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Vampire bevorzugt

Vampire bevorzugt

Titel: Vampire bevorzugt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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gar nicht daran, ins Gefängnis zu gehen, nur weil ich mich selbst verteidigt habe.«
    »Falls dich das irgendwie erleichtert, Debbie stand ihrer Familie gar nicht so nah. Ihre Eltern zogen immer ihre jüngere Schwester vor, auch wenn sie die Eigenschaften der Gestaltwandler nicht geerbt hat. Sandra ist ihr Sonnenschein, und sie verfolgen diese ganze Angelegenheit nur aus dem einzigen Grund, weil Sandra es von ihnen erwartet.«
    »Glaubst du, sie beenden die Suche bald?«
    »Sie denken, ich war es«, sagte Alcide. »Die Pelts denken, dass ich Debbie umgebracht habe, weil sie sich mit einem anderen Mann verlobt hat. Das hat Sandra mir per E-Mail geschrieben auf meine Frage nach den Privatdetektiven.«
    Ich konnte ihn nur ungläubig anstarren. Die entsetzliche Vision trat vor mein Auge, dass ich schon bald zur Polizei gehen und alles würde zugeben müssen, um Alcide vor einer Gefängnisstrafe zu bewahren. Selbst dass er eines Mordes verdächtigt wurde, den er nicht begangen hatte, war fürchterlich, und das durfte ich so nicht stehen lassen. Mir war vorher noch nie der Gedanke gekommen, dass jemand anders meiner Tat beschuldigt werden könnte.
    »Aber«, fuhr Alcide fort, »ich kann beweisen, dass ich es nicht war. Vier Rudelmitglieder haben geschworen, ich sei die ganze Zeit bei Pam gewesen, nachdem Debbie abgefahren ist. Und eine Frau wird noch aussagen, dass sie die Nacht mit mir verbracht hat.«
    Er war tatsächlich mit den Rudelmitgliedern zusammen gewesen, wenn auch ganz woanders. Erleichtert sank ich in meinen Stuhl zurück. Und nein, ich würde keinen Eifersuchtsanfall erleiden wegen dieser anderen Frau. Er hätte sie wenigstens beim Namen genannt, wenn er wirklich Sex mit ihr gehabt hätte.
    »Die Pelts werden sich also einen anderen Verdächtigen suchen müssen. Aber darüber wollte ich eigentlich gar nicht mit dir reden.«
    Alcide ergriff meine Hand. Seine Hand war groß und rau und umschloss meine, als hielte er einen kleinen Wildvogel fest, der wegfliegen würde, sobald er den Griff lockerte. »Ich möchte, dass du noch mal darüber nachdenkst, ob wir uns nicht regelmäßiger sehen sollten«, sagte Alcide. »Ich meine, jeden Tag.«
    Und wieder schien sich die Welt um mich herum neu zu ordnen. »Hm?«, machte ich.
    »Ich mag dich sehr«, fuhr Alcide fort, »und ich glaube, du magst mich auch. Wir wollen es doch beide.« Er beugte sich vor, um mich auf die Wange zu küssen, und als ich einfach reglos sitzen blieb, küsste er mich auf den Mund. Ich war viel zu überrascht, um darauf einzugehen, und auch gar nicht sicher, ob ich das überhaupt wollte. Es passiert einer Gedankenleserin nicht oft, dass sie überrascht wird, aber Alcide hatte es geschafft.
    Er holte tief Atem und sprach weiter. »Wir haben viel Spaß miteinander. Und ich möchte so gern mit dir ins Bett, dass es schon wehtut. Ich hätte nicht so bald davon angefangen, zumal wir gar nicht zusammen sind. Aber du musst jetzt doch irgendwo wohnen. Ich habe eine Eigentumswohnung in Shreveport, und warum denkst du nicht mal darüber nach, zu mir zu ziehen?«
    Wenn er mir mit dem Schraubenschlüssel auf den Kopf gehauen hätte, wäre ich kaum betäubter gewesen. Statt so viel Mühe darauf zu verschwenden, mich vor den Gedanken der Leute zu verschließen, sollte ich besser mal wieder versuchen, ihre Gedanken zu lesen. Ich probierte verschiedene Satzanfänge im Kopf durch, verwarf sie aber alle. Seine Wärme, seine große attraktive Gestalt - dagegen musste ich mich zur Wehr setzen, als ich mühsam meine Gedanken ordnete.
    »Alcide«, begann ich schließlich und sprach gegen den Lärm von Terrys Vorschlaghammer an, mit dem er den Fußboden meiner abgebrannten Küche zerlegte, »es stimmt, dass ich dich mag. Und ich empfinde sogar noch mehr für dich.« Ich konnte ihm nicht ins Gesicht sehen. Stattdessen starrte ich auf seine großen Hände mit den feinen schwarzen Haaren auf den Handrücken. Wenn ich meinen Blick von seinen Händen weiter hinunter schweifen ließ, sähe ich seine muskulösen Oberschenkel und seinen... Okay, zurück zu seinen Händen. »Aber es ist einfach nicht der richtige Moment. Ich finde, du brauchst erst mal Zeit und musst über deine Beziehung mit Debbie hinwegkommen. Schließlich hast du ziemlich sklavisch an ihr gehangen. Du magst ja vielleicht meinen, dass du mit den Worten >Ich sage mich von dir los< auch all deine Gefühle für Debbie abgestreift hast. Aber mich überzeugt das nicht.«
    »Es ist ein machtvolles Ritual der

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