Vampire Beginners Guide: Vom falschen Mann gebissen (The Vampire Guides) (German Edition)
und winkte hektisch einem hübschen Mädchen zu, das erst lächelnd zurückwinkte, doch dann zögerte als es Herbert sah.
Herbert bemerkte das und verneigte sich lächelnd. „Ein Verflossener“, sagte er mit etwas Wehmut, „den ich an das andere Geschlecht verloren habe. Doch ich denke gern an diese köstliche Affäre zurück. Sei vorsichtig, Elena weiß nichts von den Schatten.“
„Hallo Herbert“, hauchte das Wesen verlegen. Lexa hätte wirklich nicht den Mann hinter der Aufmachung erkannt.
„Hallo Elena, Liebes“, grüßte Hebert freundlich und küsste zwei stark geschminkte Wangen. „Darf ich Dir Lexa vorstellen? Gloria kennst Du ja.“
Elena nickte und entspannte sich.
„Du kommst doch viel herum“, begann Gloria lächelnd mit ihrem Anliegen. „Hast Du in den letzten Tagen mal einen Kerl gesehen, der unsere Lexa hier an einen Panther erinnert…?“
Mit der Routine wiederholten Vortrags beschrieb Lexa rasch Baghira so gut es ging. Elena, die aufmerksam zugehört hatte, legte konzentriert ihre Stirn in Falten und dachte nach.
„Ja“, sagte sie schließlich gedehnt. „Ich habe den Typen in der Kultfabrik in verschiedenen Clubs gesehen.“
„Wann?“
„Wo?“
„Mit wem?“
Elena lachte. „Na, ihr wollt es ja genau wissen. Der war in den letzten Wochen öfter dort. Hat da Mädchen abgeschleppt.“ Sie lächelte spitzbübisch. „Allerdings schien er durchaus auch i nteressierten Jungs gegenüber aufgeschlossen. Ein schöner Mann. Roman ist ihm vor ein paar Tagen völlig erlegen. Ich hab mich sehr für ihn gefreut, als sie dann zusammen abgezogen sind. Roman verkauft sein Herz an Willige, da kann er ein bisschen echte Wärme zwischendurch dringend gebrauchen.“
„Roman“, sagte Lexa und dachte daran, dass der arme Junge vermutlich gerade im Kühlraum der Klinik auf seine Identifizierung wartete u nd nie wieder Wärme spüren würde.
„Wenn Du mir inzwischen verziehen haben solltest, kannst Du mich ja mal wieder anrufen“, hauchte Elena in Herberts Richtung und ging wieder zurück zu ihren Begleitern.
„Man soll nichts bis zur Neige auskosten“, meinte Herbert kryptisch und wandte sich wieder Lexa und Gloria zu.
„Taktisch ist es durchaus geschickt, in der Kultfabrik zu jagen“, grübelte Gloria. „Auf dem Gelände drängen sich mehr Clubs auf engerem Raum als irgendwo sonst in der Stadt. Es ist nicht gerade vornehm, aber durchaus ein gutes Jagdgebiet, wenn man den vampirischen Sta ndesdünkel überwindet…“
„He!“, protestierte Herbert.
„Anwesende natürlich ausgenommen. Aber Du bist eine Ausnahme in vielerlei Hinsicht.“
Gloria lachte und zwinkerte Lexa zu. „Wie viele international gefeierte Konzertmusiker kann man nachts in einem Hip Hop-Schuppen aufreißen?“
Lexa war sich nach allem, was sie in dieser Nacht gehört hatte, nicht mehr sicher, wie wör tlich sie ihre neuen Freunde nehmen sollte, und zuckte daher nur lächelnd die Schultern.
„Jedenfalls sollten wir schleunigst in die Kultfabrik“, sagte sie dann. „ Dort sind die ganzen Kids mit gefälschten Ausweisen unterwegs.“
Herbert sah seufzend auf die Uhr. „Aber nicht mehr heute“, verkündete er. „Ich habe jetzt eine Verabredung mit meinem Süßen. Morgen gebe ich abends ein Konzert im Gasteig, aber wenn Du mich abholst, können wir am Wochenende auf Pantherjagd gehen.“
„Manche Dinge ändern sich nie“, stellte Lexa resigniert fest. Welche Vorteile der Schattenwelt ihr von Mary auch in Aussicht gestellt worden waren – Taxis gehörten nicht dazu.
Nachdem sie gefühlten hundert Taxis zugewunken hatte , ohne ein einziges zu ergattern, beschloss Lexa, zu laufen. Ein Spaziergang würde ihr gut tun. In ihrem Kopf schwirrten die Gedanken wie aufgeschreckte Bienen herum. Außerdem war sie trotz vorgerückter Stunde noch überhaupt nicht müde. Und Laufen hatte ihr schon immer geholfen, einen klaren Kopf zu bekommen. Auch wenn ihre bisherigen Probleme angesichts der aktuell zu bewältigenden Krise geradezu lächerlich belanglos schienen. Liebeskummer, Übergewicht und ein nörgelnder Chef ließen sich mit der Hilfe jeder beliebigen Frauenzeitschrift zufriedenstellend lösen. Aufgaben wie einen psychopathischen Vampir zu fangen und die beste Freundin vor einem Werwolf zu beschützen, schienen dagegen eher anspruchsvoll.
Sie hatte in dieser Nacht Vampire und Werwölfe, einen Zombiemeister und sogar ein Elfe npärchen kennen gelernt. Lauter spannende Leute, von denen sie niemandem
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