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Vampire bevorzugt

Vampire bevorzugt

Titel: Vampire bevorzugt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Werwölfe«, sagte Alcide eigensinnig, und ich riskierte einen schnellen Blick in sein Gesicht.
    »Dass es ein machtvolles Ritual ist, kann ich nur bestätigen«, versicherte ich ihm, »und es hat auf alle Anwesenden großen Eindruck gemacht. Aber ich kann einfach nicht glauben, dass du mit einem Schlag all deine Gefühle für Debbie verloren hast, nur weil du diese Worte gesprochen hast. So funktionieren Menschen nicht.«
    »Werwölfe schon.« Er wirkte starrsinnig. Und entschlossen.
    Ich dachte gründlich darüber nach, was ich sagen wollte.
    »Es wäre mir schon sehr lieb, wenn jemand all meine Probleme für mich lösen würde«, begann ich. »Aber ich möchte dein Angebot nicht annehmen, nur weil ich irgendwo unterkommen muss und wir beide gerade heiß aufeinander sind. Wenn mein Haus renoviert ist, sprechen wir uns wieder und sehen mal, ob du immer noch so denkst.«
    »Aber jetzt brauchst du mich am allermeisten«, protestierte er vehement. »Du brauchst mich jetzt. Ich brauche dich jetzt. Wir passen gut zusammen. Und das weißt du auch.«
    »Nein, das weiß ich nicht. Ich weiß, dass du dir zurzeit über sehr viele Dinge Sorgen machst. Du hast deine Freundin verloren, wie auch immer. Und du hast wahrscheinlich noch nicht richtig begriffen, dass du sie nie wiedersehen wirst.«
    Er wich zurück.
    »Ich habe sie erschossen, Alcide. Mit einem Gewehr.«
    Sein Gesicht nahm einen angespannten Ausdruck an.
    »Siehst du? Alcide, ich habe gesehen, wie du in deiner Wolfsgestalt einem Menschen die Zähne ins Fleisch geschlagen hast. Und trotzdem habe ich keine Angst vor dir. Weil ich auf deiner Seite stehe. Du hast Debbie geliebt, zumindest zeitweise. Wenn wir jetzt eine Beziehung beginnen, wirst du mich später irgendwann ansehen und sagen: >Sie ist diejenige, die ihr das Leben genommen hat.<«
    Alcide öffnete den Mund, um zu protestieren, doch ich hob eine Hand. Ich wollte das Ganze beenden.
    »Und außerdem, Alcide, dein Vater kämpft gerade um die Nachfolge. Er will die Wahl gewinnen. Vielleicht würde es seinem Ehrgeiz entgegenkommen, wenn du eine feste Beziehung hättest. Das weiß ich nicht. Aber ich will auf keinen Fall etwas mit dieser Werwolf-Politik zu tun haben. Es hat mir gar nicht gefallen, dass du mich letzte Woche auf der Beerdigung unvorbereitet da hineingezogen hast. Die Entscheidung hättest du mir überlassen müssen.«
    »Sie sollten sich alle an den Anblick gewöhnen, dass du jetzt an meiner Seite bist«, sagte Alcide angriffslustig. »Es war als Ehre für dich gedacht.«
    »Und ich hätte die Ehre vielleicht besser zu schätzen gewusst, wenn ich davon erfahren hätte«, erwiderte ich mit einer gewissen Schärfe. Zum Glück hörten wir in dem Moment einen anderen Wagen heranfahren. Andy Bellefleur stieg aus seinem Ford und sah zu seinem Cousin hinüber, der immer noch mit dem Abreißen meiner Küche beschäftigt war. Zum ersten Mal seit Monaten war ich froh, Andy zu sehen.
    Ich stellte Andy und Alcide einander vor und beobachtete, wie sie sich gegenseitig abschätzten. Im Allgemeinen mag ich Männer, und einige sogar ganz besonders. Doch als ich jetzt sah, wie sie sich umkreisten und beschnüffelten, konnte ich einfach nur noch den Kopf schütteln. Alcide war gute zehn Zentimeter größer, doch Andy Bellefleur war in der Ringer-Mannschaft seines Colleges gewesen und immer noch muskelbepackt. Sie waren ungefähr im gleichen Alter. In einem Kampf würde ich ihnen die gleichen Chancen einräumen, vorausgesetzt, Alcide blieb in seiner menschlichen Gestalt.
    »Sookie, du hast darum gebeten, über den Toten auf dem Laufenden gehalten zu werden«, begann Andy.
    Richtig, aber ich hätte im Leben nicht damit gerechnet, dass er es wirklich tun würde. Andy hatte noch nie eine besonders hohe Meinung von mir gehabt, obwohl er immer ein großer Fan meines Hinterns gewesen war. Toll, telepathisch veranlagt zu sein, was?
    »Bei der Polizei gibt's keine Akte über ihn«, fuhr Andy fort und sah in das kleine Notizbuch, das er aufgeschlagen hatte. »Und über eine Verbindung zur Bruderschaft der Sonne ist nichts bekannt.«
    »Dann verstehe ich es nicht«, sagte ich. »Warum hätte er sonst mein Haus in Brand setzen sollen?«
    »Und ich hatte gehofft, genau das könntest du mir sagen.« Andys klare graue Augen fingen meinen Blick auf.
    Jetzt hatte ich genug von Andy, ganz plötzlich und endgültig. Über viele Jahre hinweg hatte er mich in verschiedenen Angelegenheiten immer wieder angegriffen und verletzt, und jetzt

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