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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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lediglich der Ort, an dem er bei Nacht zu finden war. Also mussten wir unbedingt vor Sonnenaufgang in Lexington sein, damit wir ihn nicht verloren, wenn er sich in seine Tageshöhle verkroch. Es bedeutete auch, dass wir in der Dunkelheit auf Strigoi treffen würden. In der Gewissheit, dass auf der Fahrt wenig geschehen würde – vor allem, sobald wir West Virginia verlassen hätten –, kamen Dimitri und ich darin überein, dass wir ruhig ein wenig dösen könnten, zumal keiner von uns eine volle Nacht Schlaf gehabt hatte.
    Obwohl das Brummen des Motors beruhigend wirkte, wachte ich immer wieder aus einem unruhigen Schlaf auf. Nachdem das einige Stunden so gegangen war, ließ ich mich einfach in den tranceähnlichen Zustand sinken, der mich zu Lissa brachte. Und es war auch gut so: Ich war da in eins der größten Ereignisse hineingestolpert, das es in der Welt der Moroi gab. Die Nominierung für die Wahl des neuen Königs oder der neuen Königin würde in Kürze beginnen. Es war der erste von vielen Schritten, und alle waren aufgeregt, da die Wahl eines Monarchen wahrhaft selten auf der Tagesordnung stand. Keiner meiner Freunde hatte damit gerechnet, dieses Ereignis so früh in seiner Jugend zu erleben, und wenn man an jüngere Ereignisse zurückdachte .... na ja, wir hatten alle ein besonderes Interesse an dem Verfahren. Die Zukunft der Moroi stand auf dem Spiel.
    Lissa saß auf der Kante eines Stuhls in einem der königlichen Ballsäle, einem riesigen, hohen Raum mit Kuppeldecken und Goldverzierung überall. Ich war schon früher in diesem prächtigen Raum mit seinen Wandgemälden und kunstvollen Stuckarbeiten gewesen. Von der Decke hingen glitzernde Kronleuchter herab. Hier hatte das Mittagessen anlässlich unseres Abschlusses an der Akademie stattgefunden, bei dem sich frischgebackene Wächter von ihrer besten Seite zeigten und einen guten Auftrag zu ergattern hofften. Jetzt war der Raum wie ein Ratszimmer eingerichtet. Auf der einen Seite stand ein langer Tisch, davor zwölf Stühle. Diesem Tisch gegenüber befanden sich zahlreiche Stuhlreihen – dort saß das Publikum, wenn der Rat tagte. Nur dass es jetzt etwa viermal so viele Stühle gab wie gewöhnlich, was wahrscheinlich auch erklärte, warum dieser Raum benötigt wurde. Jeder einzelne Stuhl war besetzt. Tatsächlich standen sogar einige Leute, und weitere drängten herein, so gut es gehen wollte. Aufgeregte Wächter wanderten in der Menge umher, hielten die Türen frei und sorgten dafür, dass die stehenden Zuschauer so verteilt wurden, dass die bestmögliche Sicherheit gewährleistet blieb.
    Christian saß neben Lissa und Adrian neben Christian. Zu meiner freudigen Überraschung befanden sich auch Eddie und Mia in der Nähe. Mia war eine Moroifreundin von uns, die St. Vladimir besucht hatte und beinahe ebenso versessen darauf war wie Tasha, dass die Moroi lernten, sich selbst zu verteidigen. Mein geliebter Vater war allerdings nirgendwo zu entdecken. Sie sprachen nicht miteinander. Gespräche wären inmitten des Raunens und Summens so vieler Leute auch schwierig gewesen, und außerdem hatten meine Freunde allzu große Ehrfurcht vor den bevorstehenden Ereignissen. Es gab viel zu sehen und zu erleben, und keiner von ihnen hatte geahnt, wie groß die Menge sein würde. Abe hatte gesagt, die Dinge würden sich sehr schnell entwickeln, sobald Tatiana begraben wäre, und damit hatte er ohne Zweifel recht gehabt.
    „Wissen Sie, wer ich bin?“
    Eine laute Stimme erregte Lissas Aufmerksamkeit, eine Stimme, die nur mit knapper Not den allgemeinen Lärm durchdrang. Lissa sah die Reihe entlang, zu einem Stuhl hinüber, der einige Plätze von Adrian entfernt war. Zwei Moroi, ein Mann und eine Frau, saßen Seite an Seite und sahen zu einer sehr wütenden Frau auf. Sie hatte die Hände in die Hüften gestemmt, und das rosafarbene Samtkleid, das sie trug, wirkte neben den Jeans und T-Shirts, mit denen das Paar bekleidet war, sehr ausgefallen. Es würde sich wohl kaum so gut machen, wenn sie den klimatisierten Raum verließ.
    Ein wütender Blick verzerrte ihre Züge. „Ich bin Marcella Badica.“ Als das bei dem Paar keine Reaktion hervorrief, fügte sie hinzu: „Prinz Badica ist mein Bruder, und unsere verstorbene Königin war meine Cousine dritten Grades. Es sind keine Stühle mehr frei, und jemand wie ich kann nicht mit diesem Mob da an der Wand stehen.“
    Die beiden Moroi wechselten einen Blick. „Da hätten Sie wohl früher kommen sollen, Lady Badica“,

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