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Vampire bevorzugt

Vampire bevorzugt

Titel: Vampire bevorzugt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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sagte sie, und ich konnte mich aus ihrem Griff nicht lösen. »Hör mal, die Löschwagen kommen.«
    Jetzt hörte ich die Feuerwehrautos auch, und ich war allen, die mir zu Hilfe kamen, unglaublich dankbar. Ich wusste, dass in der ganzen Umgebung die Pager gepiept hatten und die Freiwilligen aus ihren Betten gesprungen und direkt zur Feuerleitstelle geeilt waren.
    Catfish Hunter, der Boss meines Bruders, kam in seinem eigenen Wagen. Er sprang heraus und rannte auf mich zu. »Ist da noch wer drin?«, fragte er in dringlichem Ton. Das Feuerwehrauto von Bon Temps kam gleich nach ihm an und verwüstete meine kiesbestreute Auffahrt vollends.
    »Nein«, sagte ich.
    »Ist irgendwo ein Gasbehälter?«
    »Ja.« »Wo?«
    »Hinten.«
    »Wo ist dein Wagen, Sookie?«
    »Auch hinten«, sagte ich, und meine Stimme begann zu zittern.
    »Gasbehälter hinten!«, brüllte Catfish über seine Schulter.
    Jemand schrie ihm eine Antwort zu; lauter Leute rannten umher und schienen genau zu wissen, was sie taten. Ich erkannte Hoyt Fortenberry und Ralph Tooten, außerdem vier oder fünf andere Männer und einige Frauen.
    Nach einem kurzen Wortwechsel mit Hoyt und Ralph rief Catfish eine kleine Frau zu sich, die in ihrer Ausrüstung fast zu versinken schien. Er zeigte auf die leblose Gestalt im Gras, und sie nahm ihren Helm ab und kniete sich neben sie. Nachdem sie den Mann eine Zeit lang betrachtet und befühlt hatte, schüttelte sie den Kopf. Ich erkannte in ihr kaum Dr. Robert Merediths Arzthelferin, Jane Irgendwas.
    »Wer ist der Tote?«, fragte Catfish. Die Leiche schien ihn nicht weiter traurig zu stimmen.
    »Keine Ahnung«, antwortete ich und war schockiert darüber, wie meine eigene Stimme klang - bebend und wispernd. Claudine legte einen Arm um mich.
    Ein Polizeiwagen kam an, parkte neben dem Feuerwehrauto, und Bud Dearborn stieg auf der Fahrerseite aus. Andy Bellefleur war sein Beifahrer.
    »Oh«, machte Claudine.
    »Tja«, sagte ich.
    Und dann stand Charles wieder neben mir, und Bill war ihm knapp auf den Fersen. Die Vampire registrierten die hektischen, aber zielgerichteten Aktivitäten. Und sie bemerkten Claudine.
    Die kleine Frau, die sich wieder erhoben hatte und ihren Helm aufsetzte, rief: »Sheriff, tun Sie mir den Gefallen und rufen Sie einen Leichenwagen, der den hier abtransportiert.«
    Bud Dearborn warf Andy einen kurzen Blick zu, der sich umdrehte und in sein Funkgerät sprach.
    »Ein toter Schönling reicht dir wohl nicht, Sookie?«, fragte Bud Dearborn mich.
    Bill gab ein wütendes Knurren von sich. Die Feuerwehrmänner schlugen das Fenster neben dem Esstisch meiner Ururgroßmutter ein, und ein Schwall von Hitze und Funken ergoss sich in die Nacht. Das Löschfahrzeug machte einen Höllenlärm, und das Wellblechdach über der Küche und der hinteren Veranda krachte in sich zusammen.
    Mein Zuhause ging soeben in Flammen und Rauch auf.

       Kapitel 8
    Claudine stand an meiner linken Seite. Bill trat heran, stellte sich an meine rechte Seite und ergriff meine Hand. Und zusammen sahen wir zu, wie die Feuerwehrleute den Schlauch durch das zerbrochene Fenster schoben. Das Klirren von Glas an der anderen Seite des Hauses ließ darauf schließen, dass sie das Fenster über der Spüle ebenfalls durchstießen. Während sich die Feuerwehrleute auf das Feuer konzentrierten, konzentrierten sich die Polizisten auf die Leiche. Charles trat zu ihnen, um sogleich alles zu gestehen.
    »Ich habe ihn umgebracht«, sagte er mit ruhiger Stimme. »Ich habe ihn dabei überrascht, wie er das Haus in Brand steckte.«
    Sheriff Bud Dearborn war einem Pekinesen ähnlicher, als ein Mensch es eigentlich hätte sein sollen. Sein Gesicht war praktisch konkav. Er hatte runde, helle und kluge Augen, die momentan vor allem neugierig blickten. Sein braunes, schon stark von grauen Strähnen durchzogenes Haar trug er aus dem Gesicht gekämmt, und ich wartete nur darauf, dass er anfing zu schnüffeln, wenn er sprach.
    »Und Sie sind...?«, sagte der Sheriff zu dem Vampir.
    »Charles Twining«, antwortete Charles höflich. »Zu Diensten.«
    Ich hatte nicht erwartet, dass der Sheriff derart schnauben und Andy Bellefleur so deutlich die Augen verdrehen würde.
    »Und Sie halten sich hier auf, weil... ?«
    »Er wohnt bei mir«, schaltete sich Bill mit sanfter Stimme ein, »solange er im Merlotte's arbeitet.«
    Vermutlich hatte der Sheriff bereits von dem neuen Barkeeper gehört, denn er nickte bloß. Ich war erleichtert, nicht zugeben zu müssen, dass

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