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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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die Achseln. Sydney mochte ihre Tapferkeit auf dieser Reise unter Beweis gestellt haben, aber ich wusste, dass sich ihre Vorstellung von einem Plan ein wenig von unserer unterschied. Ihre Pläne waren strukturiert, gut durchdacht und hatten ein klares Ziel. Außerdem wiesen sie Einzelheiten auf.
    „Er ist solider als die meisten unserer Pläne“, sagte ich schließlich.
    Die Sonne würde in etwa einer Stunde aufgehen. Ich wollte unbedingt nach Sonya suchen, aber Dimitri bestand darauf, bis mittags zu schlafen. Er nahm das eine Bett, Sydney und ich teilten uns das andere. Eigentlich war ich nicht der Meinung, dass ich so viel Ruhe brauchte, wie er behauptete, aber mein Körper sah das anders. Ich schlief fast sofort ein.
    Und wie immer in letzter Zeit wurde ich auch diesmal irgendwann in einen Geisttraum hineingezogen. Ich hoffte, dass es Adrian war, der käme, um unser letztes Gespräch zu Ende zu führen. Stattdessen materialisierte sich um mich herum der Wintergarten, komplett mit Harfe und Polstermöbeln. Seufzend wandte ich mich den Gebrüdern Dashkov zu.
    „Großartig“, sagte ich. „Also wieder die Konferenzschaltung, was? Ich muss wirklich mal Ihre Nummer blockieren.“
    Victor machte eine kleine Verbeugung vor mir. „Es ist uns immer ein Vergnügen, Rose.“ Robert starrte lediglich wieder ins Leere. Schön zu wissen, dass sich manche Dinge niemals änderten.
    „Was wollen Sie?“, fragte ich scharf.
    „Sie wissen doch, was wir wollen. Wir sind hier, um Ihnen zu helfen, Vasilisa zu helfen.“ Ich glaubte ihm keine Sekunde lang. Victor führte etwas im Schilde, aber ich hoffte, ihn noch rechtzeitig zu erwischen, bevor er weiteren Schaden anrichten konnte. Er musterte mich erwartungsvoll. „Haben Sie den anderen Dragomir schon gefunden?“
    Ich starrte ihn ungläubig an. „Es ist erst ein Tag vergangen!“ Ich musste tatsächlich fast nachrechnen. Mir kam es wie zehn Jahre vor. Aber nein. Nur ein einziger Tag, seit ich das letzte Mal mit Victor gesprochen hatte.
    „Und?“, fragte Victor.
    „Und für wie gut halten Sie uns?“
    Er überlegte. „Für ziemlich gut.“
    „Na, danke für das Vertrauensvotum, aber es ist nicht so einfach, wie es scheint. Und überhaupt .... wenn man bedenkt, wie sehr diese ganze Geschichte vertuscht wurde, scheint es ganz und gar nicht einfach zu sein.“
    „Aber Sie haben doch etwas herausgefunden?“, bedrängte mich Victor.
    Ich gab keine Antwort.
    Ein gieriges Glitzern trat in seine Augen, und er trat einen Schritt vorwärts. Prompt machte ich einen Schritt zurück. „Sie haben etwas gefunden.“
    „Vielleicht.“ Wieder befiel mich die gleiche Unentschlossenheit wie zuvor. Wusste Victor, der Meister im Ränke-und Intrigenspiel, etwas, das uns helfen konnte? Beim letzten Mal hatte er mir nichts verraten, aber jetzt hatten wir weitere Informationen. Was hatte er gesagt? Wenn wir einen Faden fänden, würde er ihn vielleicht entwirren können?
    „Rose.“ Victor sprach mit mir wie zu einem Kind, so wie er häufig mit Robert sprach. Eine steile Falte trat zwischen meine Brauen. „Ich hab es Ihnen schon gesagt: Es spielt keine Rolle, ob Sie mir oder meinen Absichten trauen. Für den Augenblick sind wir beide an dem gleichen kurzfristigen Ziel interessiert. Lassen Sie sich von zukünftigen Sorgen nicht die gegenwärtigen Möglichkeiten verderben.“
    Es war schon komisch, aber das ähnelte durchaus dem Prinzip, nach dem ich den größten Teil meines Lebens gehandelt hatte. Lebe im Jetzt! Spring mitten hinein und mach dir später Sorgen wegen der Konsequenzen! Jetzt zögerte ich aber und versuchte, die Dinge zu überdenken, bevor ich eine Entscheidung traf. Schließlich entschloss ich mich, das Risiko einzugehen, und hoffte abermals, dass Victor vielleicht helfen könnte.
    „Wir glauben, die Mutter .... die Mutter von Lissas Bruder oder Schwester .... ist mit Sonya Karp verwandt.“ Victor zog die Augenbrauen hoch. „Sie wissen also, wer das ist?“
    „Natürlich. Sie ist zum Strigoi geworden – angeblich, weil sie den Verstand verloren hat. Aber wir wissen doch auch beide, dass es ein wenig komplizierter war.“
    Ich nickte widerstrebend. „Sie war eine Geistbenutzerin. Niemand hat das geahnt.“
    Robert riss so schnell den Kopf herum, dass ich fast einen Satz gemacht hätte. „Wer ist ein Geistbenutzer?“
    „Ehemaliger Geistbenutzer“, sagte Victor und schlug sofort einen besänftigenden Tonfall an. „Sie ist Strigoi geworden, um davon

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