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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Stuhl, je einen Wächter links und rechts neben sich. Seine beiden Wachen waren angespannt und darauf gefasst, jederzeit eingreifen zu können. Sie hielten Eddie für eine Bedrohung, begriff ich. Was aber ganz lächerlich war. Trotzdem schien Hans ihre Meinung zu teilen.
    Er stach mit dem Finger auf eine Fotografie ein, die auf dem Tisch lag. Lissa trat einen Schritt nach vorn und sah, dass das Bild den Mann zeigte, der sie angegriffen hatte – ein Bild, das offenbar nach seinem Tod aufgenommen worden war. Seine Augen waren geschlossen, die Haut war bleich geworden – aber das Foto zeigte deutlich seine Gesichtszüge, so leer sie auch sein mochten.
    „Du hast einen Moroi getötet!“, rief Hans. Ich hatte mich offenbar mitten im Gespräch eingeklinkt. „Warum sollte das kein Problem sein? Du bist schließlich dazu ausgebildet worden, sie zu beschützen!“
    „Das habe ich ja auch getan“, sagte Eddie. Er war so gelassen, so ernst, dass der Teil von mir, der noch immer einen Sinn für Humor heraufbeschwören konnte, ihn fast für einen Dimitri Junior halten konnte. „Ich habe sie beschützt. Besteht denn ein Unterschied, ob die Bedrohung von einem Moroi oder von einem Strigoi ausgeht?“
    „Wir haben keinen Beweis, dass auch nur eine Einzelheit dieses Überfalls so verlaufen ist, wie du es behauptest“, knurrte Hans.
    „Sie haben drei Zeugen!“, fauchte Christian. „Wollen Sie damit sagen, unsere Schilderungen seien wertlos?“
    „Ich will damit sagen, dass Sie seine Freunde sind, und das macht Ihre Berichte fragwürdig. Ich hätte gern eine Bestätigung Ihrer Aussagen durch einen Wächter.“
    Jetzt loderte Lissas Temperament auf. „Sie haben einen! Eddie war dabei.“
    „Und du hättest sie unmöglich schützen können, ohne ihn zu töten?“, fragte Hans.
    Eddie gab keine Antwort, und ich wusste, dass er ernsthaft über diese Frage nachdachte und überlegte, ob er vielleicht wirklich einen Fehler gemacht hatte. Schließlich schüttelte er den Kopf. „Wenn ich ihn nicht getötet hätte, hätte er mich getötet.“
    Hans seufzte. Seine Augen wirkten müde. Es war leicht für mich, in diesem Moment wütend auf ihn zu sein, und ich musste mir ins Gedächtnis zurückrufen, dass er ja lediglich seine Arbeit erledigte. Er hielt das Bild hoch. „Und keiner von Ihnen – keiner von Ihnen – hat diesen Mann jemals gesehen?“
    Lissa betrachtete das Gesicht abermals und unterdrückte ein Schaudern. Nein, sie hatte ihn während des Angriffs nicht erkannt, und sie erkannte ihn auch jetzt nicht. Tatsächlich war nichts Bemerkenswertes an dem Mann – keine auffallenden Gesichtszüge, die man hätte hervorheben können. Unsere anderen Freunde schüttelten ebenfalls den Kopf, aber Lissa runzelte die Stirn.
    „Ja?“, fragte Hans, der diese subtile Regung sofort wahrgenommen hatte.
    „Ich kenne ihn nicht .... “, sagte sie langsam. Das Gespräch mit Joe, dem Hausmeister, kam ihr in diesem Augenblick in den Sinn.
    „Wie hat er ausgesehen?“, hatte sie Joe gefragt.
    „Irgendwie nichtssagend. Gewöhnlich. Bis auf die Hand.“
    Lissa betrachtete das Foto noch einen Moment länger. Gerade noch war eine vernarbte Hand mit zwei gekrümmten Fingern zu erkennen. Das war mir während des Kampfes ebenfalls aufgefallen. Sie blickte zu Hans auf. „Ich kenne ihn nicht“, wiederholte sie. „Aber ich glaube, ich kenne jemanden, der ihn kennt. Da gibt es einen Hausmeister .... na ja, es ist ein ehemaliger Hausmeister. Ich meine den Mann, der wegen Rose ausgesagt hat. Ich glaube, er hat diesen Moroi schon einmal gesehen. Sie hatten eine interessante Geschäftsbeziehung. Mikhail wollte dafür sorgen, dass er den Hof nicht verlässt.“
    Adrian war anscheinend gar nicht so glücklich darüber, dass Joe wieder ins Spiel kam, da hierdurch seine Mutter mit Bestechung in Zusammenhang gebracht wurde. „Sie werden aber Ihre liebe Not haben, ihn zum Reden zu bringen.“
    Hans kniff die Augen zusammen. „Oh, wenn er etwas weiß, dann werden wir ihn schon zum Reden bringen.“ Er deutete mit dem Kopf scharf auf die Tür, und einer der Wächter neben Eddie ging darauf zu. „Such diesen Mann! Und schick unsere Gäste herein.“ Der Wächter nickte und verließ den Raum.
    „Welche Gäste?“, wollte Lissa wissen.
    „Na ja“, sagte Hans, „es ist schon komisch, dass Sie Hathaway erwähnen. Denn sie ist gerade gesehen worden.“
    Lissa versteifte sich, während Panik sie durchzuckte. Sie haben Rose gefunden. Aber wie? Abe hatte ihr

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