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Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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irgendwelchen Vorschlägen von Victor zu folgen. Wir hatten in der Vergangenheit erlebt, wie unfassbar weit Victor gehen würde, um zu versuchen, seine Pläne zu erfüllen. Er hatte seine eigene Tochter dazu gebracht, zum Strigoi zu werden und ihm bei der Flucht aus dem Gefängnis zu helfen. Soweit wir wussten, plante er das Gleiche für …
    „Das ist es“, stieß ich hervor, und meine Augen weiteten sich, als ich ihn anstarrte.
    „Das ist was?“, fragte Victor.
    „Das ist der Grund, warum Sie wollten, dass Nathalie zum Strigoi wird. Sie dachten … Sie wussten davon. Was Robert getan hatte. Sie wollten ihre Strigoi-Stärke benutzen und sie dann von Ihrem Bruder zurückverwandeln lassen.“
    Victors ohnehin schon bleiches Gesicht wurde noch bleicher, und er schien geradezu vor unseren Augen zu altern. Sein selbstgefälliger Ausdruck verschwand, er wandte den Blick ab. „Nathalie ist lange tot und begraben“, sagte er steif. „Es hat doch gar keinen Sinn, über sie zu sprechen.“
    Einige von uns machten danach den Versuch zu essen, aber meine Frühlingsrollen schienen jetzt jeden Geschmack verloren zu haben. Lissa und ich dachten das Gleiche. Von allen Sünden Victors hatte ich stets die Idee, seine eigene Tochter zum Strigoi werden zu lassen, zu den schrecklichsten gezählt. Das war es, was mich endgültig davon überzeugt hatte, dass er ein Ungeheuer war. Plötzlich musste ich die Dinge in einem neuen Licht betrachten – musste ihn in einem neuen Licht betrachten. Wenn er nämlich gewusst hatte, dass er sie zurückholen konnte, war seine Tat nach wie vor schrecklich – aber doch nicht ganz so schrecklich. Er war meiner Meinung nach immer noch böse, keine Frage. Aber wenn er geglaubt hatte, Nathalie zurückholen zu können, dann bedeutete das doch, dass er an Roberts Macht glaubte. Ich war immer noch felsenfest entschlossen, Lissa nicht einmal in die Nähe eines Strigoi kommen zu lassen, aber diese unglaubliche Geschichte war damit zumindest eine Spur glaubwürdiger geworden. Ich konnte nicht davon ablassen, ohne den Dingen weiter auf den Grund zu gehen.
    „Wir können später nach oben ins Zimmer gehen“, sagte ich schließlich. „Aber nur kurz.“ Meine Worte galten Victor und Robert. Robert schien sich wieder in seine eigene Welt zurückgezogen zu haben, aber Victor nickte.
    Ich warf Eddie einen schnellen Blick zu und bekam ein kurzes Nicken von etwas anderer Art zur Antwort. Er verstand das Risiko, das es bedeutete, die Brüder in einen privaten Raum zu bringen. Eddie sagte mir, dass er doppelt wachsam sein würde – nicht dass er das nicht bereits gewesen wäre.
    Als wir mit dem Essen fertig waren, fühlten sich Eddie und ich beide starr und angespannt. Er ging neben Robert her und ich blieb in Victors Nähe. Lissa und Adrian hielten wir zwischen den Brüdern. Doch auch wenn wir dicht beieinander blieben, war es schwierig, sich durch das überfüllte Casino zu bewegen. Leute blieben vor uns stehen, gingen um uns herum, zwischen uns hindurch … das reinste Chaos. Zweimal wurde unsere Gruppe von ahnungslosen Touristen auseinandergerissen. Wir waren nicht allzu weit von den Aufzügen entfernt, aber mir wurde immer unbehaglicher zumute, was die Möglichkeit betraf, dass Victor und Robert durch den Mob von Leuten davonlaufen könnten.
    „Wir müssen aus dieser Menschenmenge raus“, rief ich Eddie zu.
    Er nickte abermals kurz und machte eine abrupte Linksbewegung, die mich überraschte. Ich steuerte Victor in dieselbe Richtung, und Lissa und Adrian traten zur Seite, um mit uns Schritt zu halten. Ich war verwirrt, bis ich sah, dass wir uns einem Flur näherten, über dem ein Schild mit dem Wort NOTAUSGANG hing. Abseits des lärmenden Casinos ließ der Lautstärkepegel nach.
    „Ich glaube, hier wird es wahrscheinlich eine Treppe geben“, erklärte Eddie.
    „Gewitzter Wächter.“ Ich schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.
    Nach einer weiteren Abzweigung trafen wir auf einen Hausmeisterschrank rechts vor uns: eine Tür mit einem Symbol für Treppen. Die Tür schien sowohl nach draußen als auch zu den oberen Stockwerken zu führen.
    „Genial“, sagte ich.
    „Ihr wohnt, hm, im zehnten Stock oder so“, bemerkte Adrian. Es war das erste Mal seit einer ganzen Weile, dass er gesprochen hatte.
    „Es geht doch nichts über ein wenig Bewegung – verdammt.“ Abrupt blieb ich vor der Tür stehen. Daran war ein kleines Warnschild angebracht, mit der Mitteilung, dass sofort ein Alarm losginge, wenn man

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