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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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tun hatte, das dürfen Sie mir glauben. Aber wie Adrian schon festgestellt hatte, ihre Fähigkeiten mit Geist hätten hier wesentlich mehr bewirkt als seine. Und wenn ich jetzt so zurückblickte, musste sie doch ganz offensichtlich von diesem Plan gewusst haben. Das war ihr Geheimnis gewesen.
    „Lissa muss unschuldig bleiben. Sie darf mit keinem Teil der Flucht oder der Explosion in Verbindung gebracht werden“, erwiderte Dimitri, den Blick geradeaus auf sein Ziel gerichtet. Sein Tonfall war entschieden. Er betrachtete sie noch immer als seine Retterin. „Sie muss weiter unter den anderen Royals gesehen werden. Genauso wie Christian.“ Er lächelte beinahe. Beinahe. „Diese beiden wären gewiss meine Hauptverdächtigen, wenn irgendetwas explodierte.“
    „Aber die Wächter werden sie nicht verdächtigen, sobald sie begreifen, dass die Explosion gar nicht durch Magie bewirkt wurde“, überlegte ich laut. Mikhails Worte von vorhin fielen mir wieder ein. „Und he, wo habt ihr eigentlich C4 herbekommen? Militärisch verwendete Sprengstoffe sind doch irgendwie extrem, selbst für euch.“
    Niemand antwortete mir, weil uns plötzlich drei Wächter in den Weg sprangen. Offenbar waren nicht alle draußen bei der Kirche. Dimitri und ich rannten voraus – wie eine einzige Person. So hatten wir das im Kampf immer getan. Adrian hatte gesagt, die Illusion, die er über unsere Gruppe geworfen hatte, würde nicht standhalten, falls uns jemand direkt entgegentrat. Ich wollte sicherstellen, dass Dimitri und ich die Ersten waren, die mit diesen Wächtern in Berührung kamen. Ich hoffte nämlich, dass sie dann nicht imstande wären, die anderen hinter uns zu erkennen. Meine Abwehrinstinkte erwachten jäh zum Leben, und ich stürzte mich ohne zu zögern in den Kampf. Aber erst in diesen Millisekunden dämmerte mir so richtig die Realität dessen, was ich tat.
    Ich hatte schon früher gegen Wächter gekämpft und dabei immer ein schlechtes Gewissen gehabt. Ich hatte die Wächter im Tarasov-Gefängnis kampfunfähig gemacht, ebenso wie die Wache der Königin während meiner Verhaftung. Von diesen Wächtern hatte ich jedoch keinen wirklich gekannt. Allein das Wissen, dass sie meine Kollegen waren, war schlimm genug gewesen .... aber jetzt? Jetzt stand ich vor einer der größten Herausforderungen in meinem Leben, so gering sie zunächst auch erscheinen mochte. Schließlich waren drei Wächter für Dimitri und mich kein Thema. Das Problem war allerdings: Ich kannte sie. Zweien von ihnen war ich nach dem Abschluss recht häufig über den Weg gelaufen. Sie arbeiteten bei Hofe und waren immer freundlich zu mir gewesen.
    Die dritte Wächterin war nicht nur jemand, den ich kannte – sie war auch eine Freundin. Meredith, eines der wenigen Mädchen in meiner Klasse in St. Vladimir. Ich sah das Aufblitzen von Unbehagen in ihren Augen, ein Gefühl, das sich in den meinen widerspiegelte. Auch für sie fühlte es sich falsch an. Aber sie war jetzt eine Wächterin, und wie ich auch war sie ein Leben lang auf Pflichterfüllung gedrillt worden. Sie hielt mich für eine Verbrecherin. Und sie sah, dass ich frei war und angreifen wollte. Also hätte sie mich vorschriftsmäßig zu überwältigen, und ehrlich gesagt: Ich hätte auch nicht weniger von ihr erwartet. Dasselbe hätte ich selbst nämlich auch getan, wären unsere Rollen vertauscht gewesen. Hier ging es um Leben und Tod.
    Dimitri kümmerte sich um die beiden anderen, und zwar so schnell und knallhart wie eh und je. Meredith und ich gingen aufeinander los. Zuerst versuchte sie, mich mit ihrem Gewicht umzuwerfen, wahrscheinlich in der Hoffnung, mich auf dem Boden festzuhalten, bis Verstärkung kam und ihr helfen konnte. Nur dass ich stärker war. Das hätte sie wissen sollen. Wie viele Male hatten wir in der Turnhalle der Schule miteinander geübt? Wobei ich fast immer gesiegt hatte. Und dies hier war kein Spiel, keine Übung. Ich wehrte ihren Angriff ab, versetzte ihr einen Kinnhaken und betete verzweifelt, dass ich ihr dabei nichts brach. Trotz des Schmerzes drang sie weiter auf mich ein, aber ich war – wiederum – überlegen. Ich packte sie an den Schultern und warf sie zu Boden. Sie schlug hart mit dem Kopf auf, blieb jedoch bei Bewusstsein. Ich wusste gar nicht, ob ich nun dafür dankbar sein sollte oder nicht. Ich hielt sie weiter fest, nahm sie in den Würgegriff und wartete, bis ihre Augen sich schlossen. Sobald ich mir sicher war, dass sie bewusstlos war, ließ ich sie los, wobei

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