Vampire Beginners Guide: Vom falschen Mann gebissen (The Vampire Guides) (German Edition)
Vorstellung von Humor. Anwalt halt, nicht wahr?“
„Um was geht es Karel dann“ , hakte Lexa nach, die sich insgeheim zu ihrer Geduld beglückwünschte. Wenn Mary sie bezüglich der in der Schattenwelt so gepriesenen Disziplin prüfen wollte, verlangte sie wirklich viel.
Mary schob ihr die Zeitung hin. „Das nimmt gar keine schöne Form an“, sagte sie dann mit Blick auf die Vampir-Schlagzeile. „Nachdem Herbert mit vertretbarem Aufwand nichts mehr sagen kann, bist Du derzeit die Einzige, die diesen irren Thug erkennt. Nur Du kannst ihn finden!“
„Deshalb habe ich ihn auch mit Herber t zusammen gesucht. Du siehst, was das gebracht hat.“
„Und damit sich das nicht wiederholt, hat Karel eben ein Auge auf Dich. Irgendwie scheinst Du ihm zu imponieren. Normalerweise hält sich sein Mitgefühl für Neulinge auch dann in Grenzen, wenn sie einvernehmlich vampirifiziert wurden.“
„Was wiederholt?“
„Denk nach, Süße.“ Mary nahm einen tiefen Schluck aus ihrem Glas, schloss die Augen und lächelte dann glücklich. „Nicht nur Karel weiß, dass Du die Einzige bist, die den Täter ident ifizieren kann, sondern eben auch der Täter. Er muss Dich ja gesehen haben, nach allem, was allein in der Zeitung steht. Vor wem sonst bist Du denn geflohen?“
Lexa nickte und beschloss, auf Art und Umfang der jüngsten Begegnung mit Baghira im Hi nterhof nicht einzugehen. Sie spürte, wie sie vor Scham und Ekel errötete und trank schnell den Rest ihres Blut-Soja-Shakes.
Mary sah ihr belustigt zu und nippte an ihrem eigenen Glas. „Ich hab Dir gesagt, dass wir Dir mit Rat und Tat helfen. Und nachdem Herbert, mögeerinfriedenruhen, ja ausfällt, muss ich das halt übernehmen. So eine Vampirifizierung hat ja mit dem Biss erst begonnen. Wenn man so was macht, nimmt man nicht nur das Blut, sondern auch die Verantwortung. Dieser Kerl ist wirklich eine Schande für die Zunft. Ein zügelloser Vampir. Das geht einfach nicht.“
„Nein“, stimmte Lexa kläglich zu.
„Immerhin nehmen jetzt alle Vampire die Sache ernst. Gemeinsam werden wir diesen Baghira schon finden.“ Mary warf der Zeitung einen düsteren Blick zu. „Derzeit diskutieren alle bereits, was der Kerl für einen Imageschaden verursacht und wie man dem gegensteuern kann.“ Zornig knallte sie ihr Glas auf den Küchentisch. „Als wäre das unser einziges Problem!“
„Ist es nicht?“ Lexa sah das genauso . Aus eigenem Erleben wusste sie, dass Baghira ungeachtet aller damit verbundenen Risiken und Nebenwirkungen keinerlei Hemmungen hatte, sich auch an der eigenen Spezies zu vergreifen. Aber was besorgte Mary, der sie diese Details bisher verschwiegen hatte.
„Noch geht die Polizei von einem Irren aus, was natürlich zutrifft. Aber sie jagen einen Menschen. Doch schon bald werden Weltverschwörungstheoretiker und Gruselfilmexperten auf Vampirjagd gehen. Das ist immer gefährlich, denn wenn man mal kritisch hinterfragt, was wir, die Elfen oder auch die Werwölfe in den Schatten so treiben, dann hat das schon ein bisschen was Manipulatives – gerade im Hinblick auf die vielen Zombies, die brav arbeiten und von all dem um sie herum gar nichts mitbekommen sollen. Allein wenn die Menschen die Bedrohung realisieren würden, die von dieser Epidemie ausgeht…“ Mary wedelte entsetzt mit beiden Händen, bevor sie ruhiger fortfuhr: „Die Elfen bemühen sich zwar, über mit Politik und Medien alle entweder zu beschäftigen oder abzulenken – aber auch wenn meist an der falschen Stelle gesucht wird, bei vielen Menschen lässt sich doch das Gefühl, dass sie irgendwie… nun ja… verarscht werden, nicht ganz abstellen.“
„Das musst Du mir gelegentlich genauer erklären“, bat Lexa, als das soeben Gehörte ganz zu ihr aufgeschlossen war.
„Mach ich“, versprach Mary. „Aber das akute Problem besteht darin, dass bald schon Irre losziehen, um Jagd auf Schattengänger zu machen. Nicht nur Twilight ist ein Blockbuster gewesen. Auch Blade lief äußerst gut und da kamen wir, … sagen wir nicht ganz so gut weg.“
Lexa wollte Mary lieber nicht sagen, dass sie persönlich die Blade-Reihe auch deutlich lieber gemocht hatte als diese Glamour-Vampirfilmchen und Serien rund um den Twilight-Hype. Inzwischen sah sie das im Hinblick auf die Grundaussage der Filme etwas differenzierter.
Mary fuhr fort: „Das ist ein persönliches Risiko, das jeden Einzelnen von uns betrifft, und das mit jeder Begegnung enorm wächst. Denn wenn der Vampir sich bei einer
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