Vampire Beginners Guide: Vom falschen Mann gebissen (The Vampire Guides) (German Edition)
Augenblick Maya mit seltenem Gespür für den denkbar schlechtesten Augenblick. „Stellt Euch vor, ich hab kein Taxi bekommen. Ron kommt auch gleich . Da ich mich verspätet habe, hat er schon mal die Karten geholt, der Süße.“
„Ich dachte, wir überlegen hier gemeinsam, in was für einen Film wir gehen“, fragte Lexa i rritiert. Was hatte Dave antworten wollen?
„ Ja so war der Plan, aber dann ist mir eingefallen, dass wir dann womöglich für den einen wirklich guten Film keine Karten mehr bekommen. Und darum dachten Ron und ich, holen wir lieber gleich die Karten.“
„Ron und du?“ Dave musterte Maya mit einem strengen Blick. „I see.“
Maya grinste. „Schau nicht so streng, Dave. Wir haben es nur gut gemeint. Und jetzt haben wir ganz tolle Karten für Red Riding Hood – das ist eine moderne Interpretation von Rotkäppchen. Deutsche Literaturgeschichte, ideal für einen ungebildeten Kanadier. Und mit Werwölfen drin. Das ist spannend und Ron steht auf so etwas.“
„Ich wollte was Lustiges sehen“, warf Lexa ein und fragte sich gerade, warum sie eigentlich mit Maya befreundet war.
„Das wird bestimmt lustig.“ Maya drehte sich empört zu ihr. „Ich meine… Hallo? Werwölfe bei Rotkäppchen? Das muss lustig werden. Das kann doch nicht ernst gemeint sein, oder? Und selbst wenn – dann ist es mindestens unfreiwillig komisch – und das sind ja immer die lustigsten Filme. Meine Güte, Lexa! Jetzt schaust Du ja noch strenger als unser kanadischer Freund hier. Gleich beißt Du mich!“
„Better not“, murmelte Dave, doch da kam der Kellner.
„Ihr Tee.“
„Für mich einen doppelten Espresso“, orderte Maya, der Dave das kommentarlos durchgehen ließ.
Lexa warf dem seltsamen Kerl einen fragenden Blick zu, doch der ignorierte das. „Also keine Sekte“, stellte sie trocken fest. Dave ignorierte auch Mayas irritierten Blick und winkte stattdessen Ron, der gerade in der Tür stehen geblieben war.
Ron kam und bestellte sich auch einen Kaffee.
Lexa, die damit als einzige Tee trank, obwohl sie eigentlich keinen gewollt hatte, sah zu, wie ihre Laune in immer tiefere Abgründe sank. Sie mochte keinen Roibusch-Tee und auch keine Fantasy-Filme, die ihr aus Kindertagen lieb gewonnene Geschichten fledderten. Und sie hatte auch keinerlei Interesse daran, ihre Zeit einer so genannten Freundin zuliebe mit diesem ungehobelten Kerl zu verbringen. Sie spürte, wie ihr Kiefer spannte und fuhr unwillkürlich mit der Zunge über ihre gut verstauten Eckzähne, während sie wenigstens etwas Milch in ihren Tee rührte und gleich auch noch Ron seine Milch stibitzte.
„Disziplin ist die Basis“, erklärte Dave gerade mit viel Nachdruck Ron, sah dabei aber Lexa an.
„Ich bin erstaunt, dass Du untertags noch nicht genug von Werwölfen hast“, schaltete sich Lexa nun selbst in das Gespräch ein. „Ich meine, ihr trainiert den ganzen Tag mit we lchen?“
„Ich finde Wölfe in allen Lebenslagen spannend“, sagte Ron. „ Wölfe sind jetzt mein Leben.“
„Das ist Commitment, Respekt!“ Dave wirkte aufrichtig erfreut und Lexa hatte schon wieder das Gefühl, als würde das eigentliche Gespräch auf einer ganz anderen, unausgesprochenen Ebene geführt werden.
Maya lehnte sich zu Ron und hauchte ihm etwas ins Ohr, das Ron erröten ließ.
„Gern“, sagte er mit belegter Stimme und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. „Du bist ohnehin die gefährlichste Frau, die ich kenne.“
„Kaum“, sagte Dave.
„Wie charmant“, lachte Maya und wandte sich dann an Lexa. „Ich habe Ron heute Nachmittag mein Reich gezeigt. Er war von all den Pülverchen und Pillen sehr beeindruckt. Aber ich habe ihm schon gesagt, dass ich ihn auf gar keinen Fall dopen werde.“
„ Als würden Werwölfe so was brauchen!“
Lexa hatte eigentlich einen Scherz machen wollen, aber Ron sah sie an, als hätte sie ihn beim Klauen erwischt und schielte dann fast ängstlich zu Dave, der mit einer lässigen Geste a bwinkte. „Zahlen wir. Lets go! Sonst kommen wir zu spät zum Movie.“
Gut zwei Stunden später war Lexas Laune auch noch nicht nennenswert besser. Sie hatte sich mit Dave eine Tüte Popcorn geteilt und dabei prompt auf eine Maiskapsel gebissen, sodass ihr jetzt nicht nur die Eckzähne, sondern aus viel banalerem Grund auch der rechte Backenzahn wehtat. Dann hatte sie versucht, das verliebte Teenie-Kichern zu ignorieren, mit dem Maya und Ron sich einen ganz und gar nicht sehenswerten Film hindurch die endlose
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