicht, und blickte zwischen Lissa und mir hin und her. Adrian hatte gesagt, dass unsere Auren, wann immer wir zusammen waren, unser Band verrieten.
    „Ein Band … ich hatte beinahe vergessen, wie es war … Aber Alden. Alden habe ich nie vergessen …“ Ein träumerischer und beinahe leerer Ausdruck trat in seine Augen. Noch einmal durchlebte er eine bestimmte Erinnerung.
    „Es tut mir leid“, sagte ich, überrascht, das Mitgefühl in meinen Worten zu hören. Dies war kaum das schroffe Verhör, das ich mir vorgestellt hatte. „Ich kann nur ahnen, wie es gewesen sein muss … ihn zu verlieren …“
    Die träumerisch dreinblickenden Augen wurden scharf und hart. „Nein. Das können Sie nicht. Es ist nichts, das Sie erahnen können. Nichts. In einem Augenblick … in einem Augenblick … haben Sie die Welt. Ein Universum von Sinnen jenseits der Sinne anderer, das Verständnis für eine andere Person, das sonst niemand haben kann. Dies zu verlieren … wenn einem das entrissen wird … Sie würden sich den Tod wünschen.“
    Wow. Robert war ziemlich geschickt, wenn es darum ging, ein Gespräch abzutöten. Und wir alle saßen diesmal irgendwie da und hofften, dass der Kellner zurückkommen würde. Als er dann tatsächlich auftauchte, unternahmen wir alle halbherzige Versuche, Essen zu bestellen, und bis auf Robert entschieden sich die meisten von uns auf der Stelle. Das Restaurant servierte asiatische Küche, und ich bestellte das Erste, was ich auf der Speisekarte sah: Frühlingsrollen.
    Nachdem wir alle bestellt hatten, zeigte Victor Robert gegenüber weiterhin die Festigkeit, zu der ich offenbar nicht in der Lage war.
    „Wirst du ihnen helfen? Wirst du ihre Fragen beantworten?“
    Ich hatte das Gefühl, dass Victor Robert in diesem Punkt weniger bedrängte, um uns für seine Rettung zu belohnen, sondern vielmehr, weil es in seinem Wesen lag, Ränke zu schmieden, und er geradezu darauf brannte, jedermanns Geheimnisse und Motive zu erfahren.
    Robert seufzte. Wann immer er Victor ansah, zeigte er einen so starken Ausdruck von Hingabe und sogar Heldenverehrung. Robert konnte seinem Bruder wahrscheinlich nichts abschlagen. Er war der perfekte Kandidat, um Victor in die Hände zu spielen, und mir wurde klar, dass ich wahrscheinlich sogar dankbar dafür sein sollte, dass Robert labil geworden war. Hätte er die volle Kontrolle über seine Kräfte gehabt, hätte sich Victor beim letzten Mal gar nicht erst die Mühe mit Lissa gemacht. Er hätte dann schon seinen eigenen privaten Geistbenutzer gehabt, den er einsetzen konnte, wie auch immer er das wollte.
    „Was wollen Sie denn wissen?“, fragte Robert erschöpft. Er hatte das Wort an mich gerichtet; wahrscheinlich erkannte er, dass ich die Anführerin der Gruppe war.
    Ich sah meine Freunde an, um bei ihnen nach moralischer Unterstützung zu suchen, erhielt aber keine. Weder Lissa noch Adrian waren von dieser Mission überzeugt, und Eddie kannte noch immer nicht ihr Ziel. Ich schluckte und wappnete mich, dann richtete ich meine volle Aufmerksamkeit auf Robert.
    „Wir haben gehört, dass Sie einmal einen Strigoi befreit haben. Und dass Sie in der Lage waren, ihn – oder sie – in ihren ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen.“
    Überraschung blitzte auf Victors sonst so gefasstem Gesicht auf. Dies hatte er gewiss nicht erwartet.
    „Wo haben Sie das gehört?“, fragte Robert.
    „Von einem Ehepaar, das ich in Russland kennengelernt habe. Ihre Namen sind Mark und Oksana.“
    „Mark und Oksana …“ Wieder glitt Roberts Blick für einen Moment ab. Ich hatte das Gefühl, dass dies eher häufig geschah, und dass er nicht allzu viel Zeit in der Realität verbrachte. „Ich wusste gar nicht, dass die beiden noch zusammen sind.“
    „Das sind sie. Sie machen einen wirklich großartigen Eindruck.“ Ich musste ihn in die Gegenwart zurückholen. „Ist es denn wahr? Haben Sie getan, was die beiden gesagt haben? Ist es möglich?“
    Roberts Antworten ging stets eine Pause voran. „Sie.“
    „Hm?“
    „Es war eine Frau. Ich habe sie befreit.“
    Ohne es zu wollen keuchte ich auf, denn ich wagte kaum, seine Worte aufzunehmen.
    „Sie lügen.“ Es war Adrian, der sprach. Sein Tonfall klang rau.
    Robert sah ihn mit einer Mischung aus Erheiterung und Verächtlichkeit an. „Und wer sind Sie, das zu behaupten?

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