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Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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Ganze ereignete sich in Millisekunden. Und in diesen flüchtigen Momenten veränderte sich meine Perspektive. Als Dimitri vor mir aufgeragt war, im Begriff, mich zu beißen, war es mir gelungen, den Impuls zu überwinden, in ihm Dimitri zu erkennen, also die Person, die ich einst gekannt und so geliebt hatte. In eine Opferposition gezwungen und das Ende meines Lebens vor Augen, hatte ich versucht, mich wieder in eine Kampfmaschine zu verwandeln.
    Während ich jetzt jemand anderen im Kampf mit Dimitri beobachtete … während ich also sah, wie sich ihm Eddies Pflock näherte … nun, da verlor ich plötzlich diese kühle Objektivität. Ich erinnerte mich daran, warum ich hierhergekommen war. Ich erinnerte mich an das, was wir gerade von Robert erfahren hatten.
    Zerbrechlich. Es war alles so zerbrechlich. Ich hatte mir geschworen, dass ich, wenn der Augenblick käme, da Dimitri im Begriff war, mich zu töten, und ich noch nicht wesentlich mehr über die Rettung von Strigoi wusste … dass ich es dann tun würde. Ich würde ihn töten. Und dies war meine Chance. Mit vereinten Kräften konnten Eddie und ich Dimitri besiegen. Wir konnten diesem verderbten Zustand ein Ende machen, genauso wie er es einst gewollt hatte.
    Doch … vor weniger als einer halben Stunde hatte man mir einen kleinen Hoffnungsstrahl geschenkt, dass ein Strigoi gerettet werden konnte. Nun gut, der Teil, nach dem ein Geistbenutzer es tun musste, war zwar absurd, aber Victor hatte es geglaubt. Und wenn jemand wie er daran glaubte …
    Ich konnte es aber nicht tun. Dimitri durfte nicht sterben. Noch nicht.
    Ich ließ meinen Pflock vorschnellen, es war ein harter Schlag, bei dem die silberne Spitze über Dimitris Hinterkopf kratzte. Er stieß ein Zornesbrüllen aus und schaffte es, sich umzudrehen und mich abzuschütteln, während er noch immer Eddie abwehrte. So gut war Dimitri. Aber Eddies Pflock näherte sich Dimitris Herzen, und der Blick meines Freundes war entschlossen, ganz darauf konzentriert zu töten.
    Dimitris Aufmerksamkeit flackerte zwischen uns beiden hin und her. Einen Sekundenbruchteil später setzte Eddie zu einem Stoß in Dimitris Herz an. Einem Stoß, der aussah, als könnte er dort Erfolg haben, wo meiner gescheitert war.
    Und das war der Grund, warum ich Dimitri mit einer einzigen glatten Bewegung meinen Pflock durchs Gesicht zog und Eddies Arm zur Seite stieß. Dimitri hatte ein schönes Gesicht. Ich hasste es, dieses Gesicht zu verschandeln, wusste aber, dass es heilen würde. Als ich diesen Angriff machte, schob ich mich an ihm vorbei und in Eddie hinein, so dass er und ich auf die Feuertür zustolperten, die ihre Warnung immer noch hinauskreischte. Auf Eddies versteinertem Gesicht zeigte sich Überraschung, und einen Moment lang glich die Situation einem Unentschieden: Ich schob ihn zur Tür, und er schob mich zurück, auf Dimitri zu. Ich bemerkte jedoch das Zögern. Unsere Position war unmöglich, und Eddie war drauf und dran, mich gegen einen Strigoi zu stoßen, was seine Ausbildung jedoch nicht zulassen würde.
    Aber Dimitri fasste die Gelegenheit bereits beim Schopf. Er streckte die Hand aus, packte mich an der Schulter und versuchte, mich zurückzureißen. Eddie bekam meinen Arm zu fassen und zog mich vorwärts. Vor Überraschung und Schmerz schrie ich auf. Es fühlte sich an, als würden sie mich entzweireißen. Dimitri war mit Abstand der Stärkste, aber selbst in der Mitte gefangen, spielte mein Gewicht auch eine gewisse Rolle, und ich lieh meine Kraft Eddie, was uns half, ein wenig Boden gutzumachen. Trotzdem kamen wir nur langsam voran. Als wateten wir durch Honig. Für jeden Schritt, den ich vorwärts schaffte, zog mich Dimitri wieder zurück.
    Aber Eddie und ich kamen doch langsam – und sehr, sehr quälend – voran und näherten uns der heulenden Tür. Einige Sekunden später hörte ich das Lärmen von Füßen und Stimmen. „Sicherheit“, grunzte Eddie und zog noch heftiger an mir.
    „Scheiße“, sagte ich.
    „Du kannst nicht gewinnen“, zischte Dimitri. Es war ihm gelungen, beide Hände auf meine Schultern zu bekommen. Er drohte uns zu überwältigen.
    „Ach ja? Wir werden gleich das gesamte Angriffskommando vom Luxor hier haben.“
    „Wir werden gleich einen Stapel Leichen hier haben. Menschen“, sagte er abschätzig.
    Diese Menschen erreichten uns gerade. Ich bin mir nicht sicher, welchen Eindruck sie gewannen. Glaubten sie irgendeinen Mann zu sehen, der Teenager angriff? Sie riefen uns zu, dass wir

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