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Vampire bevorzugt

Vampire bevorzugt

Titel: Vampire bevorzugt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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ergattert hatte. Das brachte mich auf einen anderen Gedanken. Hatte ich noch irgendwelche Videofilme, die ich wieder zurückbringen musste? Nein. Ausgeliehene Bücher? Ja, bei einigen lief die Leihfrist bald ab, und die würde ich besser erst mal auslüften. Irgendwas anderes, das anderen Leuten gehörte? Zum Glück hatte ich Taras Kostüm schon in die Reinigung gebracht.
    Es war sinnlos, die Fenster zuzumachen und abzuschließen, denn das Haus konnte jederzeit ganz einfach über die abgebrannte Küche betreten werden. Als ich aus der Vordertür trat, schloss ich hinter mir ab. Ich war bereits auf der Hummingbird Road, ehe mir klar wurde, wie absurd das war, und merkte auf der Fahrt zu Jason, dass ich lächelte - zum ersten Mal seit vielen, vielen Stunden.

       Kapitel 10
    Mein ganz dem Trübsinn ergebener Bruder war froh, mich zu sehen. Dass seine neue »Familie« ihm nicht über den Weg traute, fraß bereits den ganzen Tag an Jason. Sogar die Werpantherin Crystal, seine Freundin, machte es nervös, sich mit ihm zu treffen, solange die schwarze Wolke des Verdachtes über ihm hing. Als er heute Abend einfach vor ihrer Tür aufgetaucht war, hatte sie ihn nach Hause geschickt. Nachdem ich begriffen hatte, dass er tatsächlich nach Hotshot gefahren war, explodierte ich. Ich erklärte meinem Bruder unmissverständlich, dass er wohl offenbar eine Todessehnsucht hegte und ich mich nicht dafür verantwortlich machen ließe, wenn ihm etwas zustoßen würde - was auch immer. Jason hielt dagegen, ich hätte doch sowieso noch nie die Verantwortung für das gehabt, was er tat; und wieso wollte ich sie gerade jetzt übernehmen?
    So ging es noch eine ganze Weile weiter.
    Nachdem er mir grollend versichert hatte, dass er einen Bogen um seine Werpanther-Freunde machen würde, trug ich meine Tasche die kurze Diele hinunter ins Gästezimmer. Hier standen sein Computer, seine alten Highschool-Pokale vom Baseball und Football sowie ein uraltes ausklappbares Sofa, das in erster Linie für Besucher gedacht war, die zu viel getrunken hatten und nicht mehr nach Hause fahren konnten. Ich machte mir nicht mal die Mühe, es auseinander zu klappen, verdeckte aber den speckigen Bezug mit einer uralten Steppdecke. Mit einer anderen deckte ich mich zu.
    Ich sprach meine Gebete und ließ danach meinen Tag Revue passieren. Er war so ereignisreich gewesen, dass ich unglaublich müde wurde bei dem Versuch, mich an jedes Detail zu erinnern. Nach etwa drei Minuten dämmerte ich weg. In dieser Nacht träumte ich von knurrenden Tieren: Sie schlichen alle im Nebel um mich herum, und ich hatte schreckliche Angst. Irgendwo in den Schwaden hörte ich Jason schreien, obwohl ich ihn nirgends fand, um ihn verteidigen zu können.
    Manchmal braucht man nicht mal einen Psychologen, um einen Traum zu analysieren.
    Als Jason morgens zur Arbeit ging, hörte ich zwar, wie die Tür knallend ins Schloss fiel, wurde aber gar nicht richtig wach. Ich schlief noch eine Stunde weiter, und als ich dann aufstand, war ich hellwach. Terry wollte heute Morgen zu meinem Haus kommen und mit dem Abriss beginnen, und ich musste unbedingt dort sein und schauen, ob noch irgendwelche Küchensachen zu retten waren.
    Weil das ganz sicher eine ziemlich schmutzige Arbeit werden würde, zog ich Jasons alten Blaumann an, den er immer trug, wenn er an seinem Wagen schraubte. Ich sah in seinen Schrank hinein und fand die alte Lederjacke, die Jason für grobe Arbeiten benutzte. Außerdem .griff ich mir einen ganzen Packen Mülltüten. Als ich Taras Wagen anließ, fragte ich mich, wie ich ihre Großzügigkeit eigentlich jemals wieder gutmachen könnte. Ich nahm mir fest vor, auf jeden Fall ihr Kostüm abzuholen. Und weil ich gerade daran gedacht hatte, machte ich gleich einen kleinen Umweg und fuhr bei der Reinigung vorbei.
    Zu meiner großen Erleichterung war Terry heute bester Laune. Lächelnd schlug er mit einem Vorschlaghammer die verkohlten Holzbohlen der hinteren Veranda weg. Obwohl der Morgen recht frisch war, trug Terry nur ein ärmelloses T-Shirt, das er in die Jeans gestopft hatte. Es bedeckte die meisten seiner schrecklichen Narben. Nachdem ich ihn begrüßt und bemerkt hatte, dass er nicht zum Reden aufgelegt war, ging ich durch die Vordertür ins Haus. Es zog mich geradezu die Diele entlang zur Küche, wo ich mir den Schaden noch einmal ansah.
    Die Feuerwehrleute hatten gesagt, dass der Fußboden stabil sei. Es war mir ganz unheimlich, das verschmorte Linoleum zu betreten,

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