Vampire Beginners Guide: Vom falschen Mann gebissen (The Vampire Guides) (German Edition)
wirklich skandalös. Um was geht es?“
Maya schnaubte entrüstet in den Hörer. „Um den Einbruch unten im Labor. Hörst Du mir überhaupt zu?“
„Was für ein Einbruch? Ich bin offen gestanden während Deiner Entrüstungsvorbereitungen ausgestiegen“, gab Lexa zu und versuchte, ihr plötzlich heftig pochendes Herz zu ignorieren. „Carlo hat den Einbruch vorhin entdeckt. Ein paar Vandalen haben die Tür zur Blutbank eingetreten und mit den Konserven herumgespritzt. Schiere Zerstörungswut. Vermutlich Junkies, die es eigentlich auf Medikamente abgesehen hatten.“
„Was wollen die dann in der Blutbank?“ fragte Lexa und verfluchte sich im selben Augenblick. Es war doch egal, warum man eine falsche Fährte verfolgte, solange man es tat. Aber das fiel ihr wie üblich zu spät ein. „Wäre da ein Einbruch bei Dir nicht sinnvoller?“
Maya lachte. „Lohnender auf jeden Fall – falls er gelänge. Die Pharmazie ist gut gesichert, mit schweren Türen, guten Schlössern und einer Überwachungskamera. Wobei die Tür zum Labor haben die Rabauken ja auch eingetreten, da hilft ein Schloss gar nichts. Carlo sagt, sie sei förmlich aus den Angeln gedroschen worden. Das können nur Profis gewesen sein.“
„Treten Profi-Einbrecher Türen ein? Ich dachte immer, dafür gäbe es Dietriche…“
„Profi-Einbrecher schon… Carlo meinte eher, das müssten Profi-Kickboxer oder so gewesen sein. Wenn man nicht die richtige Spannung und den richtigen Schwung hat, tut man nämlich nur sich und nicht der Tür weh.“
„Hm“, brummte Lexa, deren Kampfsporterfahrungen sich auf das gelegentliche Verhauen des kleinen Bruders in Kindertagen beschränkten. „Carlo muss es ja wissen.“
Carlo war neben seiner traurigen Laborratten-Existenz begeisterter Martial-Arts-Fan und ging dafür dreimal wöchentlich ins Training und mindestens viermal ins Kino.
„Warum hast Du mich aber eigentlich angerufen? Wohl kaum, um mir von Carlos Nöten zu berichten, die Geschichte sichert doch Gesprächsstoff für alle Mittags-, Zigaretten- und Ka ffeepausen der nächsten Woche“, nützte Lexa Mayas Schweigen für einen ihr hochwillkommenen Themenwechsel.
„Ron und ich gehen heute Abend ins Kino und da Dave ja bei Ron wohnt, wollte ich fragen, ob Du nicht auch mitkommen willst . Nachdem dein dunkler Lover verschollen ist und Du den Polizisten abgesägt hast, wirst Du ja offen für Neues sein.“
„Ja genau“ grinste Lexa. „Und Dir geht es ja auch ausschließlich um die Erfüllung meines ohne männliche Begleitung sinnbefreiten Daseins und nicht etwa darum, dass jemand den k anadischen Anstandswauwau ablenken soll, während Du mit Deinem neuen Teddy-Bärchen hemmungslos herumknutschen willst.“
„Schließt sich das aus?“ fragte Maya pikiert. „Ein guter Plan verfolgt drei Ziele. Und wenn ich auf meinen Spaß komme und Du Dich ablenken kannst und Dave noch einen positiven Gesamteindruck von deutscher Gastfreundschaft gewinnt, ist doch allen gedient. Jetzt tu doch nicht so moralisch. Das ist aus Deinem Mund ungefähr so glaubhaft wie Steuersenkungen im Wahlkampf.“
Beim Gedanken an Daves eisblaue Augen, die irgendwie immer etwas mehr wussten, als sie erzählen wollten und etwas mehr sagten, als Dave in seinem schauerlichen Kauderwelsch aussprach, war sich Lexa nicht so sicher. Unter normalen Umständen hätte sie dieses Abenteuer gesucht, gefunden und genossen – aber im Augenblick war ihr diesbezüglicher Bedarf überreich gedeckt.
„Lexa…? J etzt lass Dich nicht so bitten“, flehte Maya. „Mir ist Ron wirklich wichtig. Das ist nicht nur so eine Fingerübung für zwischendurch. Und es liegt auch nicht an dem sagenhaft animalischen Sex, den wir haben – also nicht nur. Nein…“ Maya zögerte und ihre Stimme wurde weich. „Bei Ron fühle ich mich so geborgen, komme zur Ruhe… Das könnte echt was Ernstes werden.“
„Was für einen Film wollt ihr denn sehen“, fragte Lexa resigniert. „Ich will was Lustiges. Zur Zeit hab ich wenig genug zu Lachen.“
„Dir geht es nicht so gut, hm?“ Einer von Mayas großen Vorzügen war, dass sie immer und jederzeit hilfsbereit war. „Hat Dir dieser Typ den Kopf mit seinen Küssen verdreht – oder doch eher den Magen mit diesen K.O.-Tropfen? Mick hat gesagt, Du wolltest Dich nicht noch mal untersuchen lassen? Lexa, das Zeug kann gefährlich sein. Hör auf mich und hör auf Mick.“
„Mick ist so ein Klatschmaul! Warum hält er sich eigentlich unter Freunden nie an das Patie
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