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Vampire bevorzugt

Vampire bevorzugt

Titel: Vampire bevorzugt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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das weitere Gespräch abzuwarten, verschwand sie im Wald. Nur meine Hände, mit denen ich Charles und Bill an den Armen festhielt, verhinderten, dass die beiden Vampire ihr in die Dunkelheit folgten. Sie starrten die schwarzen Bäume an, bis ich ihnen einen harten Stoß versetzte.
    »Was?«, fragte Bill fast verträumt.
    »Wach auf«, murmelte ich in der Hoffnung, dass Bud, Andy und die neue Ärztin mich nicht hörten. Sie mussten nicht erfahren, dass Claudine eine Übernatürliche war.
    »Was für eine Frau«, sagte Dr. Tonnesen, die beinahe genauso fasziniert gewesen war wie die Vampire. Sie schüttelte sich. »Der Leichenwagen wird, äh, Jeff Marriot abholen kommen. Ich bin bloß hier, weil mein Pager eingeschaltet war, als ich von meiner Schicht im Krankenhaus von Clarice zurückkam. Jetzt muss ich nach Hause und schlafen gehen. Das mit dem Brand tut mir leid für Sie, Miss Stackhouse, aber wenigstens hat es mit Ihnen nicht so ein Ende genommen wie mit diesem Typen hier.« Sie nickte zu der Leiche hin.
    Als sie in ihren Ranger stieg, stapfte der Chef der Feuerwehrleute mit schweren Schritten heran. Ich kannte Catfish Hunter schon seit Jahren - er war ein Freund meines Vaters gewesen -, hatte ihn aber noch nie in seiner Funktion als Chef der freiwilligen Feuerwehr erlebt. Catfish schwitzte trotz der Kälte, und sein Gesicht war von Ruß verschmiert.
    »Sookie, wir haben's löschen können«, sagte er müde. »Ist nicht so schlimm, wie du vielleicht denkst.«
    »Nicht?«, fragte ich leise.
    »Nein, Schätzchen. Die hintere Veranda, die Küche und dein Auto sind hinüber, fürchte ich. Da hat er auch Benzin drübergeschüttet. Aber der Großteil des Hauses ist gerettet.«
    Die Küche ... in der die einzigen Spuren des Mordes, den ich begangen hatte, aufzufinden gewesen wären. Jetzt würden nicht mal mehr die Spezialisten der Fernsehsendung auf »Discovery Channel« irgendwelche Blutspuren in meiner versengten Küche finden. Ohne es eigentlich zu wollen, begann ich zu lachen. »Die Küche«, stieß ich unter Kichern hervor. »Die Küche ist ganz hinüber?«
    »Ja«, sagte Catfish beklommen. »Du hast hoffentlich eine Versicherung.«
    »Oh«, entgegnete ich und versuchte, nicht mehr zu kichern. »Ja. Es ist mir schwer gefallen, die Beiträge zu zahlen, aber ich habe die Versicherungspolice meiner Großmutter behalten.« Gott sei Dank hatte meine Großmutter immer an den Sinn von Versicherungen geglaubt. Sie hatte zu oft erlebt, dass Leute die Beitragszahlungen einstellten, um ihre monatlichen Kosten zu verringern, und dann Verluste erlitten, die sie ruinierten.
    »Bei wem? Ich werde da gleich anrufen.« Catfish war so ängstlich darauf bedacht, mein Lachen zu unterbinden, dass er wohl mir zuliebe sogar Clownsgesichter geschnitten oder gebellt hätte.
    »Greg Aubert«, sagte ich.
    Plötzlich warfen mich die Ereignisse der Nacht fast um. Mein Haus war niedergebrannt, wenigstens teilweise. Ich hatte mehr als einen Spanner vor dem Haus gehabt. Ich hatte einen Vampir, für den ich einen Tagesruheort brauchte. Mein Wagen war hinüber. Es lag ein toter Mann namens Jeff Marriot in meinem Garten, der aus reinem Vorurteil mein Haus und meinen Wagen in Brand gesetzt hatte. Das war zu viel für mich.
    »Jason ist nicht zu Hause«, sagte Catfish wie in einiger Entfernung. »Ich hab's bei ihm probiert. Er würde dich sonst bestimmt sofort hier wegholen«
    »Sie und Charles - das heißt, Charles und ich nehmen sie mit zu mir«, erklärte Bill. Er schien ebenso weit entfernt.
    »Ich weiß nicht recht«, schaltete sich Bud Dearborn ein. »Sookie, ist das okay?«
    Ich konnte meine Gedanken kaum dazu zwingen, ein paar Möglichkeiten durchzugehen. Tara konnte ich nicht anrufen, weil Mickey dort war. Arlenes Wohnwagen war bereits so überfüllt, dass keiner mehr hineinpasste.
    »Ja, geht schon in Ordnung.« Meine Stimme klang hohl und leer, selbst in meinen eigenen Ohren.
    »Okay, solange wir wissen, wo wir Sie erreichen.«
    »Ich habe Greg angerufen, Sookie, und eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter in seinem Büro hinterlassen. Am besten rufst du ihn morgen früh mal an«, sagte Catfish.
    »Prima«, erwiderte ich.
    Und dann stapften alle Feuerwehrleute herbei, und alle versicherten mir, wie leid es ihnen tue. Ich kannte jeden Einzelnen von ihnen: Freunde meines Vater, Freunde von Jason, Stammgäste aus dem Merlotte's, Bekannte aus der Highschool.
    »Alle haben getan, was sie konnten«, sagte ich wieder und wieder. »Danke, dass das

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