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Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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Strigoi so schnell erledigt hatte und dass Eddie dem anderen schwer zusetzte. Ich bezweifelte, dass es Dimitri auch nur scherte, ob sie weiterlebten oder starben. Sie trugen für ihn doch nur zu einem Ablenkungsmanöver bei, um an mich heranzukommen.
    „Ich habe es dir gesagt“, bemerkte er nun, dessen Augen gleichzeitig erheitert und konzentriert wirkten. Er beobachtete jede meiner Bewegungen, und wir beide spiegelten einander unbewusst, während wir auf eine Öffnung warteten, um anzugreifen. „Ich habe dir gesagt, dass ich dich finden würde.“
    „Ja“, antwortete ich und versuchte, das Ächzen von Eddie und dem anderen Strigoi zu ignorieren. Eddie konnte es mit ihm aufnehmen. Ich wusste, dass er das hinbekam. „Ich habe die Memos bekommen.“
    Der Hauch eines Lächelns umspielte Dimitris Lippen und entblößte die Reißzähne, die irgendwie eine Mischung aus Sehnsucht und Verachtung in mir auslösten. Sofort stieß ich diese Gefühle beiseite. Bei Dimitri hatte ich zuvor schon einmal gezögert und wäre deswegen beinahe gestorben. Nun weigerte ich mich, das noch einmal zuzulassen. Das Adrenalin, das durch meinen Körper strömte, diente als eine gute Erinnerung daran, dass dies eine Töte-oder-stirb-Situation war.
    Er machte den ersten Zug, doch ich wich ihm aus – da ich bereits gespürt hatte, dass der Angriff kommen würde. Das war das Problem bei uns. Wir kannten einander zu gut – kannten die Bewegungen des anderen zu genau. Natürlich bedeutete das noch lange nicht, dass wir auch einander ebenbürtig waren. Selbst im Leben hatte er mehr Erfahrung gehabt als ich, und seine Strigoi-Fähigkeiten senkten die Waagschale zu seinen Gunsten.
    „Und doch bist du hier“, sagte er, immer noch lächelnd. „Törichterweise bist du fortgegangen, als du in der Sicherheit des Hofes hättest bleiben sollen. Ich konnte es nicht fassen, als meine Spione es mir berichteten.“
    Ich erwiderte nichts, sondern versuchte stattdessen einen Hieb mit meinem Pflock. Er sah auch dies kommen und wich zur Seite aus. Dass er Spione hatte, überraschte mich nicht – selbst bei Tag. Er kontrollierte ein Netzwerk von Strigoi und Menschen gleichermaßen, und ich hatte ja gewusst, dass er über Augen und Ohren verfügte, die den Königshof beobachteten. Die Frage war nur: Wie zur Hölle war er mitten am Tag in dieses Hotel hineingekommen? Selbst mit menschlichen Beobachtern am Flughafen oder der Überwachung von Kreditkarten, was ja Adrians Methode gewesen war, hätten Dimitri und seine Strigoi-Freunde bis zum Einbruch der Nacht warten sollen, um hierherzukommen.
    Nein, nicht zwangsläufig, begriff ich einen Moment später. Strigoi konnten sich gelegentlich auch mit dem Tageslicht arrangieren. Trucks und Vans mit dunklen, vollkommen versiegelten Kabinen. Unterirdische Eingänge. Moroi, die vom Witching Hour aus eine Tour durch die Casinos machen wollten, wussten von geheimen Tunneln, die gewisse Gebäude miteinander verbanden. Dimitri würde all das ebenfalls gewusst haben. Wenn er darauf gewartet hatte, dass ich aus den Schutzzaubern herauskam, hätte er getan, was immer notwendig war, um an mich heranzukommen. Ich wusste doch besser als irgendjemand sonst, wie einfallsreich er war.
    Ich wusste auch, dass er versuchte, mich mit Worten abzulenken.
    „Und das Seltsamste von allem“, fuhr er fort, „du bist nicht allein gekommen. Du hast Moroi mitgebracht. Du hast ja in Bezug auf dein eigenes Leben schon immer Risiken auf dich genommen, aber ich hatte nicht erwartet, dass du so voreilig mit dem Leben von Moroi umgehen würdest.“
    In diesem Augenblick kam mir ein Gedanke. Abgesehen von dem schwachen Summen des Casinos zu beiden Seiten des Flurs und den Geräuschen unseres Kampfes war alles andere still. Es fehlte ein wichtiges Geräusch. Sagen wir, zum Beispiel der Alarm von einer Feuertür.
    „Lissa!“, schrie ich. „Mach, dass du hier rauskommst! Schaff sie alle hier raus.“
    Sie hätte es besser wissen müssen. Sie alle hätten es wirklich besser wissen müssen. Diese Tür führte zu den oberen Stockwerken – und dann hinaus ins Freie. Die Sonne stand noch immer am Himmel. Es spielte keine Rolle, ob die Alarmanlage das Sicherheitspersonal des Hotels herbeirief. Zur Hölle, sie würden vielleicht die Strigoi abschrecken. Was aber zählte, war etwas anderes: dass die Moroi flohen und sich in Sicherheit brachten.
    Doch eine schnelle Überprüfung meines Bandes erklärte mir das Problem. Lissa war wie erstarrt. Benommen. Sie

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