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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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inszeniert hatten. Mikhail war älter als wir, Mitte zwanzig, und hatte uns geholfen, Dimitri wieder zum Dhampir zu machen. Er hegte die Hoffnung, dass Sonya Karp – eine Frau, die Mikhail liebte und die zur Strigoi geworden war – vielleicht ebenfalls gerettet werden konnte. Ich sah zwischen den beiden Männern hin und her.
    „Was ist los?“, fragte ich.
    „Schön, auch dich zu sehen“, erwiderte Eddie. Er schwitzte und war vom Kampf völlig aufgedreht, und einige purpurrote Abdrücke auf seinem Gesicht mochten Anzeichen dafür sein, dass er heute Abend jemandes Faust begegnet war. In der Hand hielt er eine Waffe, die ich im Arsenal der Wächter gesehen hatte: etwas wie einen Schlagstock, mit dem sie Leute kampfunfähig machten, ohne sie zu töten. Aber Mikhail hatte etwas noch wesentlich Wertvolleres mitgebracht: die Keycard und den mechanischen Schlüssel zum Öffnen meiner Zelle.
    Meine Freunde inszenierten tatsächlich einen Ausbruch aus dem Gefängnis. Unglaublich. Irrsinn war für gewöhnlich doch meine Spezialität.
    „Habt ihr zwei.... “ Ich runzelte die Stirn. Der Gedanke an eine Flucht erfüllte mich zwar mit Glück, aber die Logistik war doch ernüchternd. Offensichtlich waren sie für den Kampf mit meinen Wachen verantwortlich, den ich soeben gehört hatte. Und überhaupt dürfte es nicht einfach gewesen sein, hier herunterzukommen. „Habt ihr zwei eigentlich gerade jeden Wächter in diesem Gebäude außer Gefecht gesetzt?“
    Mikhail schloss die Tür auf, und ich wartete nicht lange und rannte hinaus. Nachdem ich tagelang so niedergedrückt gewesen war, schien es mir nun, als träte ich auf einen Felsvorsprung und hätte nur Wind und Raum um mich herum.
    „Rose, in diesem Gebäude gibt es keine Wächter. Na ja, vielleicht einen. Und die da.“ Eddie deutete in die Richtung, wo der Kampf eben stattgefunden hatte und wo meine Wachen jetzt vermutlich bewusstlos auf dem Boden lagen. Bestimmt hatten meine Freunde niemanden getötet.
    Mir ging ein Licht auf. „Die übrigen Wächter untersuchen alle die Explosion.“ Puzzleteilchen fügten sich zusammen – Lissas mangelnde Überraschung angesichts des Aufruhrs eingeschlossen. „Oh nein! Ihr habt Christian alte Moroi-Artefakte in die Luft sprengen lassen.“
    „Natürlich nicht“, sagte Eddie. Er wirkte empört darüber, dass ich eine solche Gräueltat überhaupt für möglich hielt. „Andere Benutzer von Feuer hätten ihm die Tat doch zuordnen können.“
    „Na ja, immerhin etwas“, erwiderte ich. Ich hätte ihnen mehr gesunden Menschenverstand zutrauen sollen.
    Oder vielleicht auch nicht.
    „Wir haben C4 benutzt“, erklärte Mikhail.
    „Wo um alles in der Welt habt ihr .... “
    Die Worte erstarben mir auf der Zunge, als ich die Person am Ende des Flurs erkannte. Dimitri.
    Es war so zum Verzweifeln gewesen, während meiner Einkerkerung nicht zu wissen, wie es ihm ging. Was Christian und Tasha erzählt hatten, war also nur Spaß gewesen. Hier kam die Antwort. In seiner ganzen, einen Meter fünfundneunzig großen Pracht stand Dimitri in der Nähe des Eingangs zum Flur, so herrisch und einschüchternd wie ein Gott. Seine scharfen braunen Augen schätzten binnen einer Sekunde die Lage ein, und sein starker, schlanker Körper schien angespannt und gegen jede Bedrohung gewappnet. Der Ausdruck auf seinem Gesicht wirkte so konzentriert, so voller Leidenschaft, dass ich nicht zu fassen vermochte, wie ihn jemals jemand für einen Strigoi hatte halten können. Dimitri brannte vor Leben und Energie. Tatsächlich fühlte ich mich jetzt bei seinem Anblick daran erinnert, wie er anlässlich meiner Verhaftung für mich eingetreten war. Er zeigte nämlich den gleichen Gesichtsausdruck. Wirklich, es war der gleiche Gesichtsausdruck, den ich ungezählte Male gesehen hatte. Es war ein solcher, den die Menschen fürchteten und bewunderten. Und es war genau der Ausdruck, den ich so geliebt hatte.
    „Du auch hier?“ Ich versuchte, mir ins Gedächtnis zu rufen, dass meine verworrene romantische Vorgeschichte zur Abwechslung einmal nicht das Wichtigste auf der Welt war. „Stehst du nicht unter Hausarrest?“
    „Er ist geflohen“, sagte Eddie verschlagen. Ich begriff, was er wirklich meinte: Er und Mikhail hatten Dimitri zur Flucht verholfen. „Genau das würden die Leute von einem gewalttätigen Burschen, der wahrscheinlich immer noch ein Strigoi ist, erwarten, stimmt doch, oder?“
    „Man würde auch erwarten, dass er herkommt und dich hier rausholt“,

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