Vampire Beginners Guide: Vom falschen Mann gebissen (The Vampire Guides) (German Edition)
hatte, aus keinem anderen Grund als dem, die Leidenschaft eines Moments auszukosten.
„Im wahrsten Sinne des Wortes!“ , knurrte sie heftig.
Und nicht nur ihres, fügte sie in Gedanken an den armen Stripper hinzu, der nun in der G erichtsmedizin in einem Kühlschrank lag.
Herbert drehte sich nach ihr um. „Was hast Du gesagt, Liebes?“, brüllte er.
„Nichts. Ich führe nur Selbstgespräche“, brüllte Lexa zurück. „So bekommt man wenigstens sinnvolle Antworten.“
„Ich habe mich nach diesem Baghira erkundigt.“ Herbert lehnte sich dicht zu ihr und wies auf das Pärchen neben ihnen. „Aber leider ohne greifbaren Erfolg.“
„Warum hilfst Du mir, ihn zu suchen“, fragte Lexa und rätselte, ob sie eifersüchtig war. Baghira würde Herbert bestimmt auch gefallen.
„Weil er ein Thu g ist“, grollte Herbert und plötzlich war gar nichts Liebenswertes mehr an ihm. „Er ist gemeingefährlicher Verbrecher und ungefähr von dem Liebreiz eines Kinderschänders! Und Du bist die Einzige, die ihn jagen kann, weil ihn sonst keiner kennt.“
Herbert warf Lexa einen strengen Blick zu. „Lektion sieben: Der Speichel eines Vampirs enthält einen Stoff, der K.O.-Tropfen ähnelt und sicherstellt, dass Beute sich nicht oder doch nur nebulös an den Biss erinnert. Daneben aber…“, hier zwängte Herbert einen mahnend erhobenen Zeigefinger zwischen ihre des Lärms wegen dicht zusammengesteckten Köpfe, „… bewirkt dieser Stoff auch, dass der Vampir emotional positiv besetzt ist.“
Lexa blinzelte irritiert.
„Ich könnte jetzt gelehrt von irgendwelchen Hormonen und Prägungen und solchen Sachen referieren, aber das hab ich mir nicht gemerkt. Lies das in Deinem phänomenalen Handbuch nach. Aber simples Fazit ist, dass man seinem Vampir einfach nicht böse sein kann, Liebes!“
„Wenn ich Baghira erwische, ist er am Arsch“, knirschte Lexa, die sich ebenso ertappt wie dämlich fühlte, doch Herbert lachte nur und lehnte sich noch dichter zu ihr.
„Das bezweifle ich nicht, Liebes“, hauchte er in Lexas Ohr. „Aber ob Du ihm selbigen aufreißt oder küsst, ist eine andere Frage.“
Er schien zu spüren, wie elend sich Lexa gerade fühlte, denn er schloss sie in den Arm und drückte sie fest. „Darum bin ich ja da und sorge dafür, dass Du das Richtige tust. Wie hübsch so ein Typ auch sein mag, so darf er sich nicht benehmen. Ein Thug gefährdet nicht nur seine Opfer, sondern auch die Balance zwischen den Welten.“ Herbert zögerte. „Und wehe uns allen, wenn Karel ihn erwischt. Es macht ihm keine Freude, sich von Deinem Werwolf anzählen zu lassen.“
Lexa fuhr zornig zurück. „Er ist nicht mein Werwolf“, sagte sie laut genug, um auch über den wummernden Hiphop Bass hinweg gehört zu werden.
„Wollt ihr noch was“, rief die Bardame über den Tresen hinweg.
„Mary, mein Schatz!“ Natürlich kannte Herbert auch Mary , die Bardame. Mit einem breiten Grinsen lehnte er sich für eine Umarmung über ihre leeren Gläser hinweg und verstrickte Mary natürlich sofort in eine angeregte Unterhaltung, die ziemlich sicher nicht die Getränkekarte betraf. Lexa drehte sich genervt um und ließ einen gelangweilten Blick über die Tanzfläche schweifen. Ob auch dies eine gemischte Bar war? So nannte Herbert Läden, in denen sich Schattenbewohner zusammen mit Menschen wie ihr vergnügten. Wobei sie ja jetzt keiner dieser Mensch mehr war, sondern eher zu jenen Vampiren gehörte. Das fühlte sich seltsam an. Heimatlos. Lexa hatte sich immer irgendwie besonders gefühlt, aber sich dabei etwas anders ganz anderes vorgestellt.
Ob die athletisch gebaute Frau neben der Box ein Werwolf war? Sie erinnerte mit ihrer läss igen Art irgendwie an Dave. Oder jener hochmütig dreinblickende Afrikaner ein Elf? Gab es überhaupt schwarze Elfen? Sie musste noch so viel lernen.
„Lexa!“ Herbert zupfte fordernd an ihrem Ärmel. „Mary weiß was.“
„Und was?“ Neugierig drehte sich Lexa zu der Barkeeperin um.
„Sie ist eine von uns und kennt Baghira. Komm, begleiten wir sie auf ihre Raucherpause.“
Vor dem Seiteneingang stellte Herbert sie einander vor.
Mary lächelte Lexa mit jener Neugierde an, die verriet, dass Herbert auch Lexa schon vorgestellt hatte. „Der hübsche Kerl, den ihr sucht, ist hier Kunde. Ich kenne allerdings seinen Namen nicht. Er war ein paar Mal hier. Mit verschiedenen Leuten, mit Falk zum Beispiel, auch mit Normalos aus dem Team, mit Stefan etwa, aber meist mit Gästen.“
„ Mit
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