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Vampire bevorzugt

Vampire bevorzugt

Titel: Vampire bevorzugt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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hinaus auch noch beinahe richtig verletzt hatte. Und nicht zuletzt hatte Sam mit den Nachwirkungen all der Hormone zu kämpfen, die gerade explosionsartig ausgeschüttet worden waren, als wir unterbrochen wurden.
    »Oh nein. Das erwarte ich nicht.« Bills Stimme verlor noch etwas mehr an Temperatur, als er jetzt mit Sam sprach. Ich erwartete geradezu, dass sich an der Decke gleich Eiszapfen bildeten.
    Wenn ich doch bloß ein paar tausend Meilen weit weg gewesen wäre. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich in diesem Augenblick die Möglichkeit vermisste, einfach hinauszugehen, ins eigene Auto zu steigen und ins eigene Zuhause zu fahren. Aber das war natürlich nicht möglich. Wenigstens stand mir ein Auto zur Verfügung, und das erzählte ich Bill jetzt endlich.
    »Dann hätte ich mir ja gar keine Gedanken machen müssen, wie du hier wegkommst, und ihr beide hättet ungestört weitermachen können«, erwiderte er in einem absolut todbringenden Tonfall. »Wo willst du denn übernachten, wenn ich fragen darf? Ich wollte noch in den Laden gehen, um für dich etwas zu essen einzukaufen.«
    Für Bill, der den Einkauf von Lebensmitteln hasste, wäre das wirklich ein enormer Einsatz gewesen, und er wollte sichergehen, dass ich davon auch erfuhr. (Natürlich war es genauso wahrscheinlich, dass er das jetzt nur deshalb sagte, damit ich mich so schuldig wie möglich fühlte.)
    Ich überschlug kurz meine Möglichkeiten. Auch wenn nie so ganz klar war, worauf ich im Haus meines Bruders treffen würde, schien mir das doch die ungefährlichste Wahl zu sein. »Ich werde mir von zu Hause aus dem Bad noch mein Make-up holen und dann zu Jason fahren. Danke, dass du mich gestern Nacht aufgenommen hast, Bill. Du hast sicher Charles zur Arbeit gefahren, oder? Richte ihm doch aus, dass er gern in meinem Haus schlafen kann. Das, äh, Loch ist wohl so weit okay.«
    »Sag's ihm selbst. Er ist ja hier«, entgegnete Bill in einem Ton, den ich nur als unleidlich charakterisieren kann. Bill hatte sich für den Abend wohl ein ganz anderes Szenario vorgestellt. Und er war gar nicht erfreut darüber, wie sich die Dinge jetzt entwickelten.
    Sam litt unter so starken Schmerzen (ich konnte sie wie ein rotes Glühen um ihn schweben sehen), dass ich ihm den größten Gefallen tat, wenn ich ging, ehe er sie nicht mehr beherrschen konnte. »Wir sehen uns morgen, Sam«, sagte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
    Er versuchte mich anzulächeln. Ich wagte nicht, ihm für den Weg zu seinem Wohnwagen meine Hilfe anzubieten, solange der Vampir da war, denn das hätte Sam in seinem Stolz gekränkt. Und der war ihm in diesem Moment wichtiger als sein verletztes Bein.
    Charles stand bereits hinter der Bar und war gut beschäftigt. Als Bill ihm auch für den nächsten Tag Unterkunft anbot, entschied er sich lieber dafür als für das Versteck in meinem Haus, das er noch nicht kannte. »Wir müssen den Schlafplatz bei dir erst noch auf mögliche Schäden durch das Feuer untersuchen, Sookie«, sagte Charles sehr ernst.
    Die Notwendigkeit sah ich ein, und ohne ein weiteres Wort an Bill stieg ich in den geliehenen Wagen und fuhr zu meinem Haus. Die Fenster hatten den ganzen Tag offen gestanden, und der Gestank war bereits weitestgehend entwichen. Das war doch mal eine erfreuliche Entwicklung. Dank dem professionellen Vorgehen der Feuerwehrleute beim Löschen und dem unprofessionellen Vorgehen des Brandstifters beim Feuerlegen würde der Hauptteil meines Hauses bald wieder bewohnbar sein. Ich hatte am späten Nachmittag vom Merlotte's aus den Bauunternehmer Randall Shurtliff angerufen, und er hatte zugesagt, am nächsten Tag mittags vorbeizukommen. Terry Bellefleur hatte mir versprochen, gleich morgens die Überreste meiner Küche abzureißen. Da wollte ich dabei sein, um zu retten, was noch zu retten war. Irgendwie kam es mir vor, als hätte ich inzwischen zwei Jobs.
    Ganz plötzlich fühlte ich mich völlig ausgelaugt, und meine Arme schmerzten. Am nächsten Tag würde ich riesige Blutergüsse haben. Es war fast schon zu warm für lange Ärmel, aber ich würde welche tragen müssen. Ausgerüstet mit einer Taschenlampe aus Taras Handschuhfach, holte ich mir das Make-up aus dem Bad, nahm noch ein paar Kleider aus dem Schrank und warf alles in eine Sporttasche, die ich mal bei einer Tombola der Krebshilfe gewonnen hatte. Ich tat noch ein paar Taschenbücher dazu, die ich bis jetzt nicht gelesen hatte - Bücher, die ich in der Tausch-Abteilung der Leihbücherei

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